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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Se­vi­gny stand auf und ging zu ihm hin­über. Vol­hontseff be­gann zu wäh­len.
    Auf dem Schirm er­schi­en ein ei­gen­ar­tig mö­blier­ter Raum. Ein Mar­sia­ner wur­de sicht­bar. Vol­hontseff schal­te­te den Vo­ka­li­sa­tor ein und be­gann zu spre­chen.
    Se­vi­gny riß ihm das Ge­rät aus der Hand. »Nein, der Bot­schaf­ter ver­steht be­stimmt eng­lisch, aber ich ha­be kei­ne Ah­nung von mar­sia­nisch.«
    »Sie müs­sen mir trau­en«, wand­te Vol­hontseff ein.
    « Nicht mehr als un­be­dingt not­wen­dig. Tut mir leid, aber ich darf kein Ri­si­ko ein­ge­hen.«
    Der Bot­schaf­ter war­te­te un­be­weg­lich. Vol­hontseff zuck­te mit den Schul­tern. »Von mir aus … Nyo, wir müs­sen uns auf Eng­lisch un­ter­hal­ten, wenn Sie nichts ein­zu­wen­den ha­ben. Die An­ge­le­gen­heit ist drin­gend und äu­ßerst wich­tig. Neh­men Sie das Ge­spräch bit­te auf Band auf. Ich ha­be hier einen An­ge­stell­ten der Lu­na Cor­po­ra­ti­on bei mir, der ei­ne un­ge­wöhn­li­che Ge­schich­te zu be­rich­ten hat.«
    »Fah­ren Sie fort«, sag­te die me­cha­ni­sche Stim­me.
    Nach­dem Se­vi­gny sei­ne La­ge er­klärt hat­te, griff Vol­hontseff wie­der nach dem Te­le­phon­hö­rer und sprach ein­dring­lich hin­ein. »Sie wer­den er­kannt ha­ben, daß wir kei­ne Zeit ver­lie­ren dür­fen. Mein Gast und ich blei­ben hier, aber die Si­tua­ti­on ist kri­tisch. Kön­nen Sie ihn in ei­nem Ku­rier­flug­zeug ab­ho­len las­sen? Es müß­te mit zwei oder drei zu­ver­läs­si­gen Män­nern be­setzt sein, die ihn in Si­cher­heit brin­gen.«
    Nyo über­leg­te kurz. Se­vi­gnys Herz schlug ra­scher. »Ja«, ant­wor­te­te der Mar­sia­ner, »das könn­te ar­ran­giert wer­den. Das Flug­zeug kommt noch heu­te nacht. Blei­ben Sie bis da­hin an Ort und Stel­le.«
    Der Bild­schirm wur­de dun­kel.
    Vol­hontseff zün­de­te sich nun be­reits die drit­te Zi­ga­ret­te an.
    »Aus­ge­zeich­net«, sag­te der klei­ne Mann. »Ich neh­me an, daß Sie nicht mehr lan­ge war­ten müs­sen. Schlimms­ten­falls zwei oder drei Stun­den. Äh … glau­ben Sie, daß mei­ne Be­tei­li­gung an der gan­zen Sa­che un­er­wähnt blei­ben könn­te? Ich …«
    »Was hal­ten Sie ei­gent­lich da­von, wenn ich jetzt selbst die cy­the­rea­ni­sche Bot­schaft in Pa­ris an­ru­fe?« frag­te Se­vi­gny. Er trau­te dem Al­ten noch im­mer nicht recht.
    Vol­hontseff mach­te ei­ne fah­ri­ge Hand­be­we­gung. »Nein, nein, jun­ger Mann, das wä­re lä­cher­lich. Nicht nur über­flüs­sig, son­dern auch äu­ßerst ge­fähr­lich. Die Ge­sprä­che auf den an­de­ren Lei­tun­gen wer­den nicht ver­schlüs­selt und kön­nen je­der­zeit ab­ge­hört wer­den.«
     
    »Warum soll­te man aus­ge­rech­net Ih­re Lei­tun­gen an­zap­fen?« er­kun­dig­te Se­vi­gny sich miß­trau­isch. »Wenn die Po­li­zei ver­mu­tet, daß ich mich hier auf­hal­te, kom­men ein paar Be­am­te und ver­lan­gen mei­ne Aus­lie­fe­rung.« Er trat nä­her an den Schreib­tisch her­an. »Was ha­ben Sie vor, Vol­hontseff?«
    »Las­sen Sie mei­ne Pri­vat­pa­pie­re in Ru­he!« kreisch­te der Al­te. Er sprang von sei­nem Stuhl auf, aber Se­vi­gny stieß ihn mü­he­los zu­rück.
    »Las­sen Sie den Un­sinn«, warn­te er ihn. »Wenn ich un­recht ha­ben soll­te, wer­de ich mich spä­ter bei Ih­nen ent­schul­di­gen. Aber im Au­gen­blick darf ich kein Ri­si­ko ein­ge­hen.«
    Er nahm das No­tiz­buch auf. Vol­hontseff griff has­tig da­nach. Se­vi­gny drück­te ihn auf den Stuhl nie­der. Der Kon­sul sprang auf und rann­te da­von. Se­vi­gny war eher an der Tür.
    »Woll­ten Sie et­wa Ih­re Pis­to­le ho­len?« frag­te er dro­hend.
    Vol­hontseff wich zu­rück. Er at­me­te schwer. Se­vi­gny blät­ter­te das Buch durch. Na­men und Adres­sen wa­ren in ky­ril­li­scher Schrift an­ge­ge­ben, aber er hat­te in der Schu­le Rus­sisch ge­habt …
    Er­co­le Bac­cio­co. Der Na­me sprang ihm förm­lich in die Au­gen. Un­ter­halb des Na­mens wa­ren ei­ni­ge Adres­sen ein­ge­tra­gen, zu de­nen auch das Ap­par­te­ment­haus ge­hör­te, in das man Se­vi­gny ver­schleppt hat­te.
     
    »So.« Er starr­te den klei­nen Mann an, der un­be­weg­lich vor ihm stand. Dann blät­ter­te er has­tig wei­ter in

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