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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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noch ei­ne an­de­re Auf­ga­be zu er­fül­len. Wie konn­te er si­cher­stel­len, daß die wert­vol­len In­for­ma­tio­nen, die er jetzt be­saß, an die rich­ti­ge Adres­se ka­men? Soll­te er die cy­the­rea­ni­sche Bot­schaft in Pa­ris an­ru­fen? Ja, das war be­stimmt rich­tig, denn dort konn­te es kei­ne Dop­pel­agen­ten ge­ben, weil die Cy­the­rea­ner sich aus dem Streit um den Mond völ­lig her­aus­hiel­ten.
    Se­vi­gny ließ sich in den Ses­sel fal­len und blät­ter­te Vol­hontseffs No­tiz­buch durch. Die Te­le­phon­num­mer der Bot­schaft in Pa­ris war nicht ein­ge­tra­gen, aber auf der Su­che da­nach stieß er auf einen wei­te­ren be­kann­ten Na­men – Mau­ra Soe­man­tri. Sie leb­te al­so tat­säch­lich un­ter ih­rem rich­ti­gen Na­men in Ho­no­lu­lu!
    Er steck­te das Buch wie­der ein, wähl­te Pa­ris und ließ sich mit der Bot­schaft ver­bin­den. Der jun­ge Mann auf dem Bild­schirm starr­te ihn ver­wun­dert an. Ich se­he wahr­schein­lich fürch­ter­lich aus, dach­te Se­vi­gny. Schmut­zig, un­ra­siert, nicht ge­kämmt, mit ge­röte­ten Au­gen – wie ein al­ter Säu­fer. Er nann­te sei­nen Na­men.
    »Sa­mu­el Craik, Klan Du­ne­land von Du­ne­land«, ant­wor­te­te der jun­ge Mann. »Zu Ih­ren Diens­ten.«
    »Kön­nen Sie mich so­fort mit dem Bot­schaf­ter per­sön­lich ver­bin­den?«
    Craik zuck­te zu­sam­men. »Hö­ren Sie, Klans­mann, wenn Sie nicht ein­mal rich­tig an­ge­zo­gen sind …«
    »Schon gut«, un­ter­brach Se­vi­gny ihn. »Neh­men Sie fol­gen­de Nach­richt auf Band auf. Ich war­ne Sie be­reits jetzt, daß Sie kein Wort da­von glau­ben wer­den. Aber spie­len Sie dem Bot­schaf­ter das Band vor. Und sor­gen Sie da­für, daß Mr. Bru­no Nor­ris in Port Kep­ler es eben­falls er­hält.« Er hol­te tief Luft, be­vor er wei­ter­sprach. »Da­zu ver­pflich­te ich Sie bei der Eh­re der Klans von Ve­nus und Ih­rer ei­ge­nen.«
    Craik mach­te ein noch un­glück­li­che­res Ge­sicht. Der Teu­fel soll ihn ho­len, ich möch­te wet­ten, daß der jun­ge Kerl die fei­er­li­che Ver­pflich­tung für ein Über­bleib­sel aus bar­ba­ri­schen Zei­ten hält, stöhn­te Se­vi­gny in­ner­lich. Er be­gann sei­nen Be­richt.
    »Klans­mann!« pro­tes­tier­te Craik nach kur­z­er Zeit. »Ist Ih­nen nicht ganz gut?«
    »Ich ha­be Ih­nen doch ge­sagt, daß Sie mir kein Wort glau­ben wür­den«, wehr­te Se­vi­gny ab. »Hal­ten Sie lie­ber den Mund, da­mit ich wei­ter­spre­chen kann!«
     
    Die Tür schloß sich lei­se.
    Se­vi­gny un­ter­brach sich mit­ten im Satz und hat­te sie schon fast er­reicht, be­vor ihm klar wur­de, was eben ge­sche­hen war. Vol­hontseff! Der klei­ne Teu­fel war hin­aus­ge­schlüpft, als er einen Au­gen­blick lang nicht auf ihn ge­ach­tet hat­te!
    Dann sah er ihn auch schon auf die Stra­ße ei­len. Ei­ne Ver­fol­gung war zweck­los. Der Al­te weck­te jetzt wahr­schein­lich be­reits sei­ne Nach­barn. Die Po­li­zei muß­te in we­ni­gen Mi­nu­ten ein­tref­fen.
    Se­vi­gny ging an den Schreib­tisch zu­rück. »Was ist jetzt schon wie­der pas­siert?« er­kun­dig­te Craik sich miß­trau­isch.
    »Kei­ne Zeit für Er­klä­run­gen«, sag­te Se­vi­gny kurz. »Mir ist be­kannt, daß fol­gen­de Män­ner sich ver­schwo­ren ha­ben – Nyo, der mar­sia­ni­sche Bot­schaf­ter; Er­co­le Bac­cio­cio, Ge­ne­ral­di­rek­tor der Eu­ro­bau AG; Kris­hna­mur­ti Lal Gupta, Mit­glied der Kon­ser­va­ti­ven Par­tei In­diens; Gil­man, der Wirt­schafts­mi­nis­ter der Ver­ei­nig­ten Staa­ten; die Bru­der­schaft der Fa­ti­mis­ten. Sie be­ab­sich­ti­gen …« Er schil­der­te ih­ren Plan. »Sor­gen Sie da­für, daß der Fall un­ter­sucht wird!«
    Er leg­te auf, rann­te zur Tür und eil­te durch den rück­wär­ti­gen Aus­gang hin­aus, der ver­mut­lich zu der Ga­ra­ge führ­te. Vol­hontseffs Wa­gen war ein­drucks­voll groß. Aber Se­vi­gny in­ter­es­sier­te sich im Au­gen­blick nur für die tech­ni­schen De­tails un­ter der Hau­be. Er muß­te die Zün­dung kurz­schlie­ßen, denn die Su­che nach dem Schlüs­sel hät­te zu­viel Zeit ge­kos­tet.
    Der Mo­tor heul­te auf. Se­vi­gny setz­te sich hin­ter das Steu­er­rad und leg­te den Gang ein. Als der Wa­gen sich in

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