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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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dem Buch. Auch Gupt­as Na­me fand sich dar­in; au­ßer sei­ner An­schrift in Be­na­res war noch ei­ne Ho­te­l­adres­se mit Blei­stift hin­zu­ge­fügt wor­den.
    Se­vi­gny steck­te das No­tiz­buch ein. »Schön, Vol­hontseff dann ge­hö­ren Sie al­so auch zu den an­de­ren«, be­gann er in ge­fähr­lich freund­li­chem Ton­fall. »Er­zäh­len Sie mir doch ein biß­chen dar­über.«
    Vol­hontseff wich zu­rück. Se­vi­gny mach­te ei­ni­ge lan­ge Schrit­te, griff nach sei­nem Hand­ge­lenk und zwang den Kon­sul mit ei­nem kur­z­en Ruck in die Knie. »Sie bru­ta­ler Kerl!« kreisch­te Vol­hontseff.
    »Nicht so laut«, mahn­te Se­vi­gny. »Sie ver­ges­sen an­schei­nend, daß die Po­li­zei hin­ter mir her ist. Was er­war­ten Sie ei­gent­lich – daß ich Sie mit Samt­hand­schu­hen an­fas­se?«
    Vol­hontseff ver­such­te sich los­zu­rei­ßen und woll­te bei­ßen. Se­vi­gny hielt ihm die Faust un­ter die Na­se. »Hal­ten Sie still – und re­den Sie end­lich!«
    Der an­de­re stieß einen Fluch aus. Se­vi­gny zö­ger­te auch jetzt noch, aber dann über­leg­te er laut, um end­gül­tig Klar­heit zu ge­win­nen.
    »Die Um­ris­se sind klar«, be­gann er. »Of­fen­sicht­lich ha­ben die ver­schie­de­nen mond­feind­li­chen Grup­pen sich zu­sam­men­ge­schlos­sen. Al­ler­dings kön­nen sie nicht all­zu stark sein, denn sonst hät­ten Bac­cio­co und Gupta sich nicht per­sön­lich mit mir be­fas­sen müs­sen. Wahr­schein­lich weiß der klei­ne Mann auf der Stra­ße gar nicht, was hier ge­spielt wird, sonst wä­re er ver­mut­lich ent­setzt.
    Zu den bis­her auf­ge­tre­te­nen Grup­pen ge­hört al­so auch der mar­sia­ni­sche Bot­schaf­ter – aber be­stimmt wird die gan­ze Ver­schwö­rung von ei­ner ein­fluß­rei­chen Per­sön­lich­keit in der ame­ri­ka­ni­schen Re­gie­rung un­ter­stützt. Sonst hät­te das FBI mich nicht so­fort zu ver­haf­ten ver­sucht, ob­wohl kein recht­mä­ßi­ger Grund da­für vor­lag. Aber die ›Staats­rä­son‹ war schon im­mer die ein­zi­ge Ent­schul­di­gung in sol­chen Fäl­len, so­lan­ge die Men­schen da­von über­zeugt sind, daß der Staat kein Un­recht tun kann. Wer ist es, Vol­hontseff?«
    »Las­sen Sie mich end­lich los!« wim­mer­te der Kon­sul.
    »Ich bin nicht auf Ih­re Ant­wort an­ge­wie­sen, weil ich be­reits ge­nug weiß. Aber ich möch­te es trotz­dem von Ih­nen hö­ren. Ist es der Prä­si­dent selbst?«
    »Njet …«
    »Wer denn sonst? Oder ist es viel­leicht doch Ed­wards – und wie ste­hen dann sei­ne Aus­sich­ten bei der nächs­ten Wahl?«
     
    Vol­hontseff sank in sich zu­sam­men. Se­vi­gny muß­te ihn stüt­zen. »Gild­man«, flüs­ter­te der Al­te. »Der Wirt­schafts­mi­nis­ter. Von Ed­wards er­nannt, aber … ich schwö­re Ih­nen, daß er auf ei­ge­ne Ver­ant­wor­tung ge­han­delt hat!«
    »Warum? Denkt er wie Gupta? In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten sind doch sol­che Pro­ble­me noch längst nicht ak­tu­ell … Ah! Wenn die Ar­bei­ten auf dem Mond ein­ge­stellt wer­den, kann er mehr Geld im ei­ge­nen Land aus­ge­ben, sein Mi­nis­te­ri­um ver­grö­ßern und noch et­was mehr Macht an sich rei­ßen, als er be­reits jetzt be­sitzt. Ha­be ich recht?«
    »Ich ver­ste­he zu we­nig da­von«, schluchz­te Vol­hontseff. »Ich ha­be das Geld nur an­ge­nom­men, um mei­ne wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten fort­set­zen zu kön­nen. Und die Mar­sia­ner wol­len nichts Bö­ses.«
    »Was ha­ben sie sonst vor?« Se­vi­gny mach­te ei­ne ab­weh­ren­de Be­we­gung mit der frei­en Hand. »Sie brau­chen es mir nicht zu sa­gen. Ich ah­ne es be­reits. Sie wol­len ver­mut­lich zum rich­ti­gen Zeit­punkt als Käu­fer für den Mond auf­tre­ten. Oder ihn we­nigs­tens pach­ten, um ihn in einen zwei­ten Mars zu ver­wan­deln.«
    »Sie woll­ten da­mit nur ih­re ei­ge­nen Pro­ble­me lö­sen«, mein­te Vol­hontseff ent­schul­di­gend.
    Se­vi­gny zuck­te mit den Schul­tern und ließ das Hand­ge­lenk des an­de­ren los. Der Al­te sank auf dem Fuß­bo­den zu­sam­men. Der Cy­the­rea­ner ging un­ru­hig auf und ab.
    Was war jetzt zu tun? Er muß­te auf je­den Fall ver­schwin­den, be­vor das Flug­zeug lan­de­te – am bes­ten mit Vol­hontseffs Wa­gen. Aber vor­her blieb

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