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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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ge­spann­te Stil­le herrsch­te jetzt im Kon­troll­raum.
    Die Lu­ke, die sich selb­stän­dig ge­macht hat­te, flog nicht län­ger auf und zu.
    Mit ei­nem Zi­schen, das von ta­del­los funk­tio­nie­ren­der Ma­schi­ne­rie zeug­te, er­wach­te die be­schä­dig­te Grav-Spu­le wie­der zum Le­ben, und das Schiff pen­del­te zu­rück in sein nor­ma­les Schwer­kraft­feld.
    Sämt­li­che Gy­ros wis­per­ten jetzt vor Wohl­be­ha­gen.
    Ei­ne letz­te schwa­che Rauch­fah­ne trieb aus dem Ven­ti­la­ti­ons­schacht, ge­folgt von ei­ner lau­en, ste­ten Bri­se. Aber sie hielt nur kurz an. Dann wur­de der Luft­strom jäh un­ter­bro­chen, und zwar mit ei­ner End­gül­tig­keit, die klar zu er­ken­nen gab, daß der Sau­er­stoff in Zu­kunft nicht mehr ein we­sent­li­cher Be­stand­teil an Bord des Schif­fes sein wür­de.
    Ein ein­sa­mer Bild­schirm zeig­te ein Ret­tungs­boot, das rasch zu­sam­men­schrumpf­te, als es sich nach ach­tem hin ent­fern­te. Ab­rupt sand­te es je­nes un­heim­li­che Schim­mern aus, das cha­rak­te­ris­tisch ist für das Ein­tau­chen ei­nes Raum­fahr­zeugs in den Hyper­raum.
    Ei­ner nach dem an­dern füll­ten sich die Schir­me im Kon­troll­raum mit der fun­keln­den Pracht der Milch­stra­ße, von den ver­schie­dens­ten Sta­tio­nen des Schif­fes aus ge­se­hen – rie­si­ge Stern­hau­fen und Ne­bel, gi­gan­ti­sche Son­nen, fins­te­re Ab­grün­de, va­ge An­deu­tun­gen von Ma­te­rie und fei­ne Strei­fen win­zi­ger Licht­pünkt­chen.
    Dann zer­stör­te das Knacken ei­ner Laut­spre­cher­mem­bra­ne die Stil­le. »Wie­der al­les in Ord­nung, Gum­py?«
    »Bei­na­he, Trin. Nur noch der Über­an­trieb muß aus der au­to­ma­ti­schen Fol­ge ge­schal­tet wer­den. Ei­ne Se­kun­de – so, das hät­ten wir!«
    »Wir ha­ben’s ge­schafft !« kräh­te Kid ver­gnügt.
    »Al­ler­dings, mein Jun­ge«, sag­te Gum­py. »Aber ei­ne Zeit­lang hast du ganz schön ge­patzt.«
    »Wenn das der Fall ist, dann hat Trin auch ein biß­chen dick auf­ge­tra­gen.«
    Ihr hel­les La­chen eil­te durchs Schiff. »Macht nichts. Wir ha­ben die Sa­che ge­schau­kelt, oder?«
    »Rich­tig«, be­stä­tig­te Gum­py. »Und ich schät­ze, nie­mand wird je auf die Idee kom­men, daß ei­ne Er­satz-Mann­schaft Lust ver­spürt, so ganz al­lein los­zu­zie­hen. Du hast den Kurs für die bei­den auf­ge­stellt, Trin? Al­lein schaf­fen sie es nicht.«
    »Selbst­ver­ständ­lich. Sie kom­men wohl­be­hal­ten heim.«
    »Nun, wo­hin soll es denn ge­hen?«
    »Rich­tung Koh­len­sack. Ich woll­te schon im­mer wis­sen, wie es dort hin­ten aus­sieht.«
    »Ich dach­te ei­gent­lich dar­an, zur Ab­wechs­lung mal ’rü­ber zum An­dro­me­da-Ne­bel zu gon­deln. Aber das kann ja war­ten. Schließ­lich wer­den wir noch lan­ge le­ben, bei all der Ener­gie.«
     
     
     

Sie wur­den aus­ge­schickt von der Er­de, da­zu ver­ur­teilt, auf ei­nem Pla­ne­ten der We­ga zu le­ben – und zu ster­ben …
     
Robert Silverberg
Die Saat der Erde
     
1
     
    Der Tag war warm, strah­lend, der Him­mel blau; das Ther­mo­me­ter stand na­he an die zwan­zig Grad Cel­si­us: ein per­fek­ter Ok­to­ber­tag in New York, der kei­ne Ver­än­de­rung durch das Wet­ter­kon­troll­bü­ro nö­tig hat­te: Bei der Wet­t­er­sta­ti­on in Scars­da­le klet­ter­ten Ex­per­ten mit mür­ri­schen Ge­sich­tern in ih­re Flug­zeu­ge und star­te­ten nach Wis­con­sin, wo sich kal­te Luft­mas­sen von Ka­na­da her­ein­ge­scho­ben hat­ten.
    Aus ei­ner Hö­he von zwan­zig­tau­send Mei­len über Fond du Lac strahl­te der krei­sen­de Wet­ter­kon­troll-Sa­tel­lit Be­rich­te her­un­ter. In Aus­tra­li­en be­rei­te­ten Tech­ni­ker den Start ei­nes Raum­schif­fes vor, das mit ei­ner La­dung von hun­dert un­frei­wil­li­gen Ko­lo­nis­ten in ei­ne fer­ne Welt flie­gen soll­te. In Chi­ca­go, wo die Mor­gen­post ge­ra­de an­ge­kom­men war, starr­te ein wohl­ha­ben­der Play­boy mit weit auf­ge­ris­se­nen, er­schro­cke­nen Au­gen auf ein blau­es Blatt Pa­pier. In Lon­don, wo die Post ei­ni­ge Stun­den frü­her aus­ge­tra­gen wur­de, er­bleich­te ei­ne Ver­käu­fe­rin vor Angst; auch sie hat­te ei­ne Be­nach­rich­ti­gung des

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