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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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er­bost und hielt sich noch fes­ter als zu­vor.
    »Aber … warum ist das in der Fa­brik bei den Kon­trol­len nicht be­män­gelt wor­den?« Se­vi­gny schüt­tel­te ver­wirrt den Kopf.
    Der Buf­fa­lo schlug mit der ge­ball­ten Faust auf die Schreib­tisch­plat­te. »Das möch­te ich auch wis­sen«, sag­te er dann.
    Er beug­te sich vor und füll­te die bei­den Glä­ser. »Jun­ger Mann«, fuhr er fort, »ich ha­be schwe­re Sor­gen. Des­halb woll­te ich Sie auch se­hen, um mir ein Ur­teil über Sie bil­den zu kön­nen. Die­ser Un­fall ist näm­lich kei­nes­wegs der ers­te, der nicht hät­te pas­sie­ren müs­sen.«
    »Aber …« Se­vi­gny woll­te et­was ein­wen­den, schwieg je­doch.
    »Ich ha­be sie bis­her ver­tuscht«, er­klär­te Nor­ris. »Aber wenn das so wei­ter­geht, kann ich das nicht mehr auf mei­ne Kap­pe neh­men. Na­tür­lich gibt es für je­den Un­glücks­fall ei­ne halb­wegs plau­si­ble Er­klä­rung. Das Dum­me ist nur, daß ich all­mäh­lich nicht mehr weiß, wem ich noch trau­en kann.«
    Er seufz­te. Dann sah er dem Jün­ge­ren in die Au­gen. »Wie­viel wis­sen Sie über die po­li­ti­schen Hin­ter­grün­de die­ses Un­ter­neh­mens?« frag­te er.
    »Nun … äh … die Lu­na Cor­po­ra­ti­on ist ei­ne in­ter­na­tio­na­le Ge­sell­schaft, an der die meis­ten Re­gie­run­gen be­tei­ligt sind.« Se­vi­gny dach­te an­ge­strengt nach. »Das ist al­les, was ich dar­über weiß«, gab er dann schul­ter­zu­ckend zu.
    »Viel mehr ha­be ich auch nicht er­war­tet. Schließ­lich kom­men Sie von ei­nem Pla­ne­ten, auf dem der Klan die ein­zi­ge wirt­schaft­li­che und po­li­ti­sche Ein­heit dar­stellt. Und die Ve­nus hat kei­ne en­ge Ver­bin­dung mit der Er­de, weil die Han­dels­be­zie­hun­gen erst aus­ge­baut wer­den müs­sen. Macht nichts, ich wer­de Ih­nen die La­ge er­klä­ren.«
    Se­vi­gny sah ihn er­war­tungs­voll an.
    »Un­se­re au­gen­blick­li­che Si­tua­ti­on ist wirk­lich ei­gen­ar­tig«, be­gann Nor­ris. »Die Men­schen ha­ben es noch nicht rich­tig er­kannt, aber die fried­li­che Zeit nä­hert sich ih­rem En­de. Un­se­re kom­pli­zier­te Welt­ord­nung wur­de nur durch die völ­li­ge Er­schöp­fung nach dem letz­ten Welt­krieg mög­lich. Die Pro­ble­me wur­den da­mals nicht ge­löst, son­dern ein­fach un­ter den Tep­pich ge­kehrt, wäh­rend die füh­ren­den Staa­ten den Welt­raum er­ober­ten. Jetzt be­gin­nen die Men­schen wie­der un­ru­hig zu wer­den. Die Tat­sa­che, daß nie­mand pro­tes­tier­te, als die Cy­the­rea­ner ih­re Un­ab­hän­gig­keit er­klär­ten, wird all­ge­mein als Mus­ter­bei­spiel da­für an­ge­se­hen, wie sehr die Mensch­heit sich ge­bes­sert hat. Sie müs­sen ent­schul­di­gen, aber ich hal­te die­se Theo­rie für aus­ge­mach­ten Blöd­sinn. Wich­tig dar­an war näm­lich nicht, daß nie­mand der Un­ab­hän­gig­keits­er­klä­rung wi­der­sprach, son­dern daß Ih­re Leu­te über­haupt auf die Idee ka­men. Seit­dem hat das Sys­tem im­mer mehr Ris­se be­kom­men.«
    Der Buf­fa­lo blies nach­denk­lich ei­ni­ge Rauch­rin­ge in die Luft. »Kei­ne Angst, jun­ger Mann, ich wer­de Ih­nen kei­nen Vor­trag über mei­ne po­li­ti­schen An­sich­ten hal­ten. Das war nur die Er­klä­rung da­für, daß das Pro­jekt ei­ner Ter­ra­for­mie­rung des Mon­des von An­fang an auf hef­ti­gen Wi­der­stand stieß. Die Grün­dung der Lu­na Cor­po­ra­ti­on wur­de not­wen­dig, weil die Öf­fent­lich­keit sonst zu­viel Ein­fluß ge­habt hät­te.«
    Se­vi­gny nahm einen großen Schluck aus sei­nem Glas. »Das ver­ste­he ich nicht ganz«, wand­te er ein. »Das Ve­nuspro­jekt war doch we­sent­lich kost­spie­li­ger und be­stimmt we­ni­ger loh­nend …«
    Der Buf­fa­lo schüt­tel­te den Kopf. »Stimmt nicht, jun­ger Mann. Die Kos­ten wa­ren da­mals ein­fach lä­cher­lich ge­ring, ob­wohl die Raum­schif­fe noch viel pri­mi­ti­ver und teu­rer als heut­zu­ta­ge wa­ren. Schließ­lich muß­ten die Al­gen nur ge­sät wer­den. Si­cher, auch spä­ter blieb noch ei­ne Men­ge zu tun. Die Ar­beit ist selbst nach so vie­len Jah­ren noch nicht ab­ge­schlos­sen. Aber sie wird nach und nach von Pri­vat­fir­men durch­ge­führt. So sind üb­ri­gens

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