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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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kön­nen Sie es als Bull­do­zer­schau­fel be­nüt­zen. So­bald der Welt­si­cher­heits­dienst Sie aus­ge­quetscht hat, schi­cken wir Sie in Ur­laub – ich ken­ne ein Na­tur­schutz­ge­biet in Ka­na­da, das für Mil­lio­näre und Sie re­ser­viert ist –, aber dann wer­den Sie wie­der auf dem Mond ge­braucht. Trin­ken Sie aus, da­mit wir end­lich zum Abendes­sen hin­un­ter­ge­hen kön­nen!«
     
    Se­vi­gny grins­te un­will­kür­lich. Die Glä­ser klan­gen hell, als sie mit­ein­an­der an­s­tie­ßen.
     
     

Sie war ei­ne wun­der­ba­re Ehe­frau – schön, treu, zärt­lich –, aber dau­ernd stol­per­te man über ih­re ab­ge­leg­ten Kör­per!
     
William W. Stuart
Sternenbaby
     
    Gott be­hü­te, ich bin kein Un­hold, kein bes­tia­li­scher Mör­der oder Blau­bart. Auch kein ver­rück­ter Wis­sen­schaft­ler, der Fran­ken­stein den Rang ab­lau­fen möch­te. Mei­ne wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­se rei­chen bis zur Wo­chen­end­bei­la­ge der Zei­tung, nicht wei­ter. Und was all je­ne Frau­en an­be­langt, die ich laut Schlag­zei­len zer­stückelt und drau­ßen bei der Ga­ra­ge ver­gra­ben ha­ben soll, das al­les ist ei­ne Art Hirn­ge­spinst.
    Ge­nau­so, hof­fe ich, wie die Tat­sa­che, daß man mir ein Plätz­chen auf dem elek­tri­schen Stuhl re­ser­viert hat, der mir jetzt – nach der rei­nen For­ma­li­tät ei­ner Ver­ur­tei­lung – so si­cher scheint.
    In Wirk­lich­keit bin ich, oder viel­mehr war ich, nichts wei­ter als ein ganz nor­ma­ler, durch­schnitt­li­cher – das heißt, über­durch­schnitt­lich durch­schnitt­li­cher Kerl. Stets zeig­te ich mich freund­lich, um­gäng­lich, ver­ständ­nis­voll, lie­bens­wür­dig und auf­ge­schlos­sen. Wie al­so kam lie­bens­wür­di­ges, net­tes ar­mes Ich in solch einen ver­teu­fel­ten Schla­mas­sel?
    Ich half le­dig­lich ei­ner klei­nen al­ten Da­me über die Stra­ße. Nicht mehr.
    Na schön, ich ge­be ja zu, für einen Pfad­fin­der war ich doch schon reich­lich groß … Aber die ar­me al­te Schach­tel sah mäch­tig kon­fus drein, wie sie dort an der Ecke York und Grand Ave­nue stand.
    So sag­te ich zu ihr: »Darf ich Ih­nen be­hilf­lich sein, gnä­di­ge Frau?«
    Ober die Stra­ße muß­te ich oh­ne­dies. Und wie der Ver­kehr nun ein­mal war, dach­te ich mir, in ih­rer Be­glei­tung wür­de ich mich et­was si­che­rer füh­len. War na­tür­lich dumm von mir, an­zu­neh­men, ei­ne ar­me al­te Da­me an mei­nem Arm kön­ne je­mals den Durch­gangs­ver­kehr der Grand Ave­nue auf­hal­ten … Aber bit­te, ich ver­such­te es. Leg­te mich auch brav ins Zeug.
     
    Es war ein frü­her Herbst­nach­mit­tag, kurz vor der Stoß­zeit. Mit der Ar­beit hat­te ich schon Schluß ge­macht. Der Tag war zu schön, um im Bü­ro zu sit­zen, und au­ßer­dem hat­te mich der Chef­re­dak­teur wie­der mal ge­feu­ert. Mir fiel nichts Bes­se­res ein, al­so dach­te ich mir, ich könn­te einen Sprung ’rü­ber zu Ma­xim’s auf ein Glas oder zwei. Und dann, an der Ecke, stieß ich auf die al­te Da­me …
    Ei­ne ver­dammt häß­li­che al­te Da­me! Um die Wahr­heit zu sa­gen, die übels­te al­te Schach­tel, der ich je be­geg­net war – wie sie so da­stand. Sie sah, mil­de aus­ge­drückt, wie ein drei Ta­ge al­ter Leich­nam aus, der sich ein Jahr­hun­dert um die Oh­ren ge­schla­gen und zu gu­ter Letzt doch ins Gras ge­bis­sen hat­te.
    Ich sprach sie an, zö­gernd. Sie dreh­te sich halb um und sah zu mir auf, buck­lig wie ei­ne He­xe. Die Au­gen in der ha­ken­na­si­gen, zer­furch­ten Rui­ne von Ge­sicht wa­ren groß, leuch­tend: ein in­ten­si­ves Grün. Sie ge­hör­ten ein­deu­tig wo­an­ders­hin, und ein ver­lo­re­ner, fle­hen­der Aus­druck lag in ih­nen. Aber auch ein for­dern­der.
    »Ich – äh – wol­len Sie mit mir die Stra­ße über­que­ren, gnä­di­ge Frau?«
    Sie nahm mich beim Arm. Im Kiel­was­ser ei­nes heu­len­den Strei­fen­wa­gens fand sich ei­ne mo­men­ta­ne Lücke. Ich schick­te ein Stoß­ge­bet zum Him­mel, und ab ging’s. Die al­te Schach­tel war er­staun­lich flink. Es schi­en, als wür­den wir es schaf­fen. Dann – drei Vier­tel des Weges hin­ter mir – trat ich mit dem Gum­mi­ab­satz in einen Öl­fleck, ge­ra­de als ein dröh­nen­der,

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