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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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wurden.
    Ich stand auf und ging die Treppe zum Vorlesungspult hinunter, wo er seine Unterlagen zusammenpackte.
    Er streckte sich und sah mich finster an. »Warum bist du hergekommen?«
    »Ich musste dich sehen.«
    Seine Miene wurde etwas weicher. Vielleicht spürte er, unter welcher Anspannung ich stand. »Warum?«, fragte er.
    Ich setzte mich auf die unterste Stufe, sodass ich zu ihm aufsehen musste, und erzählte ihm alles. Von Lauralynn und dem Sklaven, dass ich einen künstlichen Schwanz getragen, ihm den brutal in den Mund gestoßen und das Ganze auch noch genossen hatte, aber ich sagte Dominik auch, dass ich mich trotz allem sehr danach sehnte, von ihm in Besitz genommen zu werden. Ich wolle die Seine sein.
    Nur zwei Dinge erzählte ich ihm nicht, nämlich dass ich Aussicht auf eine Stelle in New York hatte und dass ich zurzeit arbeitslos war. Selbst hier, mitten in seiner Welt, zu seinen Füßen, war ich dazu zu stolz.
    »Du hättest nicht herkommen sollen, Summer«, sagte er.
    Dann nahm er seine Tasche und ging.
    Seine Nachricht traf erst später ein, als ich bereits wieder zu Hause war, auf dem Bett lag und meinen Geigenkasten in der übergroßen Hoffnung im Arm hielt, Dominik möge mir die Bailly lassen, egal wie es um uns stand. Und wieder erfüllte mich tiefe Scham, dass ich von diesem Mann überhaupt etwas annehmen konnte.
    Da piepte mein Telefon. Eine Entschuldigung.
    »Tut mir leid. Du hast mich kalt erwischt. Verzeih mir.«
    »Okay«, schrieb ich zurück.
    »Wirst du wieder für mich spielen?«
    »Ja.«
    Details wie Datum, Zeitpunkt und Adresse kamen in einer weiteren SMS . Morgen, an einem neuen Ort, nicht bei ihm zu Hause.
    Diesmal sollte ich für Publikum sorgen, mir meine Zuhörer selbst aussuchen. Wollte er meine Belastbarkeit testen?
    Wenn ich erneut für ihn spielte, dachte ich, würde sich der Ablauf unserer letzten, befriedigenden Rendezvous, wenn man unsere Treffen so nennen konnte, gewissermaßen wiederholen. Dominik versuchte offenbar, das Rad der Zeit zurückzudrehen, uns wieder auf den Weg zu bringen, den wir ursprünglich eingeschlagen hatten.
    Ich überlegte, wen ich einladen könnte. Lauralynn verbot sich von selbst. Das wäre für ihn ein Schlag ins Gesicht.
    Blieb letztlich also nur Charlotte, sosehr es mir auch widerstrebte, sie bei etwas einzubeziehen, das Feingefühl erforderte. Sie hatte so eine Art, alles an sich zu reißen, und war nicht sensibel genug, um zu merken, ob es in der Beziehung zwischen Dominik und mir Spannungen gab. Doch sie war meine einzige Option. Ich hatte in der Szene zwar auch andere Leute kennengelernt, aber wie auf solchen Partys üblich, hatte sich über das reine Vergnügen hinaus nie irgendetwas Bedeutenderes entwickelt, das man Freundschaft hätte nennen können.
    »Oh, fabelhaft«, rief Charlotte. »Darf ich jemanden mitbringen?«
    »Ich denke schon«, erwiderte ich. Dominik hatte gesagt, ich solle für Publikum sorgen, da wäre es ohnehin etwas peinlich, wenn ich nur Charlotte aufbieten könnte. Außerdem wäre sie definitiv im Weg, wenn sie allein käme.
    Denn ich wollte im Grunde nichts anderes, als mit Dominik vögeln. Und ich wollte ihm beweisen, dass es mit dieser merkwürdigen Partnerschaft zwischen uns funktionieren konnte. Und da er um Publikum gebeten hatte, sollte er Publikum haben.
    Ich trug wieder das lange Samtkleid, das ich damals im Musikpavillon angehabt hatte, und nahm die Bailly mit. Das hatte er allerdings nicht ausdrücklich verlangt, überlegte ich stirnrunzelnd, aber da er mich gebeten hatte, vor ihm aufzutreten, würde ich auch spielen müssen. Außerdem wusste ich mit meinen Armen nichts anzufangen, wenn sie nicht die Geige hielten.
    Die Adresse war wieder eine anonyme Location, diesmal in North London. Es handelte sich um einen großen Wohnraum mit Küche und Dusche, ziemlich schick, aber nichtssagend eingerichtet: mehrere Ledersofas an den Wänden, Teppiche auf dem Boden und ein Glastisch in der Mitte. In einer Ecke hinten stand ein großes Doppelbett.
    Charlotte hatte etwa fünfzehn Leute mitgebracht, darunter auch den umwerfenden Jasper. Wurde er eigentlich nach Stunden bezahlt? Jedenfalls war der Raum bis zum Bersten gefüllt.
    Und Chris war auch da.
    O Gott, was hatte sie getan?
    Dominik sah allerdings recht zufrieden aus, stellte ich mit Erleichterung fest. Er kam sofort zu mir, küsste mich herzlich auf den Mund und drückte mir liebevoll die Schultern.
    »Summer«, sagte er leise und sah so erleichtert aus, wie ich

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