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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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von oben bis un­ten mit Sei­fe ein, dreh­te es ein paar­mal her­um und schrubb­te es ab. Dann er­stick­te es fast in ei­nem rie­si­gen Hand­tuch. Mi­riam stand mit dum­mem Ge­sicht da­ne­ben, als sie ihm ei­ne Art Ge­schirr­tuch so um die Bei­ne wi­ckel­te, daß es hin­ter­her wie ei­ne Ho­se aus­sah. Als sie da­mit fer­tig war, hät­te man nicht glau­ben mö­gen, daß das ein und das­sel­be Ba­by war. Und auch Miß Kew selbst schi­en sich ver­än­dert zu ha­ben. Sie at­me­te schwer, und ihr Mund war noch stren­ger zu­sam­men­ge­knif­fen. Sie hielt Ba­by Mi­riam hin.
    »Nimm das ar­me Ding«, sag­te sie. »Und leg es …«
    Aber Mi­riam trat einen Schritt zu­rück. »Tut mir leid, Miß Kew, aber ich ge­he. Ich …«
    Miß Kew trom­pe­te­te ihr ent­ge­gen: »Du kannst mich in die­ser Si­tua­ti­on nicht al­lein las­sen. Die­se Kin­der brau­chen Hil­fe. Siehst du das nicht selbst?«
    Mi­riam sah mich und Ja­nie an. Sie zit­ter­te. »Sie sind hier nicht si­cher, Miß Kew. Die sind nicht nur schmut­zig, die sind plem-plem.«
    »Wir bei­de hät­ten nicht an­ders aus­ge­se­hen, wenn man uns so ver­nach­läs­sigt hät­te. Und sag nicht ›plem­plem‹! Ge­rard?«
    »Was?«
    »Sag nicht … O Him­mel, wir ha­ben so viel zu tun. Ge­rard, wenn ihr hier le­ben wollt, dann müßt ihr euch noch sehr än­dern. Ihr könnt nicht un­ter die­sem Dach blei­ben und euch so be­neh­men wie bis­her. Ver­stehst du das?«
    »Ja, si­cher. Lo­ne sag­te, daß wir ge­nau das tun soll­ten, was Sie sa­gen, da­mit Sie zu­frie­den sind.«
    »Wirst du al­les tun, was ich sa­ge?«
    »Ha­be ich das nicht ge­ra­de er­klärt?«
    »Ge­rard, du mußt noch ler­nen, daß man mit mir nicht in die­sem Ton spre­chen darf. Nun, jun­ger Mann, wenn ich dich bit­ten wür­de, auch das zu be­fol­gen, was Mi­riam sagt, wür­dest du ge­hor­chen?«
    »Was meinst du?« frag­te ich Ja­nie.
    »Ich wer­de Ba­by fra­gen.« Ja­nie sah Ba­by an, und Ba­by warf die Ärm­chen hoch und plap­per­te et­was.
    Ja­nie sag­te: »Ist schon okay.«
    »Ge­rard, ich ha­be dich et­was ge­fragt«, rief Miß Kew.
    »Nun kip­pen Sie nicht gleich aus den So­cken«, sag­te ich. »Ich muß mich doch erst mit den an­de­ren be­ra­ten. Ja, wenn Sie wol­len, ge­hor­chen wir auch Mi­riam.«
    Miß Kew wand­te sich an Mi­riam. »Hast du das ge­hört, Mi­riam?«
    Mi­riam sah Miß Kew und dann uns an und schüt­tel­te den Kopf. Dann streck­te sie ih­re Hän­de ein we­nig nach Be­a­nie und Bon­nie aus.
    Die bei­den gin­gen ru­hig zu ihr hin. Je­de nahm sie bei ei­ner Hand. Sie sa­hen zu ihr auf und grins­ten. Ver­mut­lich hat­ten sie ir­gend­ei­ne klei­ne Teu­fe­lei vor, aber sie mach­ten ganz bra­ve Ge­sich­ter.
    Mi­riam ver­zog den Mund und sah einen Au­gen­blick ge­ra­de­zu mensch­lich aus. Sie sag­te: »Schon gut, Miß Kew.«
    Miß Kew ging zu ihr hin­über und hän­dig­te ihr Ba­by aus, und sie ging da­mit nach oben. Miß Kew schick­te uns Mi­riam nach. Wir gin­gen al­le die Trep­pen hin­auf.
    Von da an ha­ben sie uns be­ar­bei­tet und nicht mehr los­ge­las­sen – drei Jah­re lang.
    »Es war die Höl­le«, sag­te ich zu Stern.
    »Sie konn­ten nichts an­de­res tun.«
    »Ver­mut­lich nicht. Aber wir konn­ten auch nichts für un­se­re Art. Se­hen Sie, wir ta­ten ge­nau, was Lo­ne uns be­foh­len hat­te. Nichts auf der Welt konn­te uns da­von ab­hal­ten. Uns wa­ren die Hän­de ge­bun­den, und wir muß­ten al­les tun, was Miß Kew uns be­fahl. Aber sie und Mi­riam schie­nen das nie zu ver­ste­hen. Ich schät­ze, sie hat­ten das Ge­fühl, sie müß­ten al­les bis zum Äu­ßers­ten trei­ben. Da­bei hät­ten sie uns nur zu sa­gen brau­chen, was wir tun soll­ten. Wir hät­ten es ge­tan. Es hät­te doch ge­reicht, wenn sie zum Bei­spiel ge­sagt hät­te, ich dür­fe nicht in ei­nem Bett mit Ja­nie schla­fen.
    Aber Miß Kew mach­te ein rich­ti­ges Thea­ter dar­aus. So wie sie sich auf­führ­te, hät­te man glau­ben kön­nen, daß wir die Kron­ju­we­len ge­stoh­len hat­ten. Oder wenn sie sag­te: ›Ihr müßt euch wie klei­ne Da­men und Gent­le­men be­neh­men!‹, so sag­te uns das über­haupt nichts. Und zwei von drei Be­feh­len, die sie uns gab, wa­ren von die­ser Art.
    ›Äh-äh‹, pfleg­te sie zu sa­gen,

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