9 SCIENCE FICTION-STORIES
»Mig! Und du, Iron, behältst deine Meinungen für dich. Nimm die Finger vom Instrumentenbrett. Wenn sich nichts dahinter befindet, ist es besser, wenn wir es nicht wissen. Dieses Gewäsch von der falschen Uhrzeit ist absurd, und du weißt es. Wir brauchen täglich die genaue Zeit, damit wir unsere Position einstellen können.«
»Nun ja«, gab Barr zu. »Aber …«
Pingngng! Ein scharfer Knall. Das Echo rollte durch das ganze Schiff. Die Lichter gingen aus.
»Meteor!« schrie jemand. Man vernahm ein Durcheinander von Befehlen. Männer stießen aneinander.
Dann rief Barr mit schneidender Stimme: »Schnauze halten! Alle. Er hat die Kugel nicht getroffen. Burt? Ist bei dir alles in Ordnung?«
»Okay«, rief Holloway vom Kontrolldeck her. »Aber das Netz wird von der Batterie gespeist. Ich versuche den Einschlag zu finden.«
»Nicht nötig«, sagte Barr. »Er ist weiter oben – entweder im Reaktor selbst oder in den Leitungen, die von ihm ausgehen.«
Mit zitternder Stimme begann Craddock: »Wenn es der Reaktor ist …«
»… sind wir tot«, unterbrach ihn Barr kurz. »Die Batterie hält das Ganze noch ein paar Stunden aufrecht, und dann wird der Klimaregler abgeschaltet.« Man hörte ein scharrendes Geräusch. »Ich gehe hinaus und sehe mal nach. Mig! Zieh deinen Anzug an. Du mußt mir vielleicht helfen.«
Und dann war auch jedes Geräusch verstummt.
Im Vorführraum des Kleinen Rades war der Bildschirm dunkel. Lloyd schaltete das Licht an und warf Faust einen Blick zu. Der elegante kleine Mann drehte sich um, und statt des gutgeformten Hinterkopfs wurden seine Gesichtszüge sichtbar. Er war nicht größer als einsfünfundsechzig, aber alles an ihm schien im rechten Verhältnis zum übrigen Körper zu stehen.
Jetzt war seine sonst glatte Stirn gerunzelt, und die blauen Augen glitzerten hart. »Du bist dran, Lloyd«, sagte er mit seiner kräftigen, redegeschulten Stimme. Er sprach etwas zu schnell. »War das das Ende? Habt ihr versucht, es vor mir zu verheimlichen?«
»Beruhige dich, Jim«, sagte Lloyd. »Wir haben dir nichts verheimlicht. Der Meteor, hat den Reaktor nicht getroffen. Er durchschnitt eine Leitung, und die Santa Maria wurde von der Batterie gespeist. Sie hat nicht allzuviel Energie, deshalb konnten wir nur Ton empfangen – und selbst das war eine Beanspruchung, der die Batterie nicht für lange gewachsen war. Barr fand die schadhafte Stelle und flickte die Leitung in fünfundzwanzig Minuten.«
Faust entspannte sich. »Ein Glück, daß sie Barr hatten. Die anderen waren ziemlich kopflos.«
»Barr ist ein Mann der Tat«, sagte Lloyd. »Als durch ein unerwartetes Ereignis schnelles, genaues Handeln nötig wurde, übernahm er die Leitung. Aus diesem Grund schickte ich ihn auch mit.«
»Er hat seinen Platz in der Mannschaft gerechtfertigt. Machen wir weiter.«
»Wir haben zweihundertneunundfünfzig Tage auf Film – je vierundzwanzig Stunden.«
Faust runzelte die Stirn. »Kann ich mich auf dich verlassen, wenn ich dich bitte, eine Auswahl zu zeigen?«
Lloyd erhob sich. Ihm erschien der Raum groß. Es war das Observatorium, zwanzig mal zwanzig Fuß. Faust hingegen empfand ihn sicher als überfüllt, stickig und stinkend. Natürlich, nach zehn Jahren kann man sich daran gewöhnen – so wie man sich an eine Frau gewöhnen kann. Und wenn sie einen verließ, war man nur noch ein halber Mann.
Er setzte sich Faust gegenüber und sah dem Politiker ernst in die Augen. »Du wirst dich auf mich verlassen müssen, Jim. Was ist in dich gefahren? Du bist unser Public-Relations-Mann. Früher hast du uns immer vertraut. Ich glaube, jetzt spricht der Politiker aus dir.«
»Ich bin beides. Die Partei stellte sich immer mehr hinter die Raumfahrt, angefangen bei diesem wahnsinnigen Wettrennen mit dem Tod damals bei Rev
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