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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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dir schon.«
    »Al­so gut«, sag­te ich.
    Er hob mich auf und trug mich die Schie­nen hin­un­ter. Wenn er ir­gend et­was an­de­res ge­sagt hät­te, wä­re ich ein­fach lie­gen­ge­blie­ben, bis ich er­fro­ren war. Und au­ßer­dem, was konn­te er schon von mir wol­len? Ich wä­re zu nichts in der La­ge ge­we­sen.
    Ich dach­te nicht mehr dar­über nach, son­dern schlum­mer­te ein.
    Ein­mal wach­te ich auf, als er von der Stra­ße ab­wich und nach rechts ging. Er tauch­te in den Wäl­dern un­ter. Ich sah kei­nen Weg, aber er schi­en zu wis­sen, wo­hin er ging.
    Das nächs­te­mal wach­te ich von ei­nem knir­schen­den Ge­räusch auf. Er trug mich über einen ge­fro­re­nen Teich, und das Eis un­ter sei­nen Fü­ßen gab nach. Er be­eil­te sich nicht. Ich sah nach un­ten und er­kann­te die wei­ßen Sprün­ge, die da ent­stan­den, wo er sei­nen Fuß hin­setz­te. Es war mir so egal. Ich dös­te wie­der ein.
    Schließ­lich setz­te er mich ab. Wir wa­ren da. »Da« – das war das In­ne­re ei­nes Raum­es. Es war sehr warm. Er stell­te mich auf die Bei­ne, und ich kipp­te so­fort um. Zu­al­ler­erst sah ich zur Tür. Ich lief hin­über und lehn­te mich mit dem Rücken ge­gen die Wand, da­mit ich im Not­fall flie­hen konn­te. Dann blick­te ich mich um.
    Es war ein großes Zim­mer. Ei­ne Wand war rau­her Fels. Die üb­ri­gen be­stan­den aus Holz­bal­ken, de­ren Rit­zen ver­kleis­tert wa­ren. An der Fels­wand brann­te ein rie­si­ges Feu­er. Es war kein ei­gent­li­cher Feu­er­platz, eher ei­ne Art Ver­tie­fung im Fels. Auf ei­nem Re­gal an der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te stand ei­ne al­te Au­to­bat­te­rie, von der zwei gel­be Glüh­bir­nen ge­speist wur­den. Sie bau­mel­ten ein­fach an lan­gen Dräh­ten. Au­ßer­dem gab es noch einen Tisch, ein paar Kis­ten und zwei drei­bei­ni­ge Hocker. Die Luft roch nach Rauch und so wun­der­voll und herz­zer­rei­ßend nach Es­sen, daß mir das Was­ser im Mund zu­sam­men­lief.
    »Was ha­be ich da mit­ge­bracht, Ba­by?« frag­te der Mann.
    Und das Zim­mer war voll von Kin­dern. Hm, ei­gent­lich nur drei, aber mir schie­nen es mehr als drei zu sein. Da war ein Mäd­chen et­wa in mei­nem Al­ter – acht, mei­ne ich –, ih­re lin­ke Wan­ge war mit blau­er Far­be be­schmiert. Das Mäd­chen hat­te ei­ne Staf­fe­lei und ei­ne Pa­let­te und ei­ne gan­ze Hand­voll Pin­sel. Aber die Pin­sel be­nutz­te sie gar nicht. Sie schmier­te die Far­be mit den Fin­gern auf das Ge­mäl­de. Dann sah ich noch ein klei­nes Ne­ger­mäd­chen von et­wa fünf Jah­ren, das mich aus großen run­den Au­gen an­starr­te.
    Und in ei­ner Hol­zwie­ge, die auf zwei Sä­ge­bö­cken stand, lag das Ba­by. Es tat, was al­le Ba­bys tun, sab­ber­te ein we­nig, warf die Ärm­chen hoch und stram­pel­te mit den Bei­nen.
     
    Als der Mann sprach, sah das Mäd­chen an der Staf­fe­lei zu­erst mich und dann das Ba­by an. Das Ba­by stram­pel­te und sab­ber­te.
    Das Mäd­chen sag­te: »Er heißt Ger­ry, und er ist wü­tend.«
    »Wor­über ist er wü­tend?« frag­te der Mann. Er sah das Ba­by an.
    »Über al­les«, sag­te das Mäd­chen. »Über al­les und je­den.«
    »Wo­her kommt er?«
    »He, was soll denn das?« sag­te ich, aber nie­mand be­ach­te­te mich. Der Mann stell­te dem Ba­by wei­ter­hin Fra­gen, und das Mäd­chen mit der Pa­let­te be­ant­wor­te­te sie. Ver­rück­tes­te Sa­che, die ich je er­lebt hat­te.
    »Er ist von der Staats­schu­le weg­ge­lau­fen«, sag­te das Mäd­chen. »Zu es­sen be­kam er ge­nug, aber kei­ner war in Har­mo­nie mit ihm.«
    Ge­nau­so sag­te sie: Kei­ner war in Har­mo­nie mit ihm.
    Da riß ich die Tür auf. Ein Schwall kal­ter Luft kam her­ein. »Sie ge­mei­ner Kerl«, rief ich dem Mann zu. »Sie sind von der Schu­le.«
    »Mach die Tür zu, Ja­nie«, sag­te der Mann. Das Mäd­chen an der Staf­fe­lei rühr­te sich nicht, aber die Tür fiel hin­ter mir mit ei­nem lau­ten Knall zu. Ich woll­te sie wie­der auf­ma­chen, aber sie rühr­te sich nicht. Mit ei­nem Auf­schrei rüt­tel­te ich dar­an.
    »Ei­gent­lich müß­test du da­für in der Ecke ste­hen«, sag­te der Mann. »Stel­le ihn in die Ecke, Ja­nie.«
    Ja­nie sah mich an. Ei­ner der drei­bei­ni­gen Hocker se­gel­te auf mich zu. Er blieb

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