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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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ein Kon­tin­gent von hun­dert Per­so­nen auf­zu­brin­gen für das Raum­schiff GE­GEN­SCHEIN, Ab­schuß 17. Ok­to­ber 2116. Da­vid Mul­hol­land, Prä­si­dent der Ab­tei­lung eins.
    Mul­hol­land nick­te. In Ord­nung. Er si­gnier­te es im be­zeich­ne­ten Feld und drück­te dann zur Kon­trol­le sei­nen Dau­men auf die licht­emp­find­li­che Stel­le in der rech­ten un­te­ren Ecke. Die Voll­macht war gül­tig.
    Er reich­te das For­mu­lar Jes­sie Thor­ne, die es ge­schickt roll­te und in ei­ne Hül­se steck­te. Mul­hol­land nahm die­se, ver­sie­gel­te sie und steck­te sie in die of­fe­ne Rohr­post­lei­tung un­ter sei­nem Schreib­tisch. Das klei­ne mor­gend­li­che Ri­tu­al war be­en­det.
    Er klin­gel­te wie­der nach Miß Tho­me. »Die Kar­ten sind da, Jes­sie. Ha­ben wir ir­gend­wel­che Frei­wil­li­gen, heu­te?«
    »Einen.« Sie gab ihm die Kar­te. Noo­nan, Cy­ril F. Al­ter drei­ßig, le­dig. Mul­hol­land las die rest­li­che Be­schrei­bung, nick­te, warf Noo­n­ans Kar­te in einen Korb zur rech­ten Sei­te des Schreib­ti­sches und zog einen di­cken senk­rech­ten Strich auf ei­nem lee­ren Blatt Pa­pier vor sich. Nur noch neun­und­vier­zig Män­ner muß­ten für die Rei­se mit dem GE­GEN­SCHEIN her­aus­ge­grif­fen wer­den. Frei­wil­li­ge wa­ren sel­ten, aber von Zeit zu Zeit tauch­ten doch ei­ni­ge auf.
     
    Mul­hol­land ging zu­erst die Män­ner durch. Er fand die be­nö­tig­ten neun­und­vier­zig oh­ne Schwie­rig­kei­ten und warf die sechs über­geblie­be­nen Kar­ten in sei­nen Re­ser­ve­korb. Die­se sechs Na­men wür­de er be­reit­hal­ten, bis sich end­gül­tig her­aus­ge­stellt hat­te, ob al­le an­de­ren neun­und­vier­zig noch taug­lich wa­ren. Konn­te Mul­hol­land sein Kon­tin­gent stel­len, oh­ne den Re­ser­ve­korb an­tas­ten zu müs­sen, wür­den die­se sechs Män­ner au­to­ma­tisch an ers­ter Stel­le auf die Lis­te des fol­gen­den Ta­ges kom­men. Mul­hol­land hat­te kei­nen Vor­rat vom Tag zu­vor; bei der An­for­de­rung für den neun­ten Ok­to­ber hat­te es Un­stim­mig­kei­ten ge­ge­ben, und er hat­te al­le sei­ne Re­ser­ven ges­tern auf­ge­braucht. Mit den Män­nern zu­min­dest vor­läu­fig fer­tig, nahm er die fünf­zig weib­li­chen Na­men zur Hand. Hier un­ter­lief dem Kom­pu­ter ge­le­gent­lich ein Feh­ler. Mul­hol­land ent­deck­te so­fort einen: Mrs. Ma­ry Jen­sen, ein­und­drei­ßig, Mut­ter von vier Kin­dern im Al­ter von ei­nem Jahr bis zu neun Jah­ren. Sie hat­te ge­nau­so­we­nig et­was auf der Lis­te zu su­chen wie des Prä­si­den­ten Groß­mut­ter. Mul­hol­land mach­te einen Ver­merk auf die Kar­te und klin­gel­te wie­der nach Miß Tho­me.
    »Ver­an­las­sen Sie, daß ihr Na­me von der Lis­te ver­schwin­det«, ord­ne­te er schroff an. »Sie hat ein Kind, ge­bo­ren 2115.«
    Das Schick­sal war gü­tig ge­we­sen zu Mrs. Jen­sen.
     
    Mul­hol­land stell­te die Lis­te fer­tig. Fünf­zig Män­ner, fünf­zig Frau­en, mit ei­ner Re­ser­ve von sechs Män­nern und vier Frau­en. Am Nach­mit­tag wür­den die Be­nach­rich­ti­gun­gen hin­aus­ge­hen, mor­gen früh die Emp­fän­ger er­rei­chen, und am Abend, das wuß­te er, wür­den die nutz­lo­sen Ge­su­che her­ein­ge­strömt kom­men. Kei­nes er­reich­te Mul­hol­lands Schreib­tisch. Sie wur­den von An­ge­stell­ten be­ar­bei­tet, die be­reits trai­niert wa­ren in der Kunst ab­schlä­gi­ger Ant­wor­ten. Mul­hol­land selbst hat­te vor sei­ner Be­för­de­rung einen sol­chen Job ge­habt.
    Er schau­te sich die Lis­te an: Ein Stu­dent aus Cin­cin­na­ti, ein Bü­ro­die­ner aus San Fran­zis­ko, ein Rechts­an­walt aus Los An­ge­les. Ein Mäd­chen aus New York, das im »Show-Ge­schäft« ge­ar­bei­tet hat­te.
    Es war ein Quer­schnitt. Mul­hol­land ver­trat die per­sön­li­che An­sicht, daß hier ein Feh­ler im Sys­tem war, denn oft wur­de ei­ne Grup­pe oh­ne Me­di­zi­ner, oh­ne re­li­gi­ösen Bei­stand, oh­ne In­ge­nieur oder Wis­sen­schaft­ler weg­ge­schickt. Aber da war nicht zu hel­fen. Schließ­lich wä­re es der Ärz­te­schaft ge­gen­über auch höchst un­fair, woll­te der Kom­pu­ter für je­de Grup­pe, be­ste­hend aus hun­dert Per­so­nen, einen

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