Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
Vom Netzwerk:
Un­ter­re­dung aus­le­gen? Das Za­chin­ko viel­leicht? Aber die Er­klä­rung sei­ner Not­la­ge schi­en kaum ei­ne for­mel­le An­nä­he­rung zu er­for­dern. Doch der Kiw. Er zupf­te ihn, er­wi­sch­te aber aus Ver­se­hen die Ganga.
    Un­ter sei­ner Mas­ke grins­te This­sell ent­schul­di­gend. Sei­ne Be­zie­hung zu die­sem Stall­be­sit­zer war kei­nes­wegs in­tim. Er hoff­te auf die hei­te­re Ge­müts­art des Man­nes, und au­ßer­dem hat­te er jetzt wirk­lich kei­ne Zeit, sich lan­ge den Kopf nach dem rich­ti­gen In­stru­ment zu zer­bre­chen. Er schlug ei­ne zwei­te Sai­te an und sang, so gut es Auf­re­gung, Atem­lo­sig­keit und man­gel­haf­te Ge­schick­lich­keit zulie­ßen:
    »Sir Stall­be­sit­zer, ich brau­che drin­gend ein schnel­les Reit­pferd. Er­laubt mir, aus Eu­rer Her­de ei­nes zu wäh­len.«
     
    Der Stall­be­sit­zer trug ei­ne reich­lich kom­pli­zier­te Mas­ke, die This­sell nicht iden­ti­fi­zie­ren konn­te: ein Ge­bil­de aus la­ckier­tem brau­nem Tuch und ge­fäl­tel­tem grau­em Le­der, aus dem in Stirn­hö­he zwei große rot-grü­ne Ku­geln her­aus­rag­ten, die pein­lich ge­nau wie die Fa­cet­ten­au­gen von In­sek­ten un­ter­teilt wa­ren.
    Er sah This­sell lan­ge an. Dann wähl­te er her­aus­for­dernd sein Sti­mic und ent­lock­te ihm ei­ne per­len­de Fol­ge von Tril­lern und Ka­n­ons.
    This­sell be­griff die Be­deu­tung des Spiels nicht. Das Sti­mic – drei flö­ten­ar­ti­ge, mit Ven­til­bol­zen ver­se­he­ne Roh­re; Dau­men und Zei­ge­fin­ger an ei­nem Bla­se­balg, der Luft in die Mund­stücke preß­te; zwei­ter, drit­ter und vier­ter Fin­ger an den Zü­gen – die­ses Sti­mic al­so war ein In­stru­ment, das bei Ge­füh­len küh­ler Di­stanz oder so­gar Miß­ach­tung ge­spielt wur­de.
    Aber This­sell war sich nicht im kla­ren dar­über, wie kühl die Ab­sa­ge war. Der Mann sang: »Sir Nacht­schwär­mer, ich fürch­te, daß mei­ne Pfer­de für einen Mann Ih­res Ran­ges un­ge­eig­net sind.«
    This­sell zupf­te ernst an der Ganga. »Kei­nes­wegs! Sie schei­nen mir al­le ge­eig­net. Ich bin in großer Ei­le und neh­me mit Freu­den je­des von ih­nen.«
    Der Stall­be­sit­zer spiel­te ein schäu­men­des, har­tes Cre­scen­do. »Sir Nacht­schwär­mer«, sang er, »die Pfer­de sind al­le krank und schmut­zig. Ich füh­le mich ge­schmei­chelt, daß Sie sie brauch­bar fin­den, aber ich kann Ihr eh­ren­vol­les An­ge­bot nicht an­neh­men. Und –« Hier wech­sel­te er auf sein Kro­datch über, »– ir­gend­wie er­ken­ne ich den Kum­pan und Zunft­ge­nos­sen nicht, der sich mir so ver­traut mit der Ganga nä­hert.«
    Die An­spie­lun­gen wa­ren ein­deu­tig. Die Be­nut­zung des Kro­datch al­lein ge­nüg­te. Es war ein schma­ler, vier­e­cki­ger Kas­ten, mit harz­ge­tränk­ten Seh­nen be­spannt, die mit dem Fin­ger­na­gel an­ge­ris­sen wur­den und kla­re, for­mel­le Tö­ne von sich ga­ben. Das Kro­datch war ein In­stru­ment der Zu­rück­wei­sung, ja so­gar der Be­lei­di­gung. This­sell wür­de kein Pferd er­hal­ten.
    Er dreh­te sich um und lief auf den Raum­ha­fen zu.
     
    Der vo­ri­ge Kon­sul der Hei­mat­pla­ne­ten war auf Zun­dar ge­tö­tet wor­den. Als Ta­ver­nen­wirt ver­klei­det, hat­te er sich ei­nem Mäd­chen ge­nä­hert, das die Mas­ke der Tag- und Nacht­glei­che trug, ein Fre­vel, für den er auf Ort und Stel­le von ei­nem Ro­ten De­mi­ur­gen, ei­nem Son­nen­ko­bold und ei­ner Ma­gi­schen Hor­nis­se ge­köpft wor­den war.
    Ed­wer This­sel, erst seit kur­z­em gra­du­iert, wur­de zu sei­nem Nach­fol­ger er­nannt. Man ließ ihm drei Ta­ge Zeit zur Vor­be­rei­tung.
    This­sell, ein nor­ma­ler­wei­se be­schau­li­cher, ja so­gar vor­sich­ti­ger Cha­rak­ter, hat­te die Er­nen­nung als Her­aus­for­de­rung be­trach­tet.
    Er er­lern­te die Spra­che von Si­re­ne mit Hil­fe sub­ze­re­bra­ler Tech­ni­ken und fand sie sehr ein­fach. Dann las er fol­gen­des in ei­ner Zeit­schrift für Uni­ver­sa­le An­thro­po­lo­gie nach:
    Die Be­völ­ke­rung des ti­ta­ni­schen Küs­ten­ge­biets ist im ho­hen Ma­ße in­di­vi­dua­lis­tisch, was wohl auf die äu­ßerst rei­che und groß­zü­gi­ge Land­schaft

Weitere Kostenlose Bücher