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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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ho­len dich!
    Er sprang durch die an­ge­seng­ten, schar­ti­gen Fel­sen auf die Höh­le zu.
    Kett­ridge er­hob sich und ging hin­aus in den Wind und Re­gen.
    Er lief ein paar Schrit­te und hob win­kend die Ar­me. Das Boot än­der­te sei­nen Kurs und kam mit er­höh­ter Ge­schwin­dig­keit auf ihn zu.
    Der Blitz schlug zu.
    Es schi­en, als ken­ne der Strahl sein Ziel. Er über­hol­te das Boot und warf sich zi­schend und dröh­nend auf Kett­ridge. Er schleu­der­te ihn hoch in die Luft und trug ihn weit weg von Lad­nar.
    Sein Kör­per lan­de­te vor dem Höh­len­ein­gang, ver­krümmt und ver­brannt, aber im­mer noch war Le­ben in ihm.
    Ge­dan­ke: Du bist ge­fal­len. Steh auf, steh auf! Der Dieb des Seins …
    Die Ge­dan­ken wa­ren hys­te­risch, angst­voll. Hät­te Lad­nar die Fä­hig­keit be­ses­sen zu wei­nen, so hät­te er jetzt hem­mungs­los ge­schluchzt.
    Der al­te Mann lag blind da. Das Sein woll­te ihn ver­las­sen.
    Er dach­te: Lad­nar! An­de­re wer­den kom­men. Sie wer­den zu dir kom­men, und du mußt ih­nen dei­ne Ge­dan­ken ent­ge­gen­sen­den. Merk dir die­sen Satz, Lad­nar, und schi­cke ihn ih­nen ent­ge­gen: ZEIGT MIR EINEN STERN! Ver­stehst du mich, Lad­nar? Ver­stehst …
    Noch wäh­rend Lad­nar ihn be­ob­ach­te­te, ver­rann das Sein. Im In­nern des Ge­schöp­fes war ei­ne ab­grund­tie­fe Lee­re. Aber auch Zu­frie­den­heit. Ein selt­sa­mer Frie­de war in ihn ein­ge­kehrt. Lad­nar wuß­te, daß das Sein des Got­tes, der durch die Nacht geht, un­end­lich stark war.
    Der Ein­ge­bo­re­ne stand auf den Fel­sen un­ter­halb der Höh­le und be­ob­ach­te­te, wie das Boot lan­de­te. Er sah, wie ei­ner der an­de­ren Göt­ter auf den ver­krümm­ten Kör­per zu­lief.
    In sei­nem Ge­hirn hat­te sich, ein­ge­brannt wie durch den Blitz, der Satz er­hal­ten:
    Ge­dan­ke: Zeigt mir einen Stern.

Die Weissagung des Abba-Dingo
von
CORDWAINER SMITH
     
    Wir wa­ren in je­nen An­fangs­jah­ren wie toll vor Glück. Je­der, aber vor al­lem wir jun­gen Leu­te. Es wa­ren die ers­ten Jah­re der Wie­der­ent­de­ckung des Men­schen, als die In­stru­men­ta­li­tät tief in die Ta­sche griff und al­te Kul­tu­ren wie­der­her­stell­te, al­te Spra­chen – und so­gar die al­ten Sor­gen und Nö­te.
    Der Alp­traum der Per­fek­ti­on hat­te un­se­re Vor­fah­ren an den Rand des Wahn­sinns ge­trie­ben. Nun er­ho­ben sich un­ter der Re­gie­rung von Lord Je­sto­cost und La­dy Ali­ce Mo­re die al­ten Kul­tu­ren wie große Land­mas­sen aus dem Meer der Ver­gan­gen­heit.
    Ich selbst war der ers­te Mensch, der nach sech­zehn­tau­send Jah­ren wie­der einen Post­stem­pel auf einen Brief drück­te. Ich nahm Vir­gi­nia zu dem ers­ten Kla­vier­vor­trag ih­res Le­bens mit. Wir be­ob­ach­te­ten durch die Au­gen-Ma­schi­ne, wie in Tas­ma­ni­en die Cho­le­raqua­ran­tä­ne auf­ge­ho­ben wur­de, und wir sa­hen, wie die Tas­ma­nier glück­lich durch die Stra­ßen spran­gen, jetzt, da sie nicht mehr in ih­re en­gen Häu­ser ein­ge­sperrt wa­ren. Über­all wur­de das Le­ben auf­re­gend. Über­all ar­bei­te­ten Ma­ri­ner und Frau­en mit ei­ser­nem Wil­len dar­an, ei­ne we­ni­ger per­fek­te Welt auf­zu­bau­en.
    Ich selbst be­gab mich in ei­ne Kli­nik und wur­de als Fran­zo­se ent­las­sen. Na­tür­lich konn­te ich mich an mein frü­he­res Le­ben er­in­nern. Und ich er­in­ner­te mich – aber es war mir gleich­gül­tig. Vir­gi­nia war auch Fran­zö­sin ge­wor­den, und die Jah­re der Zu­kunft la­gen vor uns wie rei­fe Früch­te in ei­nem Obst­gar­ten, in dem ewi­ger Som­mer herrscht.
    Wir hat­ten kei­ne Ah­nung, wann wir ster­ben wür­den. Frü­her konn­te ich ins Bett ge­hen und den­ken: »Die Re­gie­rung hat mir vier­hun­dert Jah­re zu­ge­stan­den. Von jetzt an in drei­hun­dert­fünf­und­sieb­zig Jah­ren wer­den sie die In­jek­tio­nen ein­stel­len, und dann muß ich ster­ben.« Jetzt wuß­te ich nur, daß al­les ge­sche­hen konn­te. Die Si­cher­heits­vor­rich­tun­gen wa­ren ab­ge­schal­tet wor­den. Die Krank­hei­ten konn­ten sich un­ge­hin­dert aus­brei­ten. Mit Glück, Hoff­nung und Lie­be konn­te ich tau­send Jah­re le­ben. Oder ich starb mor­gen. Ich war frei.
    Wir fei­er­ten je­de

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