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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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et­was ge­gen die­ses Wech­sel­spiel un­ter­neh­men. Ich will nicht durch das Feld ge­hen. Und was mich da­zu zwin­gen könn­te, weiß ich jetzt auch noch nicht. Aber fah­ren wir mit der Ver­mu­tung fort, daß ich ge­he und du hilf­los zu­rück­bleibst. Wir müs­sen Plä­ne ma­chen. Du wirst Geld brau­chen. Wahr­schein­lich mußt du so­gar Sky­ridge ver­kau­fen. Und dir ei­ne Stel­le su­chen, wenn das Ba­by da ist. Wie steht es mit dei­nen Ste­no­kennt­nis­sen?«
    »Im Jah­re 1977 be­nutzt man statt Kurz­schrift Vo­deo­gra­phen«, mur­mel­te ich. »Aber mach dir kei­ne Sor­gen, du klei­ner Zei­ten­bumm­ler. Selbst wenn es dir ge­län­ge, zu Mut­ter durch­zu­bren­nen, kom­me ich mit dem Ba­by schon zu­recht. Als Be­ginn wer­de ich den Rest dei­nes Bank­kon­tos auf Coun­ter­point set­zen, der nächs­ten Sonn­tag den Pre­ak­ness ge­winnt. Da­nach …«
    Aber er hat­te schon wie­der et­was an­de­res im Kopf. »Als du mich im Jah­re 1977 kann­test, wa­ren wir – äh – sehr eng mit­ein­an­der be­kannt?«
    Ich fauch­te. »Kommt dar­auf an, was du un­ter ›wir‹ ver­stehst.«
    »Was? Du meinst – ich und dei­ne Mut­ter – al­so wirk­lich?« Er hüs­tel­te und fuhr sich mit dem Fin­ger zwi­schen Hemd­kra­gen und Hals. »Es muß ei­ne ein­fa­che Er­klä­rung da­für ge­ben.«
    Ich sah ihn nur spöt­tisch an.
    Er grins­te. »Dei­ne Mut­ter ist im Jah­re 1977 – ei­ne gut­aus­se­hen­de Frau, wenn mich nicht al­les täuscht?«
    »Ei­ne runz­li­ge, an­ge­mal­te al­te Schach­tel«, sag­te ich kühl. »Vier­zig, wür­de ich sa­gen.«
    »Hmmm. Wie du weißt, bin ich auch vier­zig. Wenn man die Mei­nung der stür­mi­schen Ju­gend au­ßer acht läßt, ist das die bes­te Zeit des Le­bens. Du wirst in zwan­zig Jah­ren ähn­lich den­ken.«
    »Ver­mut­lich«, sag­te ich. »Et­wa um die Zeit wird man mich aus dem Zucht­haus ent­las­sen.«
    Plötz­lich schnipp­te er mit den Fin­gern. »Ich ha­be es! Phan­tas­tisch!« Er dreh­te sich um und sah über den Bal­kon hin­weg wie Cor­tez über den Berg­gip­fel. »Phan­tas­tisch, aber es muß so sein. Voll­kom­men lo­gisch. Ich. Dei­ne Mut­ter. Du. Das Kind. Die Ma­gne­tro­nen. Der ewi­ge Kreis­lauf.«
    »Du drückst dich sehr klar aus«, sag­te ich vor­wurfs­voll. »Du könn­test we­nigs­tens bis zum En­de nor­mal blei­ben.«
    Er wir­bel­te her­um und sah mich an. »Weißt du, wo sie heu­te abend ist?«
    »Nein, und ich ha­be zwei Drit­tel un­se­res ge­mein­sa­men Bank­kon­tos da­für ver­braucht, ih­ren Auf­ent­halt her­aus­zu­brin­gen. Es ist, als hät­te es sie nie ge­ge­ben.«
    Sei­ne Au­gen wur­den im­mer grö­ßer. »Kein Wun­der, daß du sie nicht ge­fun­den hast. Du konn­test es ja nicht wis­sen.«
    »Was konn­te ich nicht wis­sen?«
    »Wer dei­ne Mut­ter ist.«
    Ich woll­te ihn an­schrei­en. Aber ich sag­te nur: »Oh!«
    Er war schon wie­der bei ei­nem an­de­ren Ge­dan­ken. »Aber das ist nicht völ­lig oh­ne Prä­ze­denz­fall. Wenn sich ei­ne Zel­le spal­tet, kann man nicht sa­gen, wel­cher Teil die Mut­ter und wel­cher die Toch­ter wird. Die Fra­ge da­nach wä­re Un­sinn. Und so ist es auch mit dir. Die Zel­le teilt sich im Raum. Du teilst dich in der Zeit. Es wä­re Un­sinn zu fra­gen, wer von euch bei­den die Mut­ter und die Toch­ter ist.«
    Ich stand ein­fach da und starr­te ihn wort­los an.
    Er über­leg­te wei­ter. »Aber selbst bei die­ser Er­klä­rung weiß ich nicht, wes­halb ich durch das Feld ge­hen soll­te. Die­ser Schritt ist ein­fach nicht lo­gisch. Wes­halb soll­te ich frei­wil­lig zwan­zig Jah­re Le­ben zu­sam­men mit dir auf­ge­ben und über­sprin­gen? Wer wird sich um dich küm­mern? Wie könn­test du dir dei­nen Le­bens­un­ter­halt ver­die­nen? Aber du mußt es ge­schafft ha­ben. Denn du muß­test Sky­ridge nicht ver­kau­fen. Du bist hier­geblie­ben. Du hast sie er­zo­gen. Aber na­tür­lich!« Er hieb sich mit der Faust ge­gen die Stirn.
    »Daß ich dar­auf nicht ge­kom­men bin«, mein­te er strah­lend. »Coun­ter­point ge­winnt Pre­ak­ness. Du wirst Vor­her­sa­gen tref­fen, die dann ein­tre­ten. Im Sport. Bei den Prä­si­den­ten­wah­len. Bei Ge­richts­ent­schei­dun­gen. Al­les weißt du vor­her. Du mußt dich er­in­nern ! Übe dein

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