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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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brach­te die Re­de auf das The­ma. Spä­ter, am zehn­ten April ver­gan­ge­nen Jah­res, hiel­ten wir ei­ne Son­der­sit­zung über die­sen Fall ab, bei der ich den Vor­sitz führ­te.«
    »Sind von der Sit­zung Auf­zeich­nun­gen vor­han­den? Von der Son­der­sit­zung, mei­ne ich.«
    »Hm – nein. Es war ei­ne un­ge­wöhn­li­che Sit­zung.« Der De­kan lä­chel­te knapp. »Wir hiel­ten es für bes­ser, nichts da­von an die Öf­fent­lich­keit drin­gen zu las­sen.«
    »Was ge­sch­ah bei die­ser Sit­zung?«
     
    De­kan Hart fühl­te sich als Vor­sit­zen­der die­ser Kon­fe­renz nicht be­son­ders wohl. Auch die an­de­ren Mit­glie­der der Ver­samm­lung wa­ren ein we­nig un­ru­hig. Nur Dr. Lan­ning schi­en völ­lig zu­frie­den.
    Auf dem Tisch la­gen Pro­ben von der Ar­beit des Ro­bo­ters. Pro­fes­sor Mi­nott vom In­sti­tut für Phy­si­ka­li­sche Che­mie hielt die Re­pro­duk­ti­on ei­nes Schau­bilds in der Hand. Die Lip­pen des Che­mi­kers wa­ren an­er­ken­nend ge­spitzt.
    Hart räus­per­te sich und er­griff das Wort.
    »Es scheint kein Zwei­fel dar­an zu be­ste­hen, daß der Ro­bo­ter ge­wis­se Rou­ti­ne­auf­ga­ben zu un­se­rer vol­len Zu­frie­den­heit lö­sen kann. Ich ha­be mir bei­spiels­wei­se das da vor Be­ginn der Sit­zung an­ge­se­hen, und ich fand we­nig dar­an aus­zu­set­zen.«
    Er nahm ein lan­ges, be­druck­tes Blatt in die Hand, et­wa drei­mal so lang wie ei­ne ge­wöhn­li­che Buch­sei­te. Es war ei­ne Fah­ne, wie man sie Au­to­ren zur Kor­rek­tur zu­schickt, be­vor man den Text in Sei­ten auf­teilt.
    An den brei­ten Rän­dern der Fah­ne wa­ren Kor­rek­tur­zei­chen, sau­ber und wun­der­bar le­ser­lich. Hin und wie­der war ein Wort des Tex­tes aus­ge­stri­chen und am Rand ver­bes­sert. Die Buch­sta­ben wa­ren so gleich­mä­ßig, daß man sie von dem ge­druck­ten Text nicht un­ter­schei­den konn­te. Ei­ni­ge der Kor­rek­tu­ren wa­ren blau, um an­zu­deu­ten, daß der Au­tor einen Feh­ler ge­macht hat­te, an­de­re rot, wenn sich der Dru­cker ge­täuscht hat­te.
    »Ich wür­de so­gar sa­gen, daß ab­so­lut nichts dar­an aus­zu­set­zen ist, Dr. Hart«, er­klär­te Dr. Lan­ning. »Die Kor­rek­tu­ren sind im Ver­gleich zu dem Ma­nu­skript in Ord­nung. Al­ler­dings re­gis­triert Ea­sy nur Sprach­feh­ler, kei­ne Sach­feh­ler.«
    »Wir ak­zep­tie­ren das. Aber der Ro­bo­ter ver­bes­ser­te auch hin und wie­der die Wort­stel­lung, und ich glau­be nicht, daß die Sprach­re­geln so starr ge­faßt sind, daß sei­ne Wahl im­mer die rich­ti­ge war.«
    Lan­ning lä­chel­te und ent­blö­ßte da­bei sei­ne lan­gen Zäh­ne.
    »In Ea­sys Po­sitro­nen­ge­hirn wur­de der In­halt sämt­li­cher ein­schlä­gi­ger Wer­ke ein­ge­speist«, sag­te er. »Ich bin si­cher, daß Sie in kei­nem Fall nach­wei­sen kön­nen, er ha­be sich falsch aus­ge­drückt.«
    Pro­fes­sor Mi­nott sah von der Zeich­nung auf, die er im­mer noch in der Hand hielt.
    »Mir drängt sich ei­ne Fra­ge auf, Dr. Lan­ning. Wes­halb brau­chen wir über­haupt einen Ro­bo­ter, wenn da­mit sol­che Schwie­rig­kei­ten auf dem Pu­blic-Re­la­ti­ons-Sek­tor ver­bun­den sind? Die Au­to­ma­ti­on ist doch si­cher so weit fort­ge­schrit­ten, daß Ih­re Ge­sell­schaft ei­ne Ma­schi­ne kon­stru­ie­ren könn­te, einen ge­wöhn­li­chen Kom­pu­ter, ge­gen den die Öf­fent­lich­keit nichts ein­zu­wen­den hat. Er könn­te die Ar­beit des Ro­bo­ters über­neh­men.«
    »Ge­wiß wä­re uns das mög­lich«, er­wi­der­te Lan­ning steif. »Aber bei ei­ner sol­chen Ma­schi­ne müß­ten die Drucker­fah­nen erst in be­son­de­re Sym­bo­le auf­ge­glie­dert oder zu­min­dest auf Bän­der ge­speist wer­den. Und Sie brauch­ten An­ge­stell­te, die die Wor­te in Sym­bo­le und um­ge­kehrt die Sym­bo­le in Wor­te über­set­zen. Dar­über hin­aus kann ein Kom­pu­ter nur ei­ne ganz be­stimm­te Auf­ga­be durch­füh­ren. Die Zeich­nung, die Sie in der Hand hal­ten, gin­ge über sein Leis­tungs­ver­mö­gen.«
     
    Mi­nott brumm­te vor sich hin.
     
    Lan­ning fuhr fort:
    »Die be­son­de­re Leis­tung des Po­sitro­nen­ro­bo­ters be­steht in sei­nen viel­fäl­ti­gen Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten. Er

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