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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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auch, daß es jetzt ge­nau zwei Mo­na­te her ist, seit du mich da un­ten her­aus­ge­fischt hast?«
    »Die glück­lichs­ten zwei Mo­na­te mei­nes Le­bens«, sag­te er.
    »Und du hast mich im­mer noch nicht ge­fragt, wie ich hier­her­kam oder wer ich bin – über­haupt nichts. Du gibst dich doch hof­fent­lich nicht der Il­lu­si­on hin, daß ich die­sem Frie­dens­rich­ter mei­nen rich­ti­gen Na­men sag­te?«
    Er grins­te. »Wenn ich zu neu­gie­rig wür­de, müß­te ich be­fürch­ten, daß du ei­nes Ta­ges wie­der in den Stru­deln ver­schwin­dest – wie ei­ne Was­sernym­phe.«
    Es war wirk­lich trau­rig. Ich zuck­te ver­bit­tert mit den Schul­tern. »Ach, du und dei­ne Ma­gne­tro­nen.«
    Er sah be­un­ru­higt auf. »Was? Wann hast du je et­was von Ma­gne­tro­nen ge­hört? Ich ha­be noch nie mit je­man­dem ein Ster­bens­wört­chen dar­über ge­spro­chen.«
    Sein Mund öff­ne­te und schloß sich lang­sam. »Du weißt nicht, was du sagst.«
    »Es wür­de mich freu­en, wenn es so wä­re. Dann könn­te al­les gut wer­den. Denn erst wenn man lo­gisch dar­über nach­denkt, merkt man, wie un­mög­lich das Gan­ze ist. Es muß auf­hö­ren – und jetzt ist noch Zeit, es auf­zu­hal­ten.«
    » Was auf­hal­ten?« frag­te er.
    »Die Art und Wei­se, wie wir bei­de in der Zeit um­her­sprin­gen. Be­son­ders du. Wenn ich dich nicht auf­hal­te, gehst du durch die Lin­se, und Mut­ter be­kommt dich wie­der. Es war ih­re letz­te Vor­her­sa­ge.«
    »Lin­se?« stöhn­te er.
    »Die Ma­schi­ne. Du weißt schon, die für die Ma­gne­tro­nen.«
    »Wie?«
    »Sie exis­tiert na­tür­lich noch nicht«, sag­te ich halb zu mir selbst. »Zu­min­dest nicht in Wirk­lich­keit. Der Plan da­zu ist schon in dei­nem Kopf. Du wirst den Ge­ne­ra­tor erst im Jah­re 1977 bau­en.«
    »Ich kann die Tei­le jetzt nicht be­kom­men.« Sei­ne Stim­me war dumpf.
    »Aber 1977 wer­den sie er­hält­lich sein.«
    »1977?«
    »Nach­dem du die Ma­schi­ne im Jah­re 1977 ge­baut hast, wirst du sie auf das Jahr 1957 ein­stel­len, so daß du jetzt ins Jahr 1977 sprin­gen könn­test. Aber ich las­se es nicht zu. Als Mut­ter ih­re letz­te Vor­her­sa­ge traf, wuß­te sie nicht, zu wel­chen Mit­teln ich grei­fen wür­de, um dich auf­zu­hal­ten.«
    Er wisch­te si­di mit der Hand über das Ge­sicht. »Aber – aber – selbst wenn ich an­neh­me, daß du aus dem Jah­re 1977 kommst und daß ich im Jah­re 1977 einen Ma­gne­tro­nen-Er­zeu­ger baue, so kann ich doch nicht ein­fach in die­ses Jahr sprin­gen und ihn kon­stru­ie­ren. Ich kann nicht zwan­zig Jah­re in die Zu­kunft ge­hen – durch ein ma­gne­tro­ni­sches Feld, das erst ge­schaf­fen und aus­ge­strahlt wird, wenn ich im Jah­re 1977 an­ge­kom­men bin. Es wä­re das glei­che, wenn du be­haup­ten wür­dest, die Pil­ger­vä­ter hät­ten ih­re Mayflower erst in Ply­mouth ge­baut. Und au­ßer­dem bin ich ein Ehe­mann, der bald Va­ter wird. Ich ha­be nicht die lei­ses­te Ab­sicht, mich vor mei­nen Pflich­ten zu drücken.«
    »Und doch wirst du zu ihr zu­rück­lau­fen, wenn al­les nor­mal wei­ter­geht«, er­klär­te ich. »Heu­te abend bist du noch mein recht­mä­ßi­ger Mann und der Va­ter un­se­res Kin­des. Dann – bing! Plötz­lich be­fin­dest du dich im Jah­re 1977 – ein Mann, der sei­ne Frau ver­las­sen hat, ein Schür­zen­jä­ger, der Lieb­ha­ber mei­ner Mut­ter. Ich wer­de es nicht zu­las­sen. Nach all­dem, was ich durch­ge­macht ha­be, wer­de ich es nicht er­lau­ben, daß sie dich mir weg­nimmt. Ich ko­che, wenn ich an sie den­ke, wie sie lä­chelt – im Jah­re 1977. Sie hat mich auf ei­ne klu­ge Art ab­ge­scho­ben, da­mit sie dich ganz für sich hat. Und ich – in die­sem Zu­stand!« Mei­ne Stim­me brach in ei­nem kunst­vol­len Tre­mo­lo.
    »Ich könn­te auch auf nor­ma­le Wei­se al­tern«, sag­te er. »Ich könn­te ein­fach bis 1977 war­ten und dann den Ge­ne­ra­tor bau­en.«
    »Du hast es nicht ge­tan – ich mei­ne, du wirst es nicht tun. Als ich dich das letz­te­mal im Jah­re 1977 sah, wirk­test du noch jün­ger als jetzt. Viel­leicht durch die schwar­ze Bin­de.«
    Er zuck­te mit den Schul­tern. »Wenn dei­ne Ge­gen­wart hier ei­ne di­rek­te Fol­ge mei­ner Ge­gen­wart dort ist, dann kann kei­ner von uns

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