9 SCIENCE FICTION-STORIES
sie … und irgend etwas geschah, und ich schrie auf. Sie tröstete mich, und ich schrie ihr Schimpfworte entgegen.
Aber denken wir jetzt nicht daran. Machen wir weiter.
In der Bibliothek. Das Leder, der Tisch, und ob ich bei Miß Kew erreiche, was Lone von mir verlangt hatte.
Lone hatte folgendes gesagt: »In den Heights lebt eine Frau. Heißt Kew. Sie wird sich um euch kümmern müssen. Du mußt sie dazu bringen, daß sie es tut. Macht alles, was sie sagt, aber bleibt zusammen. Paß auf, daß sich keines von den anderen trennt, verstanden? Außerdem seid brav bei Miß Kew, dann wird sie euch gut behandeln. Und jetzt tue, was ich dir gesagt habe.« Das waren Lones Worte. Zwischen jedem Wort befand sich ein Bindeglied, stärker als eine Stahltrosse, und das Ganze konnte auf keinen Fall auseinandergerissen werden. Wenigstens nicht von mir.
»Wo sind deine Geschwister und das Baby?« fragte Miß Kew.
»Ich hole sie.«
»Sind sie weit von hier?«
»Nicht so sehr.«
Sie sagte nichts mehr, also stand ich auf. »Ich komme bald wieder.«
»Warte«, sagte sie. »Ich – wirklich, ich bin noch gar nicht zum Nachdenken gekommen. Ich meine – ich muß natürlich noch alles herrichten.«
»Sie brauchen nicht nachzudenken und nichts herzurichten«, sagte ich. »Sie haben alles bereit. Bis später.«
Von der Tür her hörte ich ihre Stimme, die mich immer lauter verfolgte, je schneller ich ging.
»Junger Mann, wenn du in meinem Haus wohnen willst, mußt du dir noch weit bessere Manieren angewöhnen …«
Und so ging es fort.
»Okay, okay!« schrie ich zurück und ging hinaus.
Die Sonne schien warm, und der Himmel war prachtvoll, und ich hatte Lones Hütte bald erreicht.
Das Feuer war ausgegangen, und Baby stank. Janie hatte ihre Staffelei zusammengeklappt und saß jetzt neben der Tür auf dem Boden. Sie vergrub den Kopf in den Armen. Bonnie und Beanie saßen zusammen auf einem Hocker, hielten sich umschlungen, so eng es nur ging, und sahen nicht auf. Sie machten den Eindruck, als ob sie frieren würden, obwohl es überhaupt nicht kalt war.
Ich boxte Janie in den Arm, um sie aus ihrer düsteren Stimmung aufzurütteln. Sie hatte graue Augen – vielleicht waren sie auch mehr grün –, aber jetzt schimmerten sie ganz seltsam.
»Was ist denn hier los?« fragte ich.
»Was soll denn los sein?« fragte sie zurück.
»Na, mit euch allen.«
»Uns ist alles egal. Sonst nichts«, erklärte sie.
»Na schön«, sagte ich. »Aber wir müssen trotzdem tun, was Lone uns befohlen hat. Los, kommt.«
»Nein.« Ich sah die Zwillinge an. Sie drehten mir den Rücken zu. »Sie haben Hunger«, sagte Janie ruhig.
»Na, und warum gibst du ihnen nichts zu essen?«
Sie zuckte nur mit den Schultern. Ich setzte mich. Warum mußte sich Lone aber auch von dem Baum erdrücken lassen?
»Wir harmonieren nicht mehr«, sagte Janie. Es schien eine Erklärung für alles zu sein.
»Sieh mal«, sagte ich. »Ich muß jetzt für euch Lone sein.«
Janie dachte darüber nach, und Baby stieß mit den Beinen. Janie sah den Kleinen an. »Das kannst du nicht«, sagte sie.
»Ich weiß, wo man Essen und Terpentin holen kann, und ich bin stark genug, um die schweren Sachen zu tragen«, erklärte ich. »Ich weiß auch, wo Lone dieses Moos holte, das er in die Mauerritzen stopfte, und ich kann Holz hacken und Feuer machen.«
Aber ich konnte nicht Beanie und Bonnie von weit her zitieren, damit sie mir Türen aufsperrten. Ich konnte Janie keine Befehle geben, damit sie Wasser holte und die Batterie in Ordnung brachte. Ich konnte nicht dafür sorgen, daß wir harmonierten.
Wir blieben eine ganze Zeit so sitzen. Dann hörte ich die Wiege quietschen und knarren. Ich sah auf. Janie starrte Baby an.
»Gut«, sagte sie. »Gehen wir.«
»Wer sagt das?«
»Baby.«
»Wer ist hier der Anführer?« fragte ich wütend. »Ich oder Baby?«
»Baby«, sagte
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