Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
Vom Netzwerk:
bei­na­he je­des Stück­chen Stoff, das sie am Lei­be hat­ten. Et­was an­de­res be­sa­ßen sie ja nicht.
    »Gut«, sag­te Noo­nan end­lich. »Viel­leicht reicht das. Tes­ten wir es ein­mal. Dawes, ge­hen Sie zum an­dern En­de und zie­hen Sie fest an.«
    Dawes nahm das Seil, schlang es sich zwei­mal um die Hand und zog an, so fest er nur konn­te, wo­bei er sei­ne Fü­ße in den Sand bohr­te, um den Halt nicht zu ver­lie­ren. Die Lei­ne hielt.
    »Wun­der­bar«, brumm­te Noo­nan, »sie ist stark ge­nug.«
    Er be­fes­tig­te das ei­ne En­de der Lei­ne an ei­nem vor­sprin­gen­den Fel­sen na­he dem Höh­len­ein­gang, schleu­der­te das freie Er­de hin­un­ter und ließ das Seil bau­meln. Dann beug­te er sich über den Ab­grund, blick­te ab­schät­zend hin­un­ter und sag­te dann: »Ei­ni­ge Me­ter feh­len noch. Da muß die Un­ter­wä­sche her.«
    Nie­mand pro­tes­tier­te. Noo­nan hol­te die Lei­ne her­auf und knüpf­te die Wä­sche an. Dawes grins­te und kom­men­tier­te: »Aus die­ser Höh­le kom­men ist gleich­be­deu­tend mit ei­ner Ge­burt! Wir kom­men nackt her­aus.« Er zit­ter­te vor Käl­te, aber das neue Ka­me­rad­schafts­ge­fühl, das sie nun ver­band, wärm­te ihn.
    Noo­nan sag­te: »Ich wer­de bis zu je­nem Saum hin­un­ter­klet­tern. Ca­rol und Cher­ry wer­den mir fol­gen. Und dann Sie, Dawes. Al­les klar?«
    Noo­nan pack­te die Lei­ne, zog dar­an, um ih­re Fes­tig­keit noch­mals zu prü­fen und schwang sich über den Rand. Be­vor er vollends un­ter­tauch­te, grins­te er, und Dawes grins­te zu­rück.
    »Viel Glück, Noo­nan.«
    »Dan­ke. Ich wer­de es brau­chen kön­nen.«
    Dawes schau­te ge­spannt zu, wie Noo­nan sich hin­un­ter­ließ, Arm­län­ge um Arm­län­ge, schau­kelnd im Wind. Er bau­mel­te schon am äu­ßers­ten En­de der Lei­ne, und noch im­mer wa­ren sei­ne Fü­ße einen Me­ter oder zwei vom Vor­sprung ent­fernt. Er ließ los; mit den Bei­nen zap­pel­te er nach Halt, mit den Ar­men ba­lan­cier­te er hef­tig, und dann stand er si­cher da, schau­te hin­auf und lä­chel­te.
    »Al­les in Ord­nung«, rief er. »Ca­rol, du bist die nächs­te. Um­klam­me­re das Seil mit den Fü­ßen und hal­te dich fest an.«
    Blaß und furcht­sam über al­le Ma­ßen er­griff Ca­rol das Seil. Sie zö­ger­te.
    »Nur wei­ter«, er­mun­ter­te sie Dawes sanft, »es kann nichts pas­sie­ren. Hal­te dich nur fest, laß dich hin­un­ter, Hand um Hand.«
    Das Mäd­chen faß­te das Seil, um­schlang es mit den Bei­nen und be­gann hin­un­ter­zu­klet­tern. Dawes hielt den Atem an. Das Seil schi­en un­end­lich lang zu sein. Wür­de sie durch­hal­ten? Oder wür­de sie er­mü­den und ab­stür­zen, zwan­zig Me­ter über dem Bo­den?
    Sie schaff­te es. Sie hing in der Luft über Noo­nan; er streck­te, die Ar­me nach ihr aus, dräng­te sie los­zu­las­sen, und end­lich tat sie es. Er fing sie auf und stell­te sie si­cher auf den schma­len Sims.
    Cher­ry folg­te. Äu­ßer­lich sah man ihr kei­ne Furcht an, und sie er­le­dig­te den Ab­stieg schnell und ge­schickt. Dawes war­te­te, bis sie ne­ben Ca­rol stand. Dann, einen letz­ten Blick in die Höh­le wer­fend, nahm er selbst das Seil in die Hand.
    In der Schu­le war er oft an Sei­len ge­klet­tert, in dem frucht­lo­sen Ver­such, sei­ne schwa­chen Mus­keln aus­zu­bil­den. Aber je­ne Sei­le wa­ren nur fünf oder sechs Me­ter lang ge­we­sen. Die­ses hier hat­te die drei­fa­che Län­ge und kei­ne schüt­zen­de Mat­te dar­un­ter.
    Im­mer ei­ne Hand un­ter die an­de­re set­zend, klet­ter­te er hin­un­ter, den schnei­den­den Wind auf sei­ner blo­ßen Haut spü­rend. Er wuß­te, die an­dern war­te­ten auf ihn, be­ob­ach­te­ten ihn. Ein­mal schau­te er hin­un­ter und sah, daß er et­wa in der Mit­te war. Sei­ne Mus­keln zuck­ten, und die Ar­me fühl­ten sich an, als wür­den sie bald aus den Ge­lenk­pfan­nen sprin­gen. Aber er schaff­te es.
    Er schweb­te über dem Sims, und Noo­nan fing ihn auf und brach­te ihn in Si­cher­heit. Das Seil schwang hoch in die Luft und klatsch­te zu­rück auf die Fels­wand.
    Dawes at­me­te auf und schau­te dann vom Sims hin­un­ter. »Wir sind noch im­mer we­nigs­tens zwölf, drei­zehn Me­ter über dem Bo­den. Was nun?«
    »Wer­de ver­su­chen,

Weitere Kostenlose Bücher