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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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sa­ge, daß Ba­by sprach, ha­be ich mich viel­leicht un­klar aus­ge­drückt. Es gab meis­tens Zei­chen. Man hät­te glau­ben kön­nen, daß die­se Arm- und Bein­be­we­gun­gen, die­se un­be­stimm­ten Ges­ten, be­deu­tungs­los wa­ren. Aber das stimm­te nicht. Es wa­ren Zei­chen. Gan­ze Ge­dan­ken konn­te so ei­ne Hand­be­we­gung aus­drücken.
    Man braucht sich nur vor­zu­stel­len, daß es die lin­ke Hand auf­spreiz­te, die rech­te hoch­warf und schüt­tel­te und mit der lin­ken Fer­se kräf­tig ge­gen die Wie­ge stieß. Das konn­te dann be­deu­ten: »Je­der, der glaubt, daß ein Star kein schö­ner Vo­gel ist, hat kei­ne Ah­nung, was in so ei­nem Star ei­gent­lich vor­geht.« Oder sonst et­was von der Art.
    Lo­ne konn­te das Zeug nicht deu­ten und ich auch nicht. Die Zwil­lin­ge konn­ten es, aber es war ih­nen egal. Nur Ja­nie be­ob­ach­te­te den Klei­nen dau­ernd. Er wuß­te im­mer, was man fra­gen woll­te, auch wenn man noch gar nicht ge­fragt hat­te, und er sag­te es Ja­nie, und sie gab dann die Ant­wort. Nie­mand konn­te al­les ver­ste­hen, auch nicht Ja­nie. Lo­ne er­klär­te mir ein­mal, daß al­le Ba­bys die Zei­chen­spra­che be­herr­schen. Aber weil nie­mand sie ver­steht, hö­ren sie auf, sie zu be­nüt­zen, und ver­ges­sen sie bald. Sie ver­ges­sen sie fast. Et­was bleibt im­mer üb­rig. Des­halb gibt es in der gan­zen Welt Ges­ten, die gleich sind und uns zum La­chen brin­gen, und an­de­re, die uns wild ma­chen. Aber wie bei al­lem, was Lo­ne sag­te, wuß­te ich nicht so recht, ob er es ernst mein­te oder nicht.
    Ich weiß nur, daß Ja­nie da­zu­sit­zen pfleg­te und ih­re Bil­der mal­te und da­bei Ba­by an­sah. Manch­mal lach­te sie hellauf, und manch­mal hol­te sie die Zwil­lin­ge, da­mit sie auch hin­sa­hen. Die lach­ten dann auch, oder sie war­te­ten, bis Ba­by mit sei­nen Zei­chen fer­tig war, und kro­chen dann in ei­ne Ecke, wo sie lei­se mit­ein­an­der flüs­ter­ten. Ba­by wuchs nie. Ja­nie und die Zwil­lin­ge wur­den grö­ßer, ich auch. Aber Ba­by nicht. Es lag ein­fach in sei­ner Wie­ge.
    Ja­nie füt­ter­te und säu­ber­te es al­le zwei bis drei Ta­ge. Es wein­te nicht und mach­te kei­ne Schwie­rig­kei­ten. Kei­ner ging in sei­ne Nä­he.
     
    Ja­nie zeig­te je­des Bild, das sie ge­malt hat­te, dem Klei­nen, be­vor sie die Lein­wand säu­ber­te und ein neu­es mal­te. Sie muß­te die Lein­wand säu­bern, weil sie nur drei Stück da­von hat­te. Das war ganz gut so, denn ich stel­le mir nur un­gern vor, wie die Woh­nung aus­ge­se­hen hät­te, wenn sie die Bil­der al­le auf­be­wahrt hät­te. Sie mal­te näm­lich vier bis fünf pro Tag.
    Lo­ne und die Zwil­lin­ge wa­ren dau­ernd auf dem Sprung, um für Ja­nie neu­es Ter­pen­tin zu be­sor­gen. Sie konn­te die Far­ben ih­rer Bil­der mü­he­los wie­der in die klei­nen Töp­fe be­för­dern, in­dem sie je­de ein­zel­ne Far­be scharf an­sah. Aber mit dem Ter­pen­tin war das ei­ne an­de­re Sa­che. Sie sag­te, daß Ba­by sich all ih­re Bil­der merk­te und daß sie sie des­halb nicht auf­zu­he­ben brauch­te. Es wa­ren al­les Bil­der von Ma­schi­nen und Kraft­über­tra­gungs­ele­men­ten und me­cha­ni­schen Ver­bin­dun­gen und Din­gen, die wie elek­tri­sche Strom­krei­se aus­sa­hen. Ich hielt nie all­zu­viel von ih­nen.
    Ein­mal ging ich mit Lo­ne, um et­was Ter­pen­tin und ein paar Früh­stücks­schin­ken zu be­sor­gen. Wir wan­der­ten durch die Wäl­der zu dem Schie­nen­strang und dann noch ein paar Mei­len wei­ter, bis wir die Lich­ter ei­ner Stadt se­hen konn­ten. Dann wie­der durch Wald und ei­ni­ge Al­leen, bis wir in ein Hin­ter­gäß­chen ka­men.
    Lo­ne war wie im­mer. Er ging da­hin und dach­te.
    Wir ka­men zu ei­ner Ei­sen­wa­ren­hand­lung, und er ging die Stu­fen hin­auf. Er sah das Schloß an der Tür an und schüt­tel­te den Kopf. Dann kam er wie­der zu mir zu­rück.
    Dann fan­den wir einen Ge­mischt­wa­ren­la­den. Lo­ne brumm­te, und wir stell­ten uns in den Schat­ten ne­ben der Tür. Ich sah hin­ein.
    Plötz­lich war Be­a­nie im La­den, nackt wie im­mer, wenn sie sol­che Rei­sen mach­te. Sie kam und öff­ne­te uns die Tür von in­nen. Wir gin­gen hin­ein, und Lo­ne ver­sperr­te die Tür

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