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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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mit­ten in der Luft ste­hen und dreh­te sich zur Sei­te. Mit dem fla­chen Sitz schob er mich wei­ter. Ich sprang zu­rück. Er kam mir nach. Ich wich seit­lich aus, und das war die Ecke. Der Hocker kam nä­her. Ich woll­te ihn ab­weh­ren, ver­letz­te mich aber an der Hand. Ich drück­te ihn nie­der und woll­te über ihn hin­weg­s­prin­gen. Aber er kipp­te um, und ich stol­per­te über ihn. Ich stand wie­der auf und stell­te mich zit­ternd in die Ecke.
    Der Hocker schwenk­te wie­der in die rich­ti­ge La­ge und ging vor mir zu Bo­den.
    »Dan­ke, Ja­nie«, sag­te der Mann. Er wand­te sich mir zu. »Bleib du da ste­hen und sei jetzt still. Ich küm­me­re mich spä­ter noch um dich. Warum machst du nur so einen Wir­bel?« Und dann wand­te er sich an Ba­by und frag­te: »Hat er et­was, das wir brau­chen?«
    Wie­der ant­wor­te­te das klei­ne Mäd­chen. »Si­cher«, sag­te sie. »Er ist der­je­ni­ge.«
    »Schön«, sag­te der Mann, »du mußt es wis­sen.« Er kam zu mir. »Ger­ry, du kannst hier bei uns woh­nen. Ich kom­me nicht von der Schu­le. Ich brin­ge dich nie zu­rück.«
    »Häh – wirk­lich?«
    »Er haßt dich«, sag­te Ja­nie.
    »Was kann ich da­ge­gen tun?« woll­te er wis­sen.
    Ja­nie wand­te den Kopf, um in die Wie­ge zu se­hen. »Gib ihm et­was zu es­sen.«
    Der Mann nick­te und mach­te sich am Feu­er zu schaf­fen.
    In der Zwi­schen­zeit war das klei­ne Ne­ger­mäd­chen nicht von der Stel­le ge­gan­gen. Es sah mich ein­fach aus sei­nen ku­gel­run­den Au­gen an. Ja­nie be­schäf­tig­te sich wie­der mit ih­rer Ma­le­rei, und Ba­by lag still in sei­ner Wie­ge. So er­wi­der­te ich den Blick des klei­nen Mäd­chens. Schließ­lich fauch­te ich: »Warum, zum Teu­fel, glotzt du mich so an?«
    Sie grins­te mich an. »Ger­ry ho­ho«, sag­te sie und ver­schwand. Ich mei­ne, sie ver­schwand wirk­lich. Sie ging aus wie ein Licht, und nur ih­re Klei­der wa­ren noch da, wo sie ge­stan­den hat­te. Ihr win­zi­ges Kleid­chen flat­ter­te noch einen Au­gen­blick in der Luft und fiel dann zu Bo­den. Das war es. Sie blieb ver­schwun­den.
    »Ger­ry hi­hi«, hör­te ich. Ich sah nach oben, und da war sie, auf ei­nem Vor­sprung zwi­schen Holz und De­cke. Als ich noch ein­mal hin­sah, war sie schon wie­der ver­schwun­den.
    »Ger­ry ho­ho«, rief sie. Jetzt ba­lan­cier­te sie oben auf den Kis­ten, die als Vor­rats­re­ga­le be­nutzt wur­den und sich am an­de­ren En­de des Zim­mers be­fan­den.
    »Ger­ry hi­hi!« Jetzt war sie un­ter dem Tisch.
    »Ger­ry ho­ho!« Dies­mal stand sie ne­ben mir in der Ecke und be­dräng­te mich.
    Ich schrie auf, ver­such­te ihr aus­zu­wei­chen und fiel über den Hocker. Den Hocker fürch­te­te ich noch mehr, so zuck­te ich zu­rück und ging wie­der in die Ecke. Das klei­ne Mäd­chen war fort.
    Der Mann sah von sei­nen Han­tie­run­gen am Feu­er auf und rief: »Jetzt reicht es aber, Kin­der.«
     
    Es herrsch­te Stil­le, und dann kam das Mäd­chen lang­sam aus der un­ters­ten Re­gal­rei­he her­aus.
    »Wie hast du das ge­macht?« woll­te ich wis­sen.
    »Ho­ho«, sag­te sie.
    »Es ist leicht«, ant­wor­te­te Ja­nie an ih­rer Stel­le. »Sie sind in Wirk­lich­keit Zwil­lin­ge.«
    »Oh«, sag­te ich. Dann kam ein zwei­tes Mäd­chen, das sich um kein Haar von dem ers­ten un­ter­schied, von ir­gend­wo aus den Schat­ten und stell­te sich da­ne­ben auf. Sie stan­den ne­ben­ein­an­der und starr­ten mich nun ge­mein­sam an. Dies­mal ließ ich sie ru­hig star­ren.
    »Das sind Bon­nie und Be­a­nie«, sag­te die Ma­le­rin. »In der Wie­ge liegt Ba­by, und das –«, sie deu­te­te auf den Mann, »– ist Lo­ne. Ich hei­ße Ja­nie.«
    Ich wuß­te nicht, was ich sa­gen soll­te, und so brach­te ich nur ein »Ja« her­aus.
    »Was­ser, Ja­nie«, sag­te Lo­ne. Er hielt ihr einen Topf ent­ge­gen. Ich hör­te Was­ser­ge­plät­scher, konn­te aber nicht se­hen, wo­her es kam. »Das reicht«, sag­te er und hing den Topf über das Feu­er. Er hol­te einen ge­sprun­ge­nen Por­zel­lan­tel­ler und brach­te ihn mir. Er war ganz ge­füllt mit saf­ti­gen Fleisch­bro­cken, So­ße, Klö­ßen und gel­ben Rü­ben. »Hier, Ger­ry. Setz dich.«
    Ich sah auf den Hocker. »Hier­hin?«
    »Na­tür­lich.«
    »Nicht ich«, sag­te ich. Ich nahm den Tel­ler und

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