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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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nicht er­lebt ha­ben. Sie spre­chen von Ok­klu­sio­nen, ha! Ich konn­te an der ›Ba­by-ist-drei‹-Bar­rie­re nicht vor­bei, weil in ihr der Schlüs­sel zu mei­nem wirk­li­chen Ich lag. Ich woll­te nicht dar­an er­in­nert wer­den, was ich tun muß­te, um mei­nen Ge­stalt or­ga­nis­mus zu ret­ten. Ich woll­te nicht er­in­nert wer­den, daß ich ver­sagt hat­te. Ist das nicht herr­lich?«
    »Ver­sagt? In­wie­fern ver­sagt?«
    »Se­hen Sie. Ich be­gann Miß Kew zu lie­ben, und ich hat­te noch nie zu­vor je­man­den ge­liebt. Und den­noch muß­te ich sie tö­ten. Aber ich konn­te es nicht. Was tut der mensch­li­che Geist, wenn er vor zwei gleich zwin­gen­de For­de­run­gen ge­stellt wird, die sich wi­der­spre­chen?«
    »Er – er könn­te sich ein­fach wei­gern. Wie du vor­her sag­test, brennt ei­ne Art Si­che­rung durch. Er wei­gert sich, auf die­sem Ge­biet zu funk­tio­nie­ren.«
    »Nun, bei mir war das nicht der Fall. Ich ha­be die Schwel­le über­schrit­ten. Was sonst?«
    »Er könn­te sich der Täu­schung hin­ge­ben, daß er be­reits ei­ne der For­de­run­gen er­füllt hat.«
     
    Ich nick­te glück­lich. »Ich ha­be sie nicht um­ge­bracht. Ich be­schloß, daß ich es tun müß­te. Ich stand auf, zog mich an – und dann weiß ich nur noch, daß ich ganz ver­wirrt drau­ßen um­her­wan­der­te. Ich hol­te mein Geld – und jetzt weiß ich, daß ich mit mei­ner Su­perem­pa­thie je­des Preis­aus­schrei­ben ge­win­nen kann – und such­te einen Ge­hirn­wä­scher auf. Ich fand einen gu­ten.«
    »Dan­ke«, sag­te er ver­wirrt. Er sah mich mit selt­sa­men Au­gen an. »Und was ist jetzt an­ders, nach­dem du es weißt? Was willst du tun?«
    »Nach Hau­se ge­hen«, sag­te ich glück­lich. »Den Su­per­or­ga­nis­mus wie­der ins Le­ben ru­fen, ihn heim­lich üben, aber so, daß wir Miß Kew da­bei nicht un­glück­lich ma­chen. Wir wer­den so lan­ge bei ihr blei­ben, so­lan­ge es ihr an­ge­nehm ist. Und wir wer­den ihr Freu­de ma­chen. Sie wird so glück­lich sein, wie sie es in ih­ren kühns­ten Träu­men nicht ge­hofft hat. Das ar­me, hung­ri­ge Herz un­ter den stei­fen Spit­zen ver­dient es.«
    »Und sie kann eu­ren – Ge­stalt or­ga­nis­mus nicht tö­ten?«
    »Nicht die Spur. Jetzt nicht mehr.«
    »Wo­her weißt du, daß er nicht schon jetzt tot ist?«
    »Wie?« wie­der­hol­te ich. »Wie weiß Ihr Kopf, daß Ihr Arm funk­tio­niert?«
    Er be­feuch­te­te sei­ne Lip­pen. »Du gehst jetzt nach Hau­se, um ei­ne ält­li­che Jung­fer glück­lich zu ma­chen. Und da­nach?«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern. »Da­nach?« Ich ver­zog das Ge­sicht zu ei­ner spöt­ti­schen Mie­ne. »Hat der Pe­king­mensch den Ho­mo sa­pi­ens an­ge­se­hen, als er zum ers­ten­mal auf­recht ging, und ge­fragt: ›Was wird er da­nach ma­chen?‹ Wir wer­den le­ben, das ist al­les – wie ein Mensch, wie ein Baum, wie al­le an­de­ren Le­be­we­sen. Wir wer­den es­sen und wach­sen und ex­pe­ri­men­tie­ren und uns ver­meh­ren. Wir wer­den uns ver­tei­di­gen.« Ich streck­te die Hän­de aus. »Wir wer­den das tun, was die Na­tur uns vor­schreibt.«
    »Aber was könnt ihr tun?«
    »Was kann ein Elek­tro­mo­tor tun? Das hängt da­von ab, wo man ihn ein­setzt.«
    Stern war sehr blaß. »Aber ihr seid der ein­zi­ge sol­che Or­ga­nis­mus …«
    »Wirk­lich? Ich weiß es nicht. Ich glau­be es nicht. Ich ha­be Ih­nen von den Tei­len er­zählt, die es schon seit lan­gem gibt – von den Te­le­pa­then, den Pol­ter­geis­tern. Ih­nen fehl­te die Or­ga­ni­sa­ti­on. Sie hat­ten kei­ne Köp­fe, die sich der zer­flie­ßen­den Kör­per an­nah­men. Lo­ne war ei­ner, ich bin der nächs­te. Es muß noch mehr ge­ben. Das wer­den wir her­aus­fin­den, wenn wir reif sind.«
    »Ihr – ihr seid noch nicht reif?«
    »Du lie­be Gü­te – nein!« lach­te ich. »Wir sind noch im Kin­desal­ter. Wir ent­spre­chen in et­wa ei­nem drei­jäh­ri­gen Kind. Da ha­ben Sie es wie­der, aber dies­mal sa­ge ich es oh­ne Scheu: Ba­by ist drei.« Ich sah mei­ne Hän­de an. »Ba­by ist drei.« Ich hat­te es noch ein­mal ge­sagt, weil es mir so an­ge­nehm leicht über die Lip­pen kam. »Und wenn die­ses be­son­de­re Grup­pen­ba­by fünf ist, hat es viel­leicht Lust, Feu­er­wehr­mann zu

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