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9 - Die Wiederkehr: Thriller

9 - Die Wiederkehr: Thriller

Titel: 9 - Die Wiederkehr: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Pen , Nadine Mutz , Hanna Grzimek
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Schmerz erfasste Leos linken Fuß, oder vielleicht war es auch derselbe.
    »Pah!«, spuckte Schramme aus. »Nicht mal den Spaß gönnst du uns.« Er richtete sich wieder auf und rief: »Los, wir gehen!«
    Die Füße verschwanden.
    Leo ging über den Vorplatz mit den Zapfsäulen. Er machte einen großen Schritt, um einer Benzinpfütze auszuweichen, und wankte kurz, bis er sein Gleichgewicht wiederhergestellt hatte. Wieder Gelächter. Er erkannte die rosa Socken von Claudia, die sich ihm gemeinsam mit ein paar anderen Kindern näherte. Dann lief sie schnell zu ihren Freundinnen zurück, um mit ihnen zu tuscheln.
    »Wo geht er hin?«
    »Was hat er wohl vor?«
    »Stimmt es, dass er seine Schuhe in der Hand trägt, weil …«
    »Edgar und Schramme haben es zu weit getrieben.«
    »Mir hat Edgar schon mal …«
    »Er ist halt ein bisschen komisch.«
    »Ich seh ihn immer nur alleine.«
    Drei Kinder stellten sich ihm in den Weg. Mit Daumen und Zeigefinger formten sie imaginäre Pistolen.
    »Bumm! Bumm!«, machten sie. »Vergiss nicht, was im Open passiert ist!«
    Und dann, als hätten sie es vorher einstudiert, rief jeder von ihnen eine Silbe:
    »I!«
    »Di!«
    »Ot!«
    Der kalte Wind, der ihm entgegenschlug, ließ den Schweiß auf Leos Stirn und Schläfen gefrieren. Die Türen schlossen sich hinter ihm. Die drei nunmehr gläsernen Gestalten steckten ihre Pistolen wieder ein. Sie warfen sich der Länge nach auf den Boden, die Hände an die Brust ge presst. Der Theatralischste vollführte noch ein paar krampfartige Zuckungen, bevor auch er reglos ausgestreckt auf der Erde liegen blieb. Leos Füße empfingen erleichtert die Kälte des Steinbodens. Das Herz begann ihm wie wild zu pochen.
    Er dachte an den Alten.
    Entschlossen ging er nach vorne zum Ladentisch.
    Auf der anderen Seite erblickte er einen dünnen Mann mit ausgeprägtem Bauchansatz. Er beobachtete misstrauisch den Radau draußen vor dem Laden, während er in einer riesigen Pappkiste verschiedene Sorten von Batteriepackungen ordnete.
    Leo stellte die Schuhe auf den Ladentisch.
    »Und was willst du jetzt noch? Ich habe euch doch gesagt, dass es jetzt reicht«, sagte der Mann mit ernster Miene, als fürchtete er, die Meute Kinder könnte sich zusammenrotten und den Laden plündern. »Und die Schuhe nimmst du mal wieder da runter, aber schnell!«
    Leo gehorchte und sah den Mann schuldbewusst an. Es war nicht der Alte vom letzten Mal. Der neue Verkäufer beugte sich über den Ladentisch und sah auf Leos nackte Füße hinunter. Beide großen Zehen standen nach oben ab.
    »Wieso bist du denn barfuß, Kleiner?«, erkundigte er sich.
    Leo blickte nach draußen zu seinen Klassenkameraden.
    »Die? Haben die dir was getan?« Seine Stimme ging um mindestens eine Oktave nach oben. »Die sind es gewesen?«
    Leo nickte.
    »Was haben sie denn gemacht?«
    »Sie haben mich die Toilette runtergespült.«
    »Ja, klar!«
    Der Verkäufer konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
    Leo hielt seinem Blick stand. Dann sah er zu Boden.
    Das Lachen des Verkäufers verebbte.
    Edgar und Schramme hatten ihn unter den Achseln gepackt. Jota und ein anderer hatten ihn gezwungen, sich in die Kloschüssel zu stellen. »Mal schaun, ob wir dich runterspülen können und du nächstes Schuljahr nicht mehr auftauchst!«, hatte Edgar gebrüllt, als er auf die Spülung drückte und das eiskalte Wasser seine Schuhe durchnässte. »Er passt nicht rein. Die Ratte ist einfach zu fett. Als meine Mutter den Vogel runtergespült hat, war er sofort weg«, erzählte Schramme. Sie versuchten noch, ihn nach unten zu pressen, in der absurden Hoffnung, dass ihn das Abwasserrohr einfach einsaugen möge, während sie den Spülknopf gedrückt hielten und Leo von dem kalten Wasser und dem Zug nach unten tatsächlich die Glieder zu schmerzen begannen.
    »Ich wollte eigentlich zu dem älteren Herrn, der hier vorher gearbeitet hat«, sagte Leo.
    »Älter, so wie ich, oder älter im Sinne von alt?«
    Er schob mit beiden Händen sein Gesicht so zusammen, dass es ganz faltig aussah. Es gelang ihm, Leo zum Lachen zu bringen.
    »Im Sinne von alt«, antwortete Leo. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und fügte hinzu: »Mit weißen Haaren.«
    »Ach, du meinst den alten Palmer?«
    Leo zuckte mit den Achseln.
    »Sind das hier normale Batterien oder kleine, was meinst du?«, fragte ihn der Verkäufer und hielt ihm eine Packung Batterien vor die Nase. Er hatte knochige Finger mit gelben Fingernägeln.
    »Das sind kleine. Da steht

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