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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Sein Kör­per war ge­beugt und aus­ge­laugt. Er wirk­te wie acht­zig, ob­wohl er kaum fünf­zig war.
    Noch einen Fehl­schlag hält er nicht aus, dach­te Phil­lips.
    »Jim Faust ist hier«, sag­te Dan­ton. In sei­ner Stim­me war im­mer noch Fes­tig­keit und Be­fehls­kraft.
    »Hier?« frag­te Lloyd. »Was will er?«
    »Er ist be­un­ru­higt. Er möch­te die Fil­me selbst durch­ge­hen. Er glaubt, daß er uns nicht mehr un­ter­stüt­zen kann, wenn die­ser Ver­such fehl­schlägt.«
    Lloyd starr­te Dan­ton nach­denk­lich an. »Du brauchst die Sa­che nicht noch ein­mal durch­zu­ge­hen. Mach dir heu­te einen schö­nen Tag.«
    Dan­tons Kinn schob sich vor, doch dann ent­spann­te er sich wie­der. »War das der Be­fehl des Arz­tes? Nun, un­ter­hal­te ihn gut, Lloyd. Wir se­hen uns beim Mit­tages­sen.«
    Lloyd dreh­te sich um, öff­ne­te die ab­ge­dich­te­te Tür und be­trat das Dun­kel des pro­vi­so­ri­schen Film­raums, in dem sich Faust die Spu­le des fünf­ten Ta­ges an­sah …
     
    Fünf Ta­ge drau­ßen. Die San­ta Ma­ria war ei­ne Mil­li­on Mei­len von der Er­de ent­fernt. Das Schiff war ein Kin­der­spiel­zeug aus Ku­geln, Zy­lin­dern und Ra­ke­ten­trieb­wer­ken, zer­brech­lich und schwach. Es war ganz weiß. Es schim­mer­te im er­bar­mungs­lo­sen Son­nen­licht wie Por­zel­lan.
    Die obe­re Hälf­te des Mit­tel­zy­lin­ders ent­hielt die tech­ni­sche Aus­rüs­tung, die man für die Er­for­schung des Mars brau­chen wür­de. Dar­über be­fand sich der ku­gel­för­mi­ge Wohn­be­reich des Per­so­nals, im­mer wie­der un­ter­bro­chen von Sicht­lu­ken und ja­lou­sie­ar­ti­gen Tem­pe­ra­tur­reg­lern. Er war auf­ge­teilt in drei Decks – das Vor­rats­deck mit den Spin­den für die Raum­an­zü­ge und der zy­lin­dri­schen Luft­schleu­se, das Wohn­deck und das Steu­er­deck. Dar­über stand die Kunst­stoff­bla­se der Astro­kup­pel.
    Das Schiff schau­kel­te lang­sam, als es in der El­lip­sen­bahn von sie­ben­hun­dert­fünf­und­drei­ßig Mil­lio­nen Mei­len um die Er­de schweb­te. Es war die Bahn, die es in ei­ne Um­lauf­bahn um den Mars brin­gen soll­te, so­bald der ro­te Pla­net die­sen Punkt er­reich­te. Fünf­zehn Mi­nu­ten lang hat­ten die Ra­ke­ten­trieb­wer­ke ge­heult. Für den Rest der zwei­hun­dert­sech­zig Ta­ge dau­ern­den Rei­se wür­den sie schwei­gen.
    In­ner­halb der Ku­gel war al­les auf Zweck­mä­ßig­keit ab­ge­stimmt: über­mal­tes Me­tall, Kunst­stoff, Gum­mi. Je­de Wand des Schif­fes und so­gar die Zwi­schen­wän­de und De­cken wa­ren aus­genützt für Meß­ge­rä­te, Lei­tun­gen, Spin­de, Ko­jen, Stüh­le, Tanks, Roh­re …
    Das Steu­er­deck war ein Uni­ver­sum für sich – ei­ne Welt der Ap­pa­ra­tu­ren und Kon­trol­lam­pen. Aber der Mann am Schalt­pult warf ih­nen nur ge­le­gent­lich einen Blick zu. Er starr­te durch die Astro­kup­pel und hielt nach der Er­de Aus­schau, wäh­rend das Schiff lang­sam da­hin­tru­del­te.
    Wie al­le Mann­schafts­mit­glie­der war Burt Hol­lo­way nicht sehr groß. Ein schlan­ker Eins­fünf­und­sieb­zi­ger mit fein­glied­ri­gen Hän­den, kurz­ge­schnit­te­nem, blon­dem Haar und sehr blau­en Au­gen. Man konn­te ihn nicht hübsch nen­nen. Die Män­ner sag­ten, sein schma­ler Mund und das flie­hen­de Kinn er­in­ner­ten an ein Af­fen­ge­sicht, aber die Frau­en be­mut­ter­ten ihn gern. Im Au­gen­blick war er bar­fuß und trug le­dig­lich Shorts.
    Vier Mann hiel­ten sich auf dem Wohn­deck auf. Die­ses Deck war von den bei­den an­de­ren Decks aus durch kon­zen­trisch ge­schnit­te­ne Öff­nun­gen in den Trenn­wän­den er­reich­bar. Der Mit­tel­punkt war durch einen ro­ten Me­tall­pfos­ten kennt­lich ge­macht. An ei­ner der ge­krümm­ten Flä­chen be­fan­den sich Ko­jen, die zu­rück­ge­klappt wer­den konn­ten. Die an­de­re Hälf­te des Raum­es ge­hör­te zur Eß­zo­ne. Ein Au­to­mat, aus dem man einen fer­ti­gen klei­nen Im­biß ho­len konn­te, ei­ne rie­si­ge Tief­kühl­tru­he, die bis ins Vor­rats­deck reich­te, ein Kurz­wel­le­nofen und ein runder Tisch bil­de­ten hier die Ein­rich­tung.
    Jack ›Iron‹ Barr, ein un­ter­setz­ter Mann mit har­ten Mus­keln und ei­nem wüs­ten ro­ten Haar­schopf,

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