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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Nacht­schwär­mer-Mas­ke. Sie wird Sie nicht in Schwie­rig­kei­ten brin­gen.«
    This­sell un­ter­such­te die Mas­ke oh­ne all­zu große Be­geis­te­rung. Sie war aus maus­far­be­nem Pelz ge­ar­bei­tet. An je­der Sei­te der Mun­d­öff­nung stand ein Bü­schel Haa­re ab, und an der Stirn sa­ßen zwei fe­der­ar­ti­ge Füh­ler. Wei­ße Spit­zen­flü­gel wa­ren an den Schlä­fen an­ge­setzt, und un­ter den Au­gen sah man rot­ge­fäl­tel­ten Stoff, der ei­ne zu­gleich fins­te­re und ko­mi­sche Wir­kung er­ziel­te.
    »Stellt die­se Mas­ke einen be­stimm­ten Pres­ti­ge­grad dar?« frag­te This­sell.
    »Kei­nen sehr ho­hen.«
    »Schließ­lich bin ich Kon­sul«, mein­te This­sell. »Ich re­prä­sen­tie­re die Hei­mat­pla­ne­ten, hun­dert Mil­li­ar­den Men­schen …«
    »Wenn die Hei­mat­pla­ne­ten wün­schen, daß ihr Ver­tre­ter ei­ne See­dra­chen-Mas­ke trägt, sol­len sie einen ent­spre­chen­den Mann schi­cken.«
    »Ich ver­ste­he«, mein­te This­sell ver­le­gen.
     
    Rol­ver wand­te höf­lich den Blick ab, wäh­rend This­sell die Mas­ke des See­dra­chen-Er­obe­rers ab­leg­te und den be­schei­de­neren Nacht­schwär­mer über­streif­te. »Viel­leicht kann ich in ei­nem der Lä­den et­was Pas­sen­de­res fin­den«, mein­te This­sell. »Stimmt es, daß man nur hin­ein­zu­ge­hen braucht und mit­neh­men kann, was ei­nem ge­fällt?«
    Rol­ver sah This­sell ab­schät­zend an. »Die­se Mas­ke ist – für den Au­gen­blick we­nigs­tens – voll­kom­men in Ord­nung. Es ist sehr wich­tig, daß Sie nichts aus den Lä­den neh­men, bis Sie nicht den strakh- Wert der aus­ge­wähl­ten Wa­re ken­nen. Der Be­sit­zer ver­liert an Pres­ti­ge, wenn je­mand mit nied­ri­gem strakh sei­ne bes­ten Wa­ren mit­nimmt.«
    This­sell schüt­tel­te ver­zwei­felt den Kopf. »Das hat mir kei­ner vor­her ge­sagt. Ich wuß­te na­tür­lich von den Mas­ken und den sorg­fäl­ti­gen Ar­bei­ten der Hand­wer­ker, aber die­ses Be­ste­hen auf Pres­ti­ge – strakh, oder wie das Wort heißt …«
    »Macht nichts«, trös­te­te ihn Rol­ver. »Nach ein paar Jah­ren wer­den Sie sich schon zu­recht­fin­den. Ich neh­me an, daß Sie die Spra­che spre­chen.«
    »Oh, ja. Na­tür­lich.«
    »Und wel­che In­stru­men­te spie­len Sie?«
    »Hm – man sag­te mir, daß ir­gend­ein klei­nes In­stru­ment ge­nü­gen könn­te. Oder daß ich nur sin­gen müß­te.«
    »Falsch. Nur Skla­ven sin­gen oh­ne Be­gleit­mu­sik. Ich schla­ge Ih­nen vor, daß Sie die fol­gen­den In­stru­men­te so schnell wie mög­lich ler­nen: das Hy­mer­kin für die Skla­ven, die Ganga zur Un­ter­hal­tung mit gu­ten Freun­den oder Frem­den, de­ren strakh ein we­nig un­ter dem Ih­ren liegt. Den Kiw für ein pri­va­tes po­li­ti­sches Ge­spräch. Das Za­chin­ko für for­mel­le Ver­hand­lun­gen. Das Stra­pan oder das Kro­datch für die nie­de­ren ge­sell­schaft­li­chen Schich­ten – in Ih­rem Fall für Be­lei­di­gun­gen, denn ei­ne tiefe­re ge­sell­schaft­li­che Stu­fe als die Ih­re gibt es nicht. Den Go­ma­pard oder das Dop­pel-Ka­mant­hil für Ze­re­mo­ni­en …«
    Der Go­ma­pard war ei­nes der we­ni­gen elek­tri­schen In­stru­men­te, die auf Si­re­ne be­nutzt wur­den. Ein Os­zil­la­tor brach­te einen oboe­n­ähn­li­chen Ton her­vor, mo­du­liert, ab­ge­dämpft, vi­brie­rend, laut und lei­se – je nach Kom­bi­na­ti­on der vier Tas­ten.
    Das Dop­pel-Ka­mant­hil er­in­ner­te an die Ganga. Nur wur­den hier die Tö­ne er­zeugt, in­dem man ei­ne in Harz ge­tränk­te Le­der­schei­be über ei­ne oder meh­re­re der achtund­vier­zig Sai­ten strich. Rol­ver dach­te einen Au­gen­blick nach.
    »Das Cre­ba­rin, die Was­ser­lau­te und der Slo­bo wä­ren auch ganz nütz­lich – aber viel­leicht soll­ten Sie zu­erst die an­de­ren In­stru­men­te ler­nen. Mit ih­nen kön­nen Sie sich we­nigs­tens auf pri­mi­ti­ve Wei­se ver­stän­di­gen.«
    »Über­trei­ben Sie nicht ein we­nig?« mein­te This­sell. »Oder wol­len Sie mich auf den Arm neh­men?«
    Rol­ver lach­te sein fins­te­res La­chen. »Aber nein – im Ge­gen­teil. Au­ßer­dem wer­den Sie noch ein Haus­boot und Skla­ven brau­chen.«
    Rol­ver führ­te This­sell vom

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