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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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mich fühlte. Hatte er etwa befürchtet, ich würde kneifen?
    Chris und Charlotte waren am anderen Ende des Raums in ein Gespräch mit Jasper vertieft. Sie steckten die Köpfe zusammen und hatten mich noch nicht entdeckt. Gut. Das gab mir Gelegenheit, mit Dominik zu reden.
    Doch noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, um ihm vorzuschlagen, dass wir uns, wenn auch nur kurz, ein ruhigeres Eckchen suchten, stürzte Charlotte auf mich zu und umarmte mich.
    »Summer!«, rief sie. »Jetzt kann die Party losgehen.«
    Auch Chris nahm mich in den Arm und gab mir liebevoll einen Kuss auf die Wange.
    Ich war umzingelt. Kurz huschte Enttäuschung über Dominiks Gesicht, doch rasch zeigte es wieder seine übliche Gelassenheit. Er verschwand in der Küche. Charlotte ging mit noch spitzbübischerer Miene als sonst hinter ihm her. Was hatte sie vor? Ich sah mich im Raum um und betrachtete all die Paare, von denen die meisten sehr freizügig gekleidet waren. Obwohl die Atmosphäre erotisch aufgeladen war, hatte bisher niemand Sex. Das alles entsprach ganz und gar nicht Dominiks Stil. Ich fragte mich, wie viel er dazu beigetragen hatte und was davon Charlottes Werk war. Vermutlich ging das meiste auf ihr Konto.
    Egal – gleich würde ich die Geige nehmen und spielen und alles andere vergessen.
    Chris schien erfreut, mich zu sehen, und versuchte, mich in ein Gespräch zu verwickeln, aber ich konnte nur an Dominik und Charlotte in der Küche denken. Sie führten dort irgendein merkwürdiges Gespräch. Worüber würden sie schon reden, wenn nicht über mich? Dominiks Miene war normalerweise undurchdringlich, doch jetzt zeigte der harte Zug um seinen Mund, dass ihm etwas nicht passte. Und Charlotte redete und redete, worüber auch immer.
    »Erde an Summer … Komm, lass uns die Instrumente stimmen.« Chris rüttelte mich an der Schulter.
    »Oh. Ja, klar.« Ich ging mit meinem Geigenkasten ans andere Ende des Raums, wo er seine Bratsche abgelegt hatte und wo wahrscheinlich unsere Bühne sein sollte.
    Da hörte ich Dominik rufen. »Summer, komm mal her.«
    Ich stellte den Geigenkasten neben Chris auf den Boden und ging zu ihm.
    »Heute Abend wirst du nicht spielen. Jedenfalls nicht Geige.«
    Er beugte sich zu mir und küsste mich heiß auf den Mund. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Charlotte herüberspähte, gerade als Dominik sich wieder von mir löste. Sie wirkte ungemein selbstzufrieden. Worüber sie auch immer gestritten hatten, sie hatte gewonnen. Dominik war scharf und ein bisschen nervös. Ich spürte die Hitze, die von ihm aufstieg. Es hätte mich nicht überrascht, wenn die Luft um ihn gedampft hätte.
    Irgendwo im Raum hörte ich das Schnappen eines Feuerzeugs.
    Ich zuckte zusammen.
    Charlotte hatte eine Tasche mit allen möglichen Seilen und Fesselungsvorrichtungen mitgebracht. Mir fiel ein, dass sie sich mit dem Thema angeblich gründlich befasst hatte. Ich hoffte, es war nicht nur Bücherwissen und sie hatte tatsächlich irgendwelche Kurse besucht, würde also nicht einfach jemanden, der das mit sich machen ließ, nach Gutdünken aufknüpfen.
    Sie schob den Glastisch etwa einen halben Meter beiseite und stieg dann darauf, sodass jeder im Zimmer einen hervorragenden Blick auf ihre langen, gebräunten Beine und ihren Hintern hatte. Denn ihr bodenlanges weißes Kleid war im Kunstlicht völlig durchsichtig. Und natürlich trug sie keinen Slip. Das tat ich allerdings auch nicht, und ich musste Charlotte zugestehen, dass sie einfach tolle Beine hatte.
    Beruhigend drückte mir Dominik die Hand, doch das half nicht, ich war nicht beruhigt. Inzwischen stand Charlotte wieder auf dem Boden und schob den Tisch aus dem Weg. Sie hatte ein langes Seil durch einen Metallring an der Decke gezogen.
    »Willst du das für mich tun?«, fragte Dominik.
    Ich wusste zwar nicht, was, aber für ihn hätte ich alles getan. Charlotte allerdings begegnete ich mit Vorsicht, wenn sie so aufgekratzt war. Aber ich vertraute Dominik, selbst wenn er sich merkwürdig verhielt.
    Charlotte fasste mich an den Schultern und führte mich direkt unter das Seil.
    »Heb die Arme und hab keine Angst – es wird dir gefallen.«
    Offenbar wollte sie mich aufhängen.
    »Zieh ihr zuerst das Kleid aus«, rief eine Stimme beschwingt von einem der Sofas.
    Was Charlotte sogleich tat. Noch ehe ich auch nur die Arme hatte heben können, hatte sie den Reißverschluss am Rücken geöffnet und mir das Kleid von den Schultern gestreift. Es glitt zu Boden. Wieder einmal stand ich

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