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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Mc­Mil­len. Wir ha­ben seit mehr als drei­ßig Jah­ren dei­ne Kämp­fe aus­ge­tra­gen, Lloyd. Ich glau­be, wir ver­die­nen ein we­nig Ver­trau­en.«
    »Das habt ihr be­kom­men, du und die Par­tei«, sag­te Lloyd lei­se. »Aber sag bit­te nicht, es sei aus rei­nem Wohl­wol­len für mich ge­sche­hen. Du hast po­li­tisch und fi­nan­zi­ell nicht übel Ka­pi­tal dar­aus ge­schla­gen. Die Par­tei ist die mäch­tigs­te po­li­ti­sche Grup­pe der gan­zen Er­de, auch wenn sie nicht die ab­so­lu­te Mehr­heit be­sitzt. Und du bist der füh­ren­de Kopf die­ser Par­tei.
    Auch pri­vat hast du nicht zu kla­gen. Si­cher, du bist kein Mil­li­ar­där, aber dein Brot ist auf der rich­ti­gen Sei­te ge­but­tert. Du hat­test pri­vat ei­ni­ge Ak­ti­en im Großen Rad in­ves­tiert. Du hast Pro­fit aus ih­nen ge­schla­gen. Und jetzt sagst du, du kannst uns nicht mehr ver­trau­en.«
    »Ver­trau­en«, wand­te Faust ein, »be­ruht auf Ge­gen­sei­tig­keit.«
    »Was wä­re da­bei ge­won­nen, wenn die Welt wüß­te, daß die Mann­schaft der San­ta Ma­ria schon in der ers­ten Wo­che Streit be­kam? Au­ßer, daß das öf­fent­li­che Ge­wis­sen be­frie­digt wä­re?«
    »Auf dem Ak­ti­en­markt wür­de es sich übel aus­wir­ken.«
    Lloyd brei­te­te die Hän­de mit ei­ner ein­drucks­vol­len Ges­te aus. »Und?«
    »Und des­halb bin ich hier, Lloyd«, sag­te Faust ru­hig. »Ich muß die Wahr­heit wis­sen. Die Pla­ne­ten sind nicht un­be­dingt nö­tig. Wir kön­nen ein paar Jah­re aus­ru­hen, un­se­re Ge­win­ne kon­so­li­die­ren und Mars und Ve­nus ver­ges­sen.«
    »Und die Über­schüs­se, Jim? Die wirt­schaft­li­chen Ver­la­ge­run­gen?«
    »Bes­ser jetzt ei­ne Ver­la­ge­rung, die wir un­ter Kon­trol­le brin­gen kön­nen, als spä­ter ein Zu­sam­men­bruch, der uns al­le in den Staub wirft und Leu­te wie Dia­kon McIn­ti­re in den Sat­tel bringt. Wir kön­nen ei­ne Ver­la­ge­rung aus­hal­ten, wenn wir sie recht­zei­tig vor­aus­se­hen, wenn wir die Öf­fent­lich­keit auf einen wei­te­ren Fehl­schlag vor­be­rei­ten. Die Leu­te ha­ben zwei Schif­fe am Mars vor­bei­flie­gen und wie­der um­keh­ren se­hen. Wenn wir die Nach­richt die­ses neu­en Fehl­schlags plötz­lich her­aus­bräch­ten, müß­ten wir mit ei­nem Cha­os rech­nen – mit ei­nem Cha­os wirt­schaft­li­cher und po­li­ti­scher Art. McIn­ti­re wür­de ge­nug un­se­rer scho­ckier­ten Wäh­ler auf sei­ne Sei­te zie­hen kön­nen, um sei­ner Fun­da­men­ta­lis­ten­ko­ali­ti­on einen kla­ren Vor­sprung zu ver­schaf­fen. Und wenn er erst ein­mal im Sat­tel sitzt, ist es schwer, ihn wie­der her­aus­zu­he­ben. Wir müß­ten ihn um­brin­gen las­sen, und das gin­ge wirk­lich zu weit. Das möch­te ich nicht er­le­ben müs­sen, Lloyd. Der Raum ist wich­tig, aber nicht so wich­tig wie die Öf­fent­lich­keit. Wir kön­nen ihn wie­der­er­obern, Lloyd, wenn uns die Op­po­si­ti­on nicht in Stücke reißt.«
    »Man kann nur ein­mal er­obern. Das ist ein Satz, den man im­mer wie­der von Kämp­fern hört. Al­les hat sei­nen psy­cho­lo­gisch rich­ti­gen Zeit­punkt. Das gilt auch für den Mars. Jetzt oder nie.«
    Fausts Stim­me klang be­dau­ernd. »Viel­leicht hast du recht, und wir wer­den den Mars nie er­obern. Wenn das der Fall ist, wird es mir sehr, sehr leid tun. Aber ich wer­de wei­ter­le­ben – und du auch. Die Er­de liegt mir mehr am Her­zen als al­le Ster­ne.«
    Lloyd sah ihn er­staunt an. »Du bist wirk­lich be­reit, uns im Stich zu las­sen? Bis­her war der Raum­flug das Aus­hän­ge­schild eu­rer Par­tei. Könnt ihr das von heu­te auf mor­gen um­sto­ßen?«
    Faust zö­ger­te. »Es wä­re ei­ne har­te Ar­beit, aber wir könn­ten es schaf­fen. Der Raum hat uns viel Gu­tes ge­bracht – uns al­len, nicht nur der Par­tei. Das Volk wür­de einen Rück­zug ver­ste­hen. Aber es müß­te dar­auf vor­be­rei­tet wer­den. Schon jetzt.«
    »Na­tür­lich, Jim«, sag­te Lloyd bit­ter. »Aber du mußt uns ver­ste­hen. Es ist nicht al­les so, wie es scheint. Man muß die Din­ge in­ter­pre­tie­ren.« Er sprach kurz in das Wand­mi­kro­phon. »Hier ist der drei­ßigs­te Tag.«
     
    Drei­ßig Ta­ge drau­ßen. Die San­ta Ma­ria war fünfein­halb Mil­lio­nen Mei­len von

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