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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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mü­de war, und weil er wuß­te, wie ge­recht es war, hier zu ster­ben, fern von je­der Hoff­nung. Lad­nar folg­te le­dig­lich sei­nen Na­tur­in­stink­ten. Er schütz­te sich selbst. Er woll­te nicht un­ter­ge­hen.
    Und das ist mehr, als du wäh­rend der letz­ten zehn Jah­re ge­tan hast, Ben, sag­te er sich.
    Denk dar­über nach, Ben. Denk dar­über nach. Jetzt ist schließ­lich al­les vor­bei. Im Al­ter von Sechs­und­sech­zig Jah­ren stol­perst du aus dem Le­ben. Den­ke an die Ver­wüs­tung und die Trä­nen und an das biß­chen Über­zeu­gung, das dich hät­te rei­ten kön­nen. Denk über al­les noch ein­mal nach.
    Und dann roll­te die gan­ze Ge­schich­te noch ein­mal ab. Sie ent­fal­te­te sich für Ben Kett­ridge, der da drau­ßen im Zwie­licht des Uni­ver­sums war­te­te. Im Lau­fe we­ni­ger Mi­nu­ten war ihm klar, daß das Le­ben in die­ser dunklen Ge­dan­ken­welt sei­nem gan­zen frü­he­ren Le­ben vor­zu­zie­hen war.
    Er sah sich selbst wie­der als den be­rühm­ten Wis­sen­schaft­ler, der mit an­de­ren sei­ner Art an ei­nem Pro­jekt ar­bei­te­te, das für die Mensch­heit von weit­rei­chen­den Fol­gen sein soll­te. Er er­in­ner­te sich an das war­nen­de Ge­fühl in sei­nem In­nern, als er sich kühn auf das Ex­pe­ri­ment stürz­te.
    Wie­der hör­te er die dunkle Stim­me Fe­ni­mo­res, als er sich mit ihm über die Sa­che un­ter­hielt. Er kann­te noch ge­nau den In­halt des Ge­sprächs. Die Er­in­ne­run­gen zuck­ten grel­ler um ihn als die Blit­ze drau­ßen …
     
    »Charles, ich glau­be nicht, daß wir es so an­pa­cken soll­ten. Wenn et­was schief­geht …«
    »Ben, es kann ein­fach nichts schief­ge­hen – wenn wir vor­sich­tig ge­nug sind. Die Zu­sam­men­set­zung ist si­cher. Das weißt du. Zu­erst be­wei­sen wir sei­ne An­wend­bar­keit. Dann las­sen wir die­se Dumm­köp­fe Ze­ter und Mor­dio schrei­en. Denn wenn sie erst ein­mal ein­ge­se­hen ha­ben, was es wert ist, wer­den sie die ers­ten sein, die uns Bei­fall klat­schen.«
    »Aber ver­stehst du denn nicht, Fe­ni­mo­re? Die For­mel ent­hält zu vie­le Feh­ler­mög­lich­kei­ten. Sie hat ei­ne grund­sätz­li­che Lücke. Wenn ich den Feh­ler nur fest­stel­len könn­te …«
    »Hör mir zu, Ben. Ich spie­le nicht gern den Vor­ge­setz­ten, aber du läßt mir kei­ne Wahl. Ich bin auch kein stur­er Mensch, aber die­sen Traum he­ge ich seit mehr als zwan­zig Jah­ren, und ich las­se mich durch dei­ne un­be­grün­de­te Zim­per­lich­keit nicht da­von ab­brin­gen. Am Don­ners­tag tes­ten wir die Zu­sam­men­set­zung.«
    Und Fe­ni­mo­res Traum hat­te sich über Nacht in einen Alp­traum ver­wan­delt. Fünf­und­zwan­zig­tau­send To­te, und in den Kran­ken­häu­sern wim­mer­ten die Pa­ti­en­ten vor Schmer­zen.
    Der Alp­traum hat­te sei­ne gie­ri­gen Ten­ta­kel aus­ge­streckt und auch Kett­ridge in den Stru­del ge­zo­gen. In we­ni­gen Ta­gen war ei­ne Kar­rie­re, die auf jah­re­lan­gen Ent­beh­run­gen auf­ge­baut war, zu ei­nem Nichts zu­sam­men­ge­fal­len. Er war den Ver­hö­ren nicht ent­kom­men. Das letz­te Rest­chen an gu­tem Ruf hat­te ihn und ei­ni­ge an­de­re vor der Gas­kam­mer be­wahrt.
    Zehn Jah­re Kampf um die nack­te Exis­tenz – denn nie­mand bot ihm auch nur die schmut­zigs­te Ar­beit an – hat­ten Ben­ja­min Kett­ridge im­mer tiefer sin­ken las­sen. Noch war in ihm ein Fun­ke An­stand, der ihn vor dem völ­li­gen Zu­sam­men­bruch be­wahr­te – ei­ne Art un­be­wuß­ter Trieb, wei­ter­zu­le­ben.
    Kett­ridge kam nie – wie ei­ni­ge der an­de­ren, die ge­flo­hen wa­ren – in die Ir­ren­an­stalt. Er be­ging auch nicht Selbst­mord. Er wur­de ein­fach an­onym. Ein Nichts.
    Sein Ver­mö­gen schmolz da­hin, bis ihm nur noch auf­ge­schnit­te­ne Puls­adern oder die Fla­sche blie­ben.
    Um die­se Zeit war Kett­ridge für bei­des zu alt. Und im­mer stand ne­ben ihm das Wis­sen, daß er das Pro­jekt hät­te auf­hal­ten kön­nen.
    Schließ­lich ret­te­te ihn die Stel­le auf dem For­schungs­schiff. Ben Kett­ridge hat­te sich un­ter falschem Na­men für drei Jah­re ver­pflich­tet. Er hat­te die En­ge und den Schmutz des Schif­fes ehr­lich be­grüßt. Sei­ne Auf­ga­be un­ter den Ster­nen hat­te

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