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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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mus­kel­be­pack­ten Ar­me. Ei­ne dün­ne, nas­se Spur lief von ei­nem Mund­win­kel über das Kinn. Das Un­ge­heu­er setz­te sich auf und dach­te: Lad­nar ist hung­rig.
    »O Gott im Him­mel, bit­te gib mir Zeit. Gib mir Zeit für die­se ei­ne klei­ne Auf­ga­be.«
    Kett­ridge be­merk­te, daß er die Hän­de über der Brust ge­fal­tet hat­te und zum Dach der Höh­le em­por­starr­te. Zum ers­ten­mal fühl­te er Trä­nen auf sei­nen Wan­gen.
    Ge­dan­ke: Du sprichst mit dem Herrn des Him­mels.
    Lad­nar schi­en von Ehr­furcht er­grif­fen. Er be­ob­ach­te­te den Mann. Sei­ne Au­gen wa­ren plötz­lich groß ge­wor­den.
    Kett­ridge schick­te dem We­sen sei­ne Ge­dan­ken zu. Lad­nar! Ich kom­me vom Herrn des Him­mels. Ich kann dir zei­gen, wie du un­be­sorgt durch den Sturm ge­hen kannst. Ich zei­ge dir, wie du …
    Das Brül­len Lad­nars be­täub­te Kett­ridge. Mit die­sem Brül­len kam ein geis­ti­ger Auf­schrei. Kett­ridge fühl­te sich von den macht­vol­len Ge­dan­ken weg­ge­ris­sen und wur­de hef­tig ge­gen die Fel­sen ge­schleu­dert.
    Der Ein­ge­bo­re­ne sprang auf, hob sei­ne kral­len­be­wehr­ten Ar­me und bell­te vor Wut.
    Ge­dan­ke: Du sprichst ver­bo­te­ne Wor­te! Du sagst die Un­wahr­heit. Kein Mensch geht nach drau­ßen, wenn der Dieb des Seins in der Nacht spricht. Du bist ein schreck­li­ches We­sen. Lad­nar hat Angst!
    »Hä­re­sie, ich ha­be ihn durch Hä­re­sie be­lei­digt!«
    Kett­ridge hät­te sich am liebs­ten die Zun­ge aus dem Mund ge­ris­sen.
    Ge­dan­ke: Ja, du hast et­was Un­rei­nes und Un­wah­res aus­ge­spro­chen.
    Kett­ridge duck­te sich angst­voll. Das frem­de Ge­schöpf war jetzt wirk­lich wü­tend. Wie konn­te es sich nur fürch­ten, wenn es so kraft­voll und mas­sig war?
    Ge­dan­ke: Ja, Lad­nar hat Angst. Angst!
    Dann er­reich­ten die Wel­len der Furcht Kett­ridge. In sei­nem Kopf dröhn­te es. Je­de Fa­ser sei­nes Ge­hirns wur­de er­schüt­tert und ver­zerrt und ver­dreht.
    Hör auf, Lad­nar, hör auf! Ich spre­che die Wahr­heit. Ich zei­ge dir, daß du eben­so wie ich im Sturm ge­hen kannst.
    Und dann sprach er – sanft und drän­gend. Er ver­such­te ein We­sen zu über­zeu­gen, des­sen ein­zi­ge Gott­heit ein brül­len­des Ding war, das die Welt mit Feu­er­stö­ßen be­droh­te. Er sprach von sich selbst und von sei­nen Fä­hig­kei­ten. Er sprach von sei­nen Fä­hig­kei­ten so ernst und ru­hig, als ob er selbst an sie glaub­te. Er rühm­te sich selbst.
    Lang­sam wur­de Lad­nar ru­hi­ger, und die Wo­gen der Furcht ver­lie­fen sich. Noch blie­ben das Zit­tern und die Ehr­furcht, aber in sei­nem Ge­hirn war ein Fun­ke des Glau­bens auf­ge­sprun­gen.
    Kett­ridge wuß­te, daß er wei­ter­ar­bei­ten muß­te.
    »Ich kom­me vom Heim des Himm­li­schen, Lad­nar. Ich spre­che als Bot­schaf­ter des Him­mels. Ich bin stär­ker als der lau­si­ge Dieb des Seins, den du so fürch­test.«
    Wie um sei­ne Wor­te zu be­to­nen, jag­te vor der Höh­le ein Blitz in den Bo­den, der den Raum einen Au­gen­blick grell er­leuch­te­te.
    Kett­ridge fuhr fort. Er sprach im­mer schnel­ler. »Ich kann im Sturm hin­aus­ge­hen, und der Dieb des Seins wird mir nichts an­ha­ben. Laß mich hin­aus­ge­hen, Lad­nar, da­mit ich dir mei­ne Wor­te be­wei­se.«
    Ge­dan­ke: Hör auf!
    »Wes­halb, Lad­nar? Ich kann dir zei­gen, wie ich in die Nacht hin­aus­ge­he, wäh­rend der Dieb des Seins tobt. Ich kann dir zei­gen, wie man auf sein To­ben rea­giert und wie man ihn ver­höhnt.«
    Kett­ridge dach­te dar­an, daß das We­sen nicht dumm war. Es fürch­te­te nicht nur den Zorn sei­ner Gott­heit und den To­dess­trahl des Blit­zes. Es wuß­te auch, daß es ver­hun­gern muß­te, wenn es den Mann ge­hen ließ.
    »Laß mich ge­hen, Lad­nar. Ich brin­ge dir Kat­zen, da­mit du wäh­rend der Käl­te le­ben kannst. Ich zei­ge dir, wie ich in das Dun­kel ge­he, und ich brin­ge dir oben­drein Fut­ter. Einen Wurf Kat­zen, Lad­nar!«
    Ge­dan­ke: Wenn du mich nicht be­lügst, wes­halb sprichst du dann mit dem Herrn des Him­mels?
    Kett­ridge biß sich auf die Lip­pen. Er ver­gaß im­mer wie­der …
    »Ich möch­te dem Herrn des Him­mels zei­gen, daß ich eben­so groß bin wie er. Ich will ihn da­von über­zeu­gen, daß ich ihn

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