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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Be­we­gung setz­te, öff­ne­te sich das au­to­ma­ti­sche Ga­r­agen­tor.
    So schnell wie mög­lich weg!
    Er hat­te kaum die Stra­ße er­reicht, als auch schon ein Funk­strei­fen­wa­gen um die Ecke bog. »Okay«, rief er spöt­tisch aus dem Fens­ter, »wollt ihr es auf ein klei­nes Ren­nen an­kom­men las­sen?«
    Der schwe­re Wa­gen schoß förm­lich da­von. Mi­nu­ten spä­ter hat­te Se­vi­gny den Strei­fen­wa­gen be­reits weit hin­ter sich zu­rück­ge­las­sen und fuhr wie­der lang­sa­mer durch die nächt­li­chen Stra­ßen.
    Aber er wuß­te, daß die Jagd be­reits be­gon­nen hat­te. Die Aus­fall­stra­ßen wa­ren ver­mut­lich so­fort blo­ckiert wor­den. Je­der Po­li­zist und je­de Strei­fen­wa­gen­be­sat­zung wür­de die Au­gen of­fen­hal­ten. Er muß­te das Au­to so schnell wie mög­lich los­wer­den, be­vor je­mand ihn dar­in er­kann­te.
    Se­vi­gny hielt an. Er hat­te un­be­wußt nach rechts und links ge­se­hen und da­bei be­merkt, daß die Ga­ra­ge ei­nes Hau­ses leer­stand. Aus­ge­zeich­net! Der Haus­be­sit­zer wür­de sich wun­dern, wenn er zu­rück­kam. Mit et­was Glück konn­te das noch Stun­den dau­ern; und in der Zwi­schen­zeit such­te die Po­li­zei ver­geb­lich nach dem als ge­stoh­len ge­mel­de­ten Wa­gen.
    Er fuhr hin­ein. Dann sank er er­schöpft hin­ter dem Steu­er zu­sam­men. Ve­nus, dach­te er, Mor­gens­tern, selbst in dei­nen Wüs­ten fin­det ein Ge­jag­ter Schutz vor sei­nen Ver­fol­gern. Aber du bist vier­zig Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt. Nie wie­der …
    Aber dann er­in­ner­te er sich plötz­lich und setz­te sich mit ei­nem lei­sen Über­ra­schungs­schrei auf.
     
    Das graue Licht der ers­ten Mor­gen­däm­me­rung kroch durch ein Fens­ter des Kor­ri­dors im zehn­ten Stock. Se­vi­gny ließ den Fahr­stuhl hin­ter sich zu­rück und ging den wei­chen Tep­pich ent­lang. Un­ter­wegs be­merk­te er einen Brief­kas­ten­schlitz. Cut. Dann brau­che ich nicht bis zum Abend zu war­ten, um mei­nen Brief auf­zu­ge­ben. Je­der­zeit – wenn ge­ra­de nie­mand hier oben her­um­läuft. Ich … nein, wir kön­nen hin­aus­schlüp­fen. Die Tür No. 1014 kam in Sicht. Er hat­te in dem Ver­zeich­nis nach­ge­schla­gen, das in der Ein­gangs­hal­le auf­lag.
    Die nächs­ten Mi­nu­ten wa­ren ent­schei­dend.
    Die au­to­ma­ti­sche Tür­klin­gel war nachts aus­ge­schal­tet. Er drück­te auf den Klin­gel­knopf, zog die Schul­tern hoch und drück­te das Kinn auf die Brust. Vor dem Rück­spie­gel des Wa­gens hat­te er sich die Haa­re tief in das Ge­sicht ge­stri­chen. Die ver­än­der­te Fri­sur, der an­de­re An­zug, die ge­bück­te Kör­per­hal­tung und ei­ne ver­stell­te Stim­me müß­ten ei­gent­lich ge­nü­gen, um sei­ne Er­schei­nung auf dem Bild­schirm un­kennt­lich zu ma­chen.
    Das war sei­ne letz­te Chan­ce.
    »Was wol­len Sie?« Die Stim­me aus dem Laut­spre­cher klang ver­schla­fen.
    Se­vi­gny ver­such­te so gut wie mög­lich mit ei­nem star­ken rus­si­schen Ak­zent zu spre­chen. »Ich kom­me von Oleg Vol­hontseff. Bit­te, las­sen Sie mich her­ein. Ich brin­ge Ih­nen ei­ne äu­ßerst wich­ti­ge Nach­richt von ihm.«
    »Warum hat er nicht ein­fach an­ge­ru­fen?«
    »Das war nicht mög­lich. Ich wer­de Ih­nen al­les er­klä­ren. Es hängt mit dem Mar­sia­ner in Pa­ris zu­sam­men, den Sie ja auch ken­nen.«
    »Oh! Ei­ne Se­kun­de, bit­te.«
    Er spann­te sei­ne Mus­keln an. Sei­ne Ver­mu­tung war al­so rich­tig ge­we­sen. Vol­hontseff hat­te sich un­ter­des­sen be­stimmt mit Bac­cio­co und Gupta in Ver­bin­dung ge­setzt, aber die we­ni­ger be­deu­ten­den Agen­ten wie Ra­schid oder die jun­ge Frau …
    Die Tür öff­ne­te sich. Er dräng­te sich has­tig hin­durch. Mau­ras Lip­pen form­ten einen Schrei. Er hielt ihr den Mund zu und um­klam­mer­te sie mit ei­nem Rin­ger­griff. »Kei­nen Ton, sonst bre­che ich Ih­nen das Ge­nick!« zisch­te er. »Den­ken Sie dar­an, daß ich nichts mehr zu ver­lie­ren ha­be!«
    Nach­dem er die Tür mit dem Fuß zu­ge­sto­ßen hat­te, führ­te er Mau­ra zu ei­nem Ses­sel in dem ele­gant ein­ge­rich­te­ten Wohn­raum und ließ sie los. Trotz­dem be­hielt er ei­ne Hand auf ih­rer Schul­ter, da­mit sie die

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