80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)
darstellt.«
»Ich hoffe, du profitierst dabei wenigstens für dein nächstes Buch.«
»Ein bisschen vielleicht. Aber ich halte mich nicht zu eng an das wirkliche Leben.«
Summer kicherte. Dominik gab ihr einen Klaps auf den Hintern.
»Wollen wir die beiden Turteltäubchen alleine lassen?«, fragte mich Viggo und schlug vor, in einem nahe gelegenen Café auf der Hampstead High Street frühstücken zu gehen.
Als wir zurückkamen, waren Summer und Dominik aufgebrochen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen suchte sie ihre Sachen zusammen und zog von der Villa am Belsize Park in Dominiks etwas bescheideneres Domizil auf dem Hügel von Hampstead. Während Summer und ich Kartons packten und unseren gemeinsamen Kleiderschrank auseinandersortierten, versprachen wir uns, in Kontakt zu bleiben, ab und zu gemeinsam essen zu gehen und uns zu Spaziergängen im Park zu treffen. Aber im Grunde wusste ich, dass sie einfach nur mit Dominik zusammen sein und ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen wollte.
Einige Wochen nachdem Summer sich aus unserem Leben – und unserem Bett – verabschiedet hatte, nahm ich Viggos Einladung an und besuchte ihn in seinem Studio in der Goldhawk Road, wo er mit den Holy Criminals neue Songs einspielte. Summer hatte ihn inspiriert, ein Album mit klassischem Einschlag aufzunehmen, deshalb hatte er ein paar junge Musiker von der nahen School of Music engagiert. Ganz nebenbei kam das seiner Neigung entgegen, junge Talente zu fördern, die ohne Starthilfe nur schwer den Fuß in die Tür eines Plattenlabels bekamen.
Der Mann von der Security hielt mich nicht lange auf, sondern zeigte mir gleich den Weg zum Aufnahmestudio. Hier erfuhr ich jedoch, dass ich den einzigen Tag der Woche erwischt hatte, an dem Viggo dort nicht anzutreffen war.
»Er ist in einer Besprechung mit den Leuten vom Label«, klärte mich eine große Blonde auf, die ein Cello zwischen die Knie geklemmt hatte.
»Aber du kannst gerne hierbleiben und zuschauen«, fügte sie mit einem Lächeln und einem vielsagenden Augenaufschlag hinzu.
Derart freundlich eingeladen, wollte ich nicht unhöflich sein und ließ mich auf einem der ledernen Sitzkissen nieder.
Die Cellistin verlor sich nicht ganz so in der Musik, wie ich es von Summer kannte, trotzdem war es das reinste Vergnügen, zu beobachten, wie sie das Instrument zwischen ihren Schenkeln hielt und den Saiten mit kräftigen Schwüngen aus dem Handgelenk Klang um Klang entlockte.
»Ich heiße Lauralynn«, gurrte sie und streckte mir die Hand entgegen, als sie fertig war. Einen Augenblick war ich unsicher, ob sie von mir erwartete, dass ich sie ihr schüttelte oder einen Handkuss daraufdrückte. »Gehen wir was trinken?«
Ich nahm an, und wir teilten uns im Anglesa Arms in der Wingate Road eine Flasche Wein und eine Olivenplatte. Aber bald ging uns das laute Lachen der schnöseligen Privatschüler und der aufgebrezelten jungen Mütter an den Nebentischen auf die Nerven.
Als sie einmal zur Toilette verschwand, musste ich unweigerlich bewundern, wie stramm sich ihre schwarzen Jeans an ihren Hintern schmiegten. Mir war klar, dass sie ihn eigens für mich so verheißungsvoll schwang. Sie trug ihre Jeans so eng wie Viggo, schälte sich aber viel anmutiger aus ihnen heraus, wie ich feststellen konnte, als ich sie dann am Abend nach Hause mitnahm.
Lauralynn war im Bett eine Kanone und zudem ausgesprochen unterhaltsam. Sie kannte New York und interessierte sich für mein Leben dort. Sie wollte wissen, wo ich überall getanzt und was ich sonst so erlebt hatte. Ehe ich mich versah, hatte ich ihr mein halbes Leben erzählt. Allerdings ließ ich die intimeren Details meiner Beziehung mit Chey aus. Das waren für mich kostbare Erinnerungen, die ich ebenso eifersüchtig hütete wie seine Bernsteingeschenke.
Lauralynn wirkte sexy und gefährlich. Ich bewunderte ihre Selbstsicherheit, ihren unbeugsamen Blick, den grausamen Zug um ihren Mund, als sie mich langsam und unerbittlich zum Orgasmus brachte. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie neben ihrem Hauptberuf als Cellospielerin als Auftragsmörderin jobbte. Wir haben schließlich alle unsere Geheimnisse. Mir auszumalen, dass sie als Killerin in einem hollywoodtauglichen schwarzen Catsuit herumschlich, riss mich aus meinen Erinnerungen an Chey. Ich drehte mich zu ihr um, legte die Hand auf ihr Geschlecht, das heiß und feucht war, und tastete mich zu den Silberringen hoch, die ihre Brustwarzen durchbohrten und dafür sorgten, dass sie
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