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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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zu­recht­ge­zim­mert.«
    »Ist es mit uns nicht ge­nau­so?«
    »Da gibt es einen fei­nen Un­ter­schied. Das Be­wußt­sein, die Er­kennt­nis des ei­ge­nen Da­seins, der Le­bens­fun­ke, die See­le, das Ego, die Fä­hig­keit, ei­ner Wahr­neh­mung et­was Sub­jek­ti­ves ab­zu­ge­win­nen – nenn’ es, wie du willst. Aber der Un­ter­schied ist da.«
    Ei­ne Wei­le herrsch­te Stil­le im Ab­teil. »Trin«, pieps­te dann Kid, »will Mr. Bur­ton da­mit sa­gen, daß wir nicht so sind wie er?«
    »Still, Kid.«
    »Das ist nur ei­ne Art und Wei­se, die Din­ge zu be­trach­ten, Kid«, be­schwich­tig­te ihn Gum­py.
    »Hör mal, Lor­ry«, brüll­te Bur­ton.
    »Die­ser Sprung­kon­den­sa­tor ist völ­lig un­zu­ver­läs­sig. Er könn­te uns in fünf Mi­nu­ten wie­der ab­schie­ßen oder statt des­sen das Schilf hier hoch­ja­gen! Wenn wir den nächs­ten Sprung mit­ma­chen, wird uns Trin kei­nen Kurs mehr für das Ret­tungs­boot auf­stel­len kön­nen. Al­so komm schon und laß mich hier raus!«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Na schön! Dann frag’ doch sie, ob sie re­al sind!«
    Lor­ry wand­te sich Trin zu, aber sie sprach, noch ehe er ei­ne Fra­ge for­mu­lie­ren konn­te. »Nur Schalt­krei­se, Tran­sis­to­ren, Re­lais und Spei­cher­trom­meln. Das ist al­les, Van­ce.«
    »Du lügst! Gum­py?«
    »Ich kann völ­lig aus dem Häus­chen ge­ra­ten, wenn ’was nicht hin­haut. Aber ich glau­be nicht, daß es ein wirk­li­ches Ge­fühl ist – nur ein Ener­gief­luß mit ne­ga­ti­ver Rück­kop­pe­lung.«
    »Und du, Kid?«
    »Als Sie mir die­se Ge­schich­te er­zähl­ten von dem Jun­gen, der sich ver­lau­fen hat­te, da – da war mir zum Heu­len zu­mu­te, Mr. Lor­ry. Ich woll­te ihm hel­fen. Nun, ich weiß nicht …« Er zau­der­te. »Ich schät­ze nicht …«
    »Das ist nicht fair, Van­ce«, pro­tes­tier­te Trin. »Die Pro­gram­mie­rung des Jun­gen bein­hal­tet ein spe­zi­ell aus­ge­präg­tes Ein­füh­lungs­ver­mö­gen in die mensch­li­che Um­welt, und au­ßer­dem – Van­ce! Du mußt jetzt fort! Sieh nur!«
    Am vor­de­ren Schott flamm­te ei­ner der Schir­me auf und tauch­te den Raum in blen­den­de Licht­fül­le. Er zeig­te ei­ne dich­te An­samm­lung von Ster­nen rund um ei­ne weiß­glü­hen­de Son­ne, de­ren Strah­len so in­ten­siv wa­ren, daß sie den Kon­troll­raum zu er­wär­men schie­nen, selbst über die wei­te Ent­fer­nung hin­weg und durch den Bild­schirm.
    »Was ist?« ver­lang­te Bur­ton zu wis­sen. »Was geht hier vor?«
    »Das ist ei­ne Son­ne vom Si­ri­us-Typ!« ent­fuhr es dem Mäd­chen. »Ich ha­be ge­ra­de un­se­ren Vek­tor fer­tig be­rech­net. Der nächs­te Sprung wird uns in un­mit­tel­ba­re Nä­he die­ses Sterns brin­gen!«
    Lor­ry konn­te die Bit­ter­keit, die un­glaub­li­che Iro­nie die­ser neu­en Si­tua­ti­on förm­lich wahr­neh­men. Die Chan­cen, daß man bei ir­gend­ei­nem wahl­lo­sen Sprung durch den Hyper­raum in­ner­halb ei­nes Son­nen­sys­tems auf­tauch­te, stan­den ei­ne Tril­li­on zu eins.
    Und aus­ge­rech­net ih­nen muß­te das pas­sie­ren!
    »Hast du ge­hört, Lor­ry?« Bur­ton häm­mer­te wie­der mit den Fäus­ten ge­gen die Tür. »Um Him­mels wil­len, ver­schwin­den wir!«
    »Sieht so aus, als wä­re das die Ent­schei­dung, Mä­del«, sag­te Gum­py. »Ich woll­te ab­war­ten – hoff­te, es wür­de sich noch ei­ne Lö­sung fin­den. Aber jetzt …«
    Das Kli­cken der Lu­ke über­tön­te al­le an­de­ren Ge­räusche auf dem Schiff. Die Tür zum La­de­raum schwang auf, und Bur­ton, aus dem Gleich­ge­wicht ge­bracht, stürz­te ins Kon­troll­ab­teil. Sei­ne Über­ra­schung schi­en so­gar noch grö­ßer als sei­ne Er­leich­te­rung.
    Gum­py ki­cher­te. »Schät­ze, es ent­fiel Ih­nen ganz ein­fach, daß ich al­le Lu­ken hier in die­sem La­den un­ter mei­ner Kon­trol­le ha­be.«
    Lor­ry stand nur da, fas­sungs­los, als Bur­ton auf ihn zu­kam.
    »Geh mit ihm, Van­ce«, bat Trin. »Und denk dar­an – wenn du wie­der die­sen Hü­gel und all je­ne Blu­men siehst, dann bin auch ich dort – auf ge­wis­se Wei­se.«
    Bur­ton streck­te den Arm aus, um ihn zu pa­cken, und Lor­ry sprang zur Sei­te. Bur­tons Faust aber sah er nicht ein­mal.
     
    Ei­ne merk­wür­di­ge,

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