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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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ge­nügt«, un­ter­brach ihn der Ver­tei­di­ger ab­rupt.
    Wäh­rend sich Pro­fes­sor Good­fel­low mehr als ver­wirrt setz­te, beug­te sich Rich­ter Sha­ne vor und er­klär­te:
    »Da ich selbst noch nie mit Ro­bo­tern zu tun hat­te, wür­de ich gern ge­nau wis­sen, wie die drei Ge­bo­te für Ro­bo­ter lau­ten. Könn­te Dr. Lan­ning sie dem Ge­richt vor­tra­gen?«
    Dr. Lan­ning fuhr auf. Er hat­te bis da­hin mit der grau­haa­ri­gen Frau an sei­ner Sei­te ge­tu­schelt. Jetzt er­hob er sich. Die Frau sah ihn aus­drucks­los an.
    »Wie Sie wün­schen, Eu­er Eh­ren«, sag­te Dr. Lan­ning. Er mach­te ei­ne Pau­se, als sei er im Be­griff, ei­ne be­deut­sa­me Re­de zu hal­ten. Dann be­gann er laut und deut­lich zu re­zi­tie­ren:
    »Ers­tes Ge­bot: Ein Ro­bo­ter darf kei­nen Men­schen ver­let­zen oder ta­ten­los zu­se­hen, wie ein Mensch Scha­den er­lei­det.
    Zwei­tes Ge­bot: Ein Ro­bo­ter muß die Be­feh­le aus­füh­ren, die ihm ein Mensch gibt, au­ßer die­se Be­feh­le ver­sto­ßen ge­gen das ers­te Ge­bot.
    Drit­tes Ge­bot: Ein Ro­bo­ter muß sei­ne ei­ge­ne Exis­tenz schüt­zen, so­lan­ge die­se Maß­nah­me nicht ge­gen Ge­bot eins oder zwei ver­stößt.«
    »Schön«, sag­te der Rich­ter und mach­te sich ein paar schnel­le No­ti­zen. »Und die­se Ge­set­ze sind in je­den Ro­bo­ter ein­ge­plant?«
    »In je­den. Das ist die Pflicht von Ro­bo­ter-Her­stel­lern.«
    »Ro­bo­ter EZ-27 han­del­te al­so auch ent­spre­chend die­ser Ge­bo­te?«
    »Ja, Eu­er Eh­ren.«
    »Sie wer­den die­se Aus­sa­gen wahr­schein­lich un­ter Eid wie­der­ho­len müs­sen.«
    »Je­der­zeit, Eu­er Eh­ren.«
    Er setz­te sich wie­der.
     
    Dr. Su­san Cal­vin, Lei­te­rin der ro­bo­terpsy­cho­lo­gi­schen Ab­tei­lung bei der US-Ro­bo­ter-GmbH, war die grau­haa­ri­ge Frau, die ne­ben Lan­ning saß. Sie sah ih­ren no­mi­nel­len Vor­ge­setz­ten kühl an, aber das war nicht wei­ter ver­wun­der­lich. Für Men­schen konn­te sie kei­ne Wär­me emp­fin­den. Jetzt frag­te sie:
    »Al­fred, war Good­fel­lows Aus­sa­ge rich­tig?«
    »Im we­sent­li­chen«, flüs­ter­te Lan­ning. »Um den Ro­bo­ter mach­te er sich über­haupt kei­ne Sor­gen, und er woll­te von sich aus mit mir ins Ge­schäft kom­men, als er den Preis hör­te. Aber dras­ti­sche Ver­zer­run­gen konn­te ich nicht feststel len.«
    Dr. Cal­vin sag­te nach­denk­lich: »Es wä­re viel­leicht klug ge­we­sen, den Preis hö­her an­zu­set­zen.«
    »Wir muß­ten Ea­sy un­be­dingt los­wer­den.«
    »Ich weiß. Und das war viel­leicht ein Feh­ler. Man wird ver­su­chen, uns an­de­re Mo­ti­ve un­ter­zu­schie­ben.«
    Lan­ning war ge­knickt.
    »Ich ha­be un­ser Mo­tiv vor dem Se­nat der Uni­ver­si­tät ge­nannt.«
    »Sie wer­den es so hin­dre­hen, als sei es nicht das ei­gent­li­che ge­we­sen.«
    Scott Ro­berts­on, der Sohn des Fir­men­grün­ders und im­mer noch Be­sit­zer der meis­ten Ak­ti­en, saß auf der an­de­ren Sei­te von Dr. Cal­vin. Jetzt beug­te er sich zu ihr her­un­ter und flüs­ter­te wü­tend:
    »Wes­halb kön­nen Sie nicht Ea­sy zu ei­ner Aus­sa­ge brin­gen? Er könn­te sa­gen, was ei­gent­lich vor­fiel.«
    »Sie wis­sen, daß er nicht dar­über spre­chen wird, Mis­ter Ro­berts­on.«
    »Brin­gen Sie ihn da­zu. Sie sind un­se­re Psy­cho­lo­gin, Dr. Cal­vin. Sie müs­sen ihn da­zu brin­gen.«
    »Wenn ich die Psy­cho­lo­gin bin, Mr. Ro­berts­on«, sag­te Su­san Cal­vin kühl, »dann las­sen Sie mich die Ent­schei­dung tref­fen. Mein Ro­bo­ter wird nicht da­zu ge­bracht, et­was zu tun, was ihm scha­det.«
    Fran­cis J. Hart, Lei­ter der Eng­li­schen Ab­tei­lung und De­kan für die Ab­schluß­se­mes­ter, war in den Zeu­gen­stand ge­tre­ten. Er war ein schwer­fäl­li­ger Mann, der in ei­nem kon­ser­va­tiv ge­schnit­te­nen dunklen An­zug steck­te. Ein paar Haar­sträh­nen wa­ren sorg­fäl­tig über die ro­sa Glat­ze ge­kämmt. Er lehn­te sich zu­rück und fal­te­te die Hän­de kor­rekt auf dem Schoß. Hin und wie­der lä­chel­te er.
    Er be­rich­te­te:
    »Zum ers­ten­mal hör­te ich von der An­ge­le­gen­heit des Ro­bo­ters EZ-27 an­läß­lich der Sit­zung des Uni­ver­si­täts­se­nats. Pro­fes­sor Good­fel­low

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