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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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wuß­te es!
    Ju­bel und Glück schwan­gen in dem Ge­dan­ken mit – ein Ge­fühls­aus­bruch, der zu­gleich un­ver­ständ­lich und er­schre­ckend war. Aber Mensch­lich­keit war in ihm – ei­ne selt­sa­me Wär­me.
    Ge­dan­ke: Ich will jetzt schla­fen. Spä­ter hal­te ich mein Mahl.
    Mit der Ziel­stre­big­keit, die das Le­ben in der Na­tur mit sich bringt, schüt­tel­te das We­sen die Of­fen­ba­rung sei­ner Re­li­gi­on ab und ge­horch­te den Be­feh­len sei­nes Kör­pers. Er­mü­det von der Jagd, leg­te sich Lad­nar schla­fen.
    Die Ge­dan­ken in Kett­ridges Ge­hirn wur­den schwä­cher. Sie ver­flüch­tig­ten sich wie Rauch­krin­gel, als Lad­nar sich zur Sei­te leg­te und in dem düs­te­ren Raum aus­streck­te. Er blo­ckier­te den Ein­gang zur Höh­le.
    Kett­ridges Hand schloß sich um den Dienst­re­vol­ver in sei­nem Gurt. Es war be­ru­hi­gend, zu wis­sen, daß die La­dun­gen stark ge­nug wa­ren, um ein Tier von be­trächt­li­cher Grö­ße fern­zu­hal­ten.
    Der Ge­dan­ke be­un­ru­hig­te ihn. Er wuß­te, daß er tö­ten muß­te – oder selbst ge­tö­tet wur­de. Und doch …
     
    Drau­ßen flamm­ten und tob­ten die Blit­ze um die Höh­le. Der lan­ge Sturm hat­te ein­ge­setzt.
    Durch den schma­len Spalt, der zwi­schen den Fel­sen und Lad­nars Kör­per frei­b­lieb, konn­te Kett­ridge se­hen, daß sich der Him­mel mit dem An­wach­sen des Stur­mes ver­dun­kel­te. Je­den Au­gen­blick war­fen sich neue Feu­er­strah­len durch die Luft in die Tie­fe.
    Ble­sto­nes At­mo­sphä­re be­trug die für mensch­li­che Be­din­gun­gen un­er­träg­li­che Wär­me von hun­dert­fünf­zig Grad Fah­ren­heit. Und die Kör­per­wär­me des frem­den We­sens war fast eben­so hoch. Die Nä­he des Tie­res hät­te in der Tat Kett­ridges Tod ver­ur­sacht, wenn ihn nicht der Iso­lier­an­zug ge­schützt hät­te.
    Er drück­te sich eng an die Wand. Der rau­he Fels mach­te sich durch den An­zug hin­durch be­merk­bar.
    Er wuß­te, daß der Strahl der Je­re­my Bent­ham auf sei­nen An­zug ein­ge­stellt war, aber er wuß­te auch, daß man ihn erst wie­der her­auf­ho­len wür­de, wenn sei­ne For­schungs­zeit um war. Er war nicht der ein­zi­ge Öko­lo­ge auf dem For­schungs­schiff, das Ble­sto­ne un­ter­such­te. Aber die Ex­pe­di­ti­on hat­te nur we­ni­ge Mit­tel zur Ver­fü­gung, und man spar­te Geld, in­dem man die For­scher sich selbst über­ließ.
    Das hieß, daß sie erst in sechs Stun­den nach ihm se­hen wür­den.
    In sechs Stun­den war Lad­nar mit Ge­wiß­heit hung­rig ge­wor­den.
    Kett­ridge ließ sich noch ein­mal al­les durch den Kopf ge­hen. Er sah Tat­sa­chen durch, wäg­te In­for­ma­tio­nen ab und be­rech­ne­te das End­er­geb­nis. Die Sa­che sah nicht gut aus. Wirk­lich nicht gut.
    Er wuß­te mehr über das frem­de We­sen, als ihm Lad­nar hät­te sa­gen kön­nen. Und das war zu­min­dest ein Plus. Er kann­te sei­ne Re­li­gi­on, sei­ne Ta­bus, sei­ne – und hier schluck­te er tro­cken – Eß­ge­wohn­hei­ten, sei­nen In­tel­li­genz­grad und sei­ne Kul­tur. Das We­sen hat­te nichts vor ihm ver­bor­gen, und so konn­te Kett­ridge mit er­staun­lich ge­nau­en Da­ten ar­bei­ten.
    An so et­was hast du ei­gent­lich nicht ge­dacht, als du den Ver­trag un­ter­schriebst, Ben? Auf­ge­schreckt von sei­nen halb­laut hin­ge­mur­mel­ten Wor­ten, schüt­tel­te er den Kopf und dach­te mü­de: Nein, nicht im ge­rings­ten.
    Was wür­de Lad­nar den­ken, wenn er ihm sag­te, daß er kein Ge­sand­ter des Him­mel­rei­ches war, son­dern ein aus­ge­höhlter, er­schöpf­ter Ver­tre­ter ei­ner Zi­vi­li­sa­ti­on, die nicht einen Deut um Lad­nar oder sei­ne Re­li­gi­on gab?
    Ver­mut­lich wür­de er mich in Stücke rei­ßen und ver­schlin­gen, dach­te Kett­ridge. Iro­nisch füg­te er hin­zu: Was er oh­ne­hin tun wird. Es be­darf ei­ner star­ken Waf­fe, ihn da­von ab­zu­hal­ten.
    Es schi­en so selt­sam. Vor zwei Ta­gen noch war er an Bord der Je­re­my Bent­ham ge­we­sen, ein Jahr weg von der Haupt­stadt. Und nun diente er ei­nem Urein­woh­ner von Ble­sto­ne als Haupt­ge­richt.
    Doch das La­chen woll­te sich nicht ein­stel­len.
    Es woll­te sich nicht ein­stel­len, weil Ben­ja­min Kett­ridge alt und

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