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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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lehn­te mich an die Wand.
    »He«, sag­te er nach ei­ner Zeit, »wir ha­ben al­le schon ge­ges­sen. Kei­ner nimmt dir den Tel­ler weg. Du kannst ganz lang­sam es­sen.«
    Ich aß noch schnel­ler als vor­her. Ich war fast fer­tig, als ich al­les wie­der von mir gab. Dann fiel ich aus ir­gend­ei­nem Grund mit dem Kopf ge­gen die Hocker­kan­te. Ich ließ Tel­ler und Löf­fel fal­len und blieb lie­gen. Mir war wirk­lich elend zu­mu­te.
    Lo­ne kam zu mir her­über und beug­te sich über mich. »Tut mir leid, Klei­ner«, sag­te er. »Machst du bit­te sau­ber, Ja­nie?«
    Di­rekt vor mei­nen Au­gen ver­schwand das Zeug vom Bo­den. In die­sem Mo­ment und auch da­nach war mir al­les egal. Ich fühl­te den Kopf des Man­nes ne­ben mei­nem Hals. Dann fuhr er mir durch das Haar.
    »Be­a­nie, bring ihm ei­ne De­cke. Wir ge­hen al­le schla­fen. Er braucht jetzt ei­ne Zeit­lang Ru­he.«
    Ich fühl­te, wie die De­cke um mich ge­wi­ckelt wur­de, und ich war ein­ge­schla­fen, be­vor er mich rich­tig hin­ge­legt hat­te.
    Ich weiß nicht, wie­viel Zeit ver­gan­gen war, als ich wie­der auf­wach­te. Ich hat­te kei­ne Ah­nung, wo ich war, und das jag­te mir Angst ein. Ich hob den Kopf und sah die glü­hen­den Asche­res­te am Feu­er­platz. Lo­ne hat­te sich in sei­nen Klei­dern aus­ge­streckt. Ja­nies Staf­fe­lei wirk­te in dem röt­li­chen Dun­kel wie ein rie­si­ges Rau­bin­sekt. Ich sah, daß Ba­bys Kopf in der Wie­ge auf­tauch­te, aber ich konn­te nicht fest­stel­len, ob es mich an­sah oder nicht. Ja­nie lag ne­ben der Tür am Bo­den, und die Zwil­lin­ge hat­ten es sich auf dem al­ten Tisch be­quem ge­macht. Nichts au­ßer Ba­bys Kopf be­weg­te sich.
    Ich stand auf und sah mich im Raum um. Nur ein Zim­mer, nur ei­ne Tür. Ich ging auf Ze­hen­spit­zen zu ihr hin­über. Als ich an Ja­nie vor­bei­kam, öff­ne­te sie die Au­gen.
    »Was ist los?« flüs­ter­te sie.
    »Geht dich nichts an«, sag­te ich. Ich ging zur Tür, als küm­mer­te ich mich nicht um sie, aber ich be­ob­ach­te­te sie ge­nau. Sie tat nichts. Aber die Tür war so fest ver­schlos­sen wie beim ers­ten­mal, als ich zu flie­hen ver­sucht hat­te.
    Ich ging zu­rück zu Ja­nie. Sie sah mich nur an. Sie war nicht wü­tend. »Ich muß aber drin­gend mal«, sag­te ich.
    »Ach so«, mein­te sie. »Warum hast du das nicht gleich ge­sagt?«
    Plötz­lich stöhn­te ich und griff nach mei­nem Leib. Ich kann das Ge­fühl nicht be­schrei­ben, das ich hat­te. Es war kein ei­gent­li­cher Schmerz. Man konn­te es mit nichts ver­glei­chen.
    »Okay«, sag­te Ja­nie. »Du kannst wie­der ins Bett ge­hen.«
    »Aber ich muß doch …«
    »Was mußt du?«
    »Nichts.« Das stimm­te. Ich muß­te nicht mehr hin­aus­ge­hen.
    »Nächs­tes­mal brauchst du es mir nur zu sa­gen. Ich den­ke mir nichts da­bei.«
    Ich sag­te nichts und ging zu mei­ner De­cke zu­rück.
    »Ist das al­les?« frag­te Stern. Ich lag auf der Couch und sah zu der grau­en De­cke hin­auf. Er fuhr fort: »Wie alt bist du?«
    »Fünf­zehn«, sag­te ich schläf­rig. Er war­te­te, bis für mich die graue De­cke wie­der in Wän­de über­ging, in einen Bo­den, einen Tep­pich und Lam­pen, einen Schreib­tisch und einen Stuhl, auf dem Stern saß. Ich setz­te mich auf und stütz­te mei­nen Kopf einen Au­gen­blick in die Hän­de. Dann sah ich Stern an. Er spiel­te mit sei­ner Pfei­fe und er­wi­der­te mei­nen Blick. »Was ha­ben Sie mit mir ge­macht?«
    »Ich sag­te es dir vor­her. Ich ma­che nichts. Du selbst tust es.«
    »Sie ha­ben mich hyp­no­ti­siert.«
    »Nein.« Sei­ne Stim­me war ru­hig, aber ich wuß­te, daß er nicht log.
    »Was soll­te das al­les dann? Ich war … Es kam mir vor, als er­leb­te ich das Gan­ze noch ein­mal mit.«
    »Fühlst du et­was?«
    »Al­les.« Ich schau­der­te. »Je­de ver­damm­te Ein­zel­heit. Was war es?«
    »Je­der, der es fer­tig­bringt, fühlt sich hin­ter­her bes­ser. Du kannst die Sa­che jetzt im­mer wie­der durch­ge­hen, und je­des­mal wird es we­ni­ger schmer­zen. Du wirst se­hen.«
    Es war zum ers­ten­mal seit Jah­ren, daß mich et­was er­staun­te. Ich dreh­te sei­ne Wor­te hin und her und frag­te ihn dann: »Wenn ich es selbst ge­tan ha­be, wie konn­te es dann kom­men, daß ich es vor­her noch nie er­lebt ha­be?«
    »Man braucht

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