9 SCIENCE FICTION-STORIES
hinter uns.
»Mach, daß du heimkommst, Beanie«, sagte er. »Du holst dir hier noch den Tod.«
Sie grinste mich an, sagte »Hoho!« und verschwand.
Wir entdeckten ein paar herrliche Frühstücksschinken und einen Zehnliterkanister mit Terpentin. Ich nahm mir einen leuchtendgelben Kugelschreiber, aber Lone schimpfte, und ich mußte ihn wieder zurücklegen.
»Wir nehmen nur das, was wir brauchen«, erklärte er.
Als wir hinausgingen, erschien Beanie wieder und verschloß die Tür. Ich ging nur ein paarmal mit Lone – immer dann, wenn er mehr mitbringen mußte, als er allein tragen konnte.
Ich war ungefähr drei Jahre dort. Das ist alles, woran ich mich erinnern kann. Lone war da, oder er war im Freien draußen. Aber man merkte den Unterschied kaum. Die Zwillinge hingen wie die Kletten aneinander. Janie mochte ich sehr gern, aber wir sprachen nur wenig miteinander. Baby sprach die ganze Zeit, wenn ich es auch nicht verstehen konnte.
Wir hatten alle unsere Beschäftigung, und wir harmonierten.
Ich richtete mich plötzlich auf und stützte die Arme auf die Couch.
»Was ist los?« fragte Stern.
»Nichts ist los. Aber das alles bringt mich nicht weiter.«
»Das sagtest du schon ganz zu Anfang. Glaubst du, daß du in der Zwischenzeit nicht weitergekommen bist?«
»O doch, aber …«
»Wie willst du also wissen, ob es nicht dieses Mal das gleiche ist?«
Als ich nichts erwiderte, fragte er: »Hat dir die letzte Erinnerung nicht gefallen?«
»Es geht nicht darum, ob mir etwas gefällt oder nicht«, sagte ich wütend. »Es hat einfach nichts bedeutet. Geschwätz.«
»Was für ein Unterschied bestand denn zwischen der letzten und der jetzigen Sitzung?«
»Ach du liebe Güte! Beim erstenmal fühlte ich alles. Ich erlebte es richtig mit. Aber dieses Mal – nichts.«
»Und warum wohl?«
»Ich weiß es nicht. Sie sollen es mir sagen.«
»Angenommen«, sagte er nachdenklich, »daß es in diesem Zeitabschnitt eine Episode gab, die so unangenehm war, daß du sie nicht noch einmal erleben wolltest?«
»Unangenehm? Halten Sie es vielleicht für angenehm, zu erfrieren?«
»Es gibt verschiedene Arten von unangenehm. Manchmal ist das, wonach man sucht – die Kleinigkeit, die alle Schwierigkeiten lösen würde –, so abstoßend, daß der Patient nicht wagt, es zu berühren. Oder daß er es zu verbergen sucht. Warte mal«, unterbrach er sich plötzlich, »›unangenehm‹ und ›abstoßend‹ ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Es könnte durchaus etwas sein, das dir sehr erstrebenswert vorkommt. Nur willst du nicht, daß die Sache geradegebogen wird.«
»Ich will aber, daß alles geradegebogen wird.«
Er wartete, als müßte er zuerst seine Gedanken ordnen, und sagte dann: »Irgend etwas in dem Satz ›Baby ist drei‹ läßt dich zurückschrecken. Warum eigentlich?«
»Ich will verdammt sein, wenn ich es weiß.«
»Wer sagte es?«
»Ich weiß es nicht – äh …«
Er grinste. »Äh?«
Ich grinste zurück. »Ich sagte es.«
»Okay. Wann?«
Ich grinste nicht mehr. Er beugte sich vor und stand dann auf.
»Was ist los?« fragte ich.
»Ich wußte nicht, daß sich jemand so in seine Wut verbeißen könnte.«
Ich sagte nichts. Er ging zu seinem Schreibtisch hinüber.
»Du willst also nicht mehr weitermachen, nicht wahr?«
»Nein.«
»Angenommen, ich sage dir auf den Kopf zu, daß du aufhörst, weil du ganz nahe daran bist, das herauszufinden, was du wissen willst?«
»Und warum sagen Sie es nicht und warten auf meine Reaktion?«
Er schüttelte nur den Kopf. »Ich habe dir nichts zu sagen. Nur zu, geh, wenn du willst. Ich gebe dir den Rest deines Geldes zurück.«
»Wie viele Leute hören eigentlich auf, wenn sie kurz vor der Antwort stehen?«
»Nicht sehr viele.«
»Gut, ich auch nicht.« Ich legte mich wieder auf die Couch.
Er lachte nicht, und er sagte
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