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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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wickelst
    Der einzelne Leberfleck auf deinem Hintern
    Die Traurigkeit in deinen Augen, wenn du von deinem Vater und deiner Mutter sprichst
    Dass du manchmal für mich beim Ausgehen auf den Slip verzichtet hast
    Dass du mein Herz zum Singen bringen konntest
    Wie du meinem Leben nach trüben Jahren neuen Schwung gegeben hast
    Deine Meinungen, dein Geschmack, deine Vorlieben, deine Abneigungen
    Deine Späße
    Das Verständnis, das du für mich hattest
    Mit dir durch den Central Park zu spazieren
    Dir zu helfen, eine CD mit russischen Liedern aufzutreiben, an die du dich aus deiner Kindheit erinnerst
    Zusammen mit dir New York zu erforschen
    Still mit dir am Ground Zero zu stehen
    Deine stille Energie und deine intensive russische Persönlichkeit
    Dein leises Stöhnen, wenn du kommst, und das Aufleuchten deiner smaragdgrünen Augen dabei
    Wie du für mich im Flur gestrippt hast
    Deine Verspieltheit
    Dass wir es manchmal nicht mehr bis ins Schlafzimmer geschafft haben, sondern gleich auf dem Fußboden oder dem Sofa gefickt haben
    Mit dir zusammen ein Paar zu sein, »wir« sagen zu können
    Die Fußballweltmeisterschaft auf dem Großbildschirm im Red Lion zu sehen, inmitten deutscher Fans
    Dich auf der Autobahn zu streicheln, wenn wir nach Long Island rausfuhren
    Dein weißer Rock
    Dein winziges Bikinioberteil, das nichts verbarg
    Wie du mir einmal nachts in der High Line an die Hose gegangen bist
    Dein Stil
    Deine ungezügelte Lust auf das Leben
    Deine Stimmungen
    Deine Empfindlichkeit
    Dass wir uns ohne Worte verstanden haben
    Deine Träume, die schönen und die seltsamen
    Dein Mutwille
    Dein Mangel an Ehrgeiz
    Deine große Freude am Sex
    Wie du dich geöffnet hast, wenn wir uns nahe waren
    Dein Körper
    Deine Seele
    Deine Einzigartigkeit
    Dein Verlangen
    Die Nachsicht, mit der du so oft Dinge oder Leute als »nett« oder »schön« oder »interessant« bezeichnet hast, die das gar nicht verdient hatten
    Die Großzügigkeit deines Charakters und deiner Seele
    Deine geistigen Interessen und wie sehr sie mit meinen übereinstimmten
    Die Tatsache, dass wir so gut zusammengepasst haben, eins miteinander und glücklich waren
    Du
    Mit keiner Silbe bat mich Chey in seinem Brief, zu ihm zurückzukehren oder ihm zu antworten. Er hatte ihn nicht einmal unterschrieben.

7 TANZ MIT BERNSTEIN
    Cheys Brief löste eine Flut von Erinnerungen in mir aus, eine schöner und schmerzlicher als die andere.
    Bilder und Gedanken überschlugen sich und zogen in verdichteten Momentaufnahmen an mir vorbei. Mir war, als würde mir das Herz brechen.
    Der Klang seines Lachens. Die Art und Weise, wie er meinen Namen aussprach und dabei die erste Silbe dehnte, als wollte er das Wort mit der Zunge streicheln. Wie er seine Hemden nach dem Ausziehen über die Sessellehnen warf, sodass alle Polstermöbel in der Wohnung nach ihm rochen. Wie er zentimeterdick Butter aufs Brot strich. Seine Begeisterung für Musik. Seine Leidenschaft für mich. Sein fester Griff und seine weichen Lippen.
    Der Brief begleitete mich überallhin, und ich las ihn so oft, dass man fast befürchten musste, ich würde die Tinte weglesen. Allerdings hätte das kaum etwas ausgemacht, denn mittlerweile kannte ich ihn Wort für Wort auswendig.
    Als der TGV in Brüssel eintraf, wo ich umsteigen musste, war ich schlecht gelaunt und zappelig. Ich hatte es satt, auf die endlosen am Fenster vorbeirauschenden grünen Felder und Wiesen zu schauen. Da ich die Vorstellung, wieder still auf einem schmalen Sitz zu hocken, nicht ertrug, ließ ich den Anschlusszug eine halbe Stunde später ohne mich abfahren und wanderte forschen Schrittes ins Stadtzentrum. Vor der albernen Bronzestatue eines gedrungenen Männchens, das pinkelte, fragte ich mich, was sie so berühmt gemacht hatte. Sicherheitshalber warf ich aber dennoch eine Münze in den Brunnen, denn ein bisschen Glück konnte ich wirklich brauchen. Dann kaufte ich mir in einem nahe gelegenen Andenkenladen die teuerste Schachtel Pralinen, die ich finden konnte. Der weiße Karton war mit einer purpurroten Schleife zugebunden, und in der Schachtel lagen hübsch eingebettet die feinsten Trüffel – gefüllt mit Karamell, Haselnuss, Pistazie und Nougat. Ich ging zum Bahnhof zurück, machte es mir im nächsten Zug auf einem Fensterplatz bequem und schob mir eine Praline nach der anderen in den Mund, bis mir schlecht wurde. Ein dünner Mann in einem karierten Hemd starrte mich an. Als ich seinen Blick bemerkte, mampfte ich zwei Pralinen auf einmal, bis

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