Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
Vom Netzwerk:
Buf­fa­lo.
    »Lei­der ist mir der Na­me völ­lig ent­fal­len«, ent­schul­dig­te sich der Cy­the­rea­ner.
    Der Buf­fa­lo sah ihn von der Sei­te an, zuck­te aber nur mit den Schul­tern und grins­te. »Ih­nen scheint es nicht be­son­ders gut ge­gan­gen zu sein«, stell­te er fest. »Sie mach­ten einen ziem­lich er­schöpf­ten Ein­druck.«
    »Es hät­te schlim­mer sein kön­nen«, ant­wor­te­te Se­vi­gny ver­träumt.
    Der Buf­fa­lo lehn­te sich in sei­nen Ses­sel zu­rück. »Puh, bin ich froh, wenn ich wie­der auf dem Mond zu­rück bin!« sag­te er stöh­nend. »Mit mei­nem Ge­wicht kann sich kein Mensch auf der Er­de wohl­füh­len. Schen­ken Sie mir noch ein Glas ein?«
    »An­schei­nend ha­ben Sie in letz­ter Zeit zu­viel ge­ar­bei­tet«, mein­te Se­vi­gny. Er ent­kork­te die Fla­sche und füll­te zwei Glä­ser bis zum Rand. Frü­her hat­te er sich nie für al­ten Co­gnac be­geis­tern kön­nen, aber das war vor der Zeit in dem Ap­par­te­ment No. 1014 ge­we­sen.
    »Was ist ei­gent­lich aus der gan­zen Sa­che ge­wor­den?« er­kun­dig­te er sich. »Bis jetzt ha­be ich noch nichts von ei­ner Un­ter­su­chung ge­merkt.«
    »Kei­ne Angst, sie hat be­reits be­gon­nen«, ent­geg­ne­te Nor­ris. »Aber Sie dür­fen kei­ne sen­sa­tio­nel­len Ent­hül­lun­gen er­war­ten. Die klei­nen Fi­sche wer­den ge­fan­gen und be­straft. Aber die großen läßt man wie üb­lich ent­kom­men.«
    »Was? Aber …«
    »Was ha­ben Sie denn er­war­tet? Ein erst­klas­si­ger Skan­dal wür­de viel zu wei­te Krei­se zie­hen und viel­leicht so­gar in­ter­na­tio­na­le Ver­wick­lun­gen her­auf­be­schwö­ren.« Der Buf­fa­lo nahm einen großen Schluck, rülps­te zu­frie­den und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Die al­ten Chi­ne­sen hat­ten ein Sprich­wort, das sich auch auf un­se­ren Fall an­wen­den läßt – Ein gu­ter Feld­herr läßt dem Feind stets einen Rück­zugs­weg of­fen. Ge­nau das ha­ben wir auch vor. Ei­ni­ge un­se­rer Geg­ner wer­den sich schwei­gend aus der Öf­fent­lich­keit zu­rück­zie­hen müs­sen. Und die üb­ri­gen wis­sen, daß wir sie auf Schritt und Tritt be­wa­chen. Zwei oder drei un­be­deu­ten­de Agen­ten wer­den vor Ge­richt ge­stellt – zur War­nung und als Ab­schre­ckung für die an­de­ren.«
    »Aber da­mit sind sie doch noch nicht un­schäd­lich ge­macht!« pro­tes­tier­te Se­vi­gny.
    »Man­che sind viel­leicht un­ver­bes­ser­lich. Ich be­zweifle es al­ler­dings. Wahr­schein­lich wer­den sie samt und son­ders zu uns über­lau­fen. Schließ­lich ha­ben wir jetzt auch ei­ne In­ter­es­sen­ge­mein­schaft ge­grün­det, die be­trächt­li­chen Ein­fluß aus­übt.«
    »Was?« Se­vi­gny hät­te fast sein Glas fal­len las­sen.
    »Selbst­ver­ständ­lich. Sie müs­sen über­le­gen, daß wir auch auf die ehr­lich über­zeug­ten Geg­ner un­se­res Mond­pro­jekts ein Au­ge ha­ben müs­sen, die nichts mit die­ser Ban­de zu tun hat­ten. Aber auf der Er­de gibt es ei­ne gan­ze Rei­he von Or­ga­ni­sa­tio­nen, die an un­se­rer Ar­beit in­ter­es­siert sind. Zum Bei­spiel die Par­tei­en, die sich da­für aus­ge­spro­chen ha­ben, wäh­rend sie an der Re­gie­rung wa­ren. Ver­schie­de­ne ho­he Be­am­te – Raum­kom­missa­re und an­de­re. Fir­men, die sich von der Er­schlie­ßung des Mon­des ho­he Ge­win­ne ver­spre­chen. Und ei­ni­ge Mil­lio­nen ein­fa­cher Men­schen, die von dem Tag träu­men, an dem sie end­lich wie­der ein­mal aus dem Groß­stadt­ge­wirr her­aus­kom­men. Wir wer­den al­les tun, um un­se­ren Freun­den den Rücken zu stär­ken – und dann ha­ben die an­de­ren nicht mehr die ge­rings­te Chan­ce!« Nor­ris lach­te zu­frie­den.
    Se­vi­gny ging zu dem Fens­ter hin­über und sah hin­aus. Die Stra­ßen wim­mel­ten von Men­schen und Fahr­zeu­gen. »Wahr­schein­lich ha­ben Sie recht«, stimm­te er mü­de zu. »Ich möch­te nur wie­der zu mei­ner Ar­beit zu­rück.«
    »Dar­über woll­te ich eben mit Ih­nen spre­chen«, ant­wor­te­te der Buf­fa­lo. »Sie und ich ha­ben hier un­ten auf der Er­de ei­gent­lich nichts zu su­chen … He, warum se­hen Sie mich so ver­bit­tert an? Wenn Sie Ihr Kinn noch einen Zen­ti­me­ter tiefer sin­ken las­sen,

Weitere Kostenlose Bücher