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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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rück­sichts­lo­se Kraft in sei­nem Griff wei­ter­hin spür­te.
    »Don!« Sie fuhr zu­sam­men.
    »Ich will Ih­nen nicht weh­tun«, er­klär­te er ihr ernst. »Wenn Sie mei­ne An­wei­sun­gen be­fol­gen, ge­schieht Ih­nen nichts. Ich brau­che ein Ver­steck – und Ihr Ap­par­te­ment ist ide­al. Wer wür­de schon hier nach mir su­chen?«
    »Sie dür­fen nicht hier­blei­ben! Das geht nicht, Sie müs­sen wie­der ge­hen!«
    »Be­ru­hi­gen Sie sich erst ein­mal. Dann se­hen Sie viel­leicht ein, daß ich nicht mehr fort kann. Ih­re Freun­de ha­ben so­fort das FBI auf mei­ne Spur ge­hetzt. Aber sie ha­ben sich nicht die Mü­he ge­macht, Ih­nen mit­zu­tei­len, daß ich einen klei­nen Zu­sam­men­stoß mit Vol­hontseff ge­habt ha­be. Ein aus­ge­spro­chen glück­li­cher Zu­fall, denn sonst hät­ten Sie wahr­schein­lich nie die Tür auf­ge­macht.« Se­vi­gny ließ sie los, ging durch den Raum und schob ei­ne schwe­re Couch vor den Ein­gang. »So. Jetzt kön­nen Sie we­nigs­tens nicht mehr so leicht un­be­merkt flie­hen wie er.«
     
    Se­vi­gny wand­te sich wie­der zu ihr um und über­leg­te gleich­zei­tig, wie schreck­lich er aus­se­hen muß­te. »Ich wie­der­ho­le, ich ha­be kei­nes­falls die Ab­sicht, Ih­nen weh­zu­tun. Al­ler­dings könn­te es not­wen­dig wer­den, daß ich Sie feß­le und kne­ble, wäh­rend ich schla­fe oder an­der­wei­tig be­schäf­tigt bin. Ver­mut­lich ha­ben Sie ge­nü­gend Le­bens­mit­tel im Kühl­schrank, um uns bei­de zu er­näh­ren, bis mei­ne An­ge­le­gen­heit be­rei­nigt wor­den ist. Wir wer­den die we­ni­gen Ta­ge hier drin­nen über­ste­hen müs­sen. Hof­fent­lich sind die Fern­seh­pro­gram­me nicht all­zu lang­wei­lig.«
    »Nein …« Sie sah, daß ihr Mor­gen­rock sich ge­öff­net hat­te, und schloß ihn nur lang­sam. Se­vi­gny war nicht un­be­ein­druckt, hat­te aber kei­ner­lei Be­dürf­nis, sich noch ein­mal her­ein­le­gen zu las­sen. »Don«, bat sie. »Ich kann un­mög­lich so lan­ge hier­blei­ben. Ich muß mei­ne Ver­ab­re­dun­gen ein­hal­ten.«
    »Ru­fen Sie an und sa­gen Sie ab. We­gen ei­ner plötz­li­chen Er­kran­kung. Ich wer­de gut auf­pas­sen, wäh­rend Sie te­le­pho­nie­ren.«
    »Und was wür­den Sie tun, wenn ich die Po­li­zei be­nach­rich­tig­te?«
    Er grins­te. »Okay, Myla­dy. Ei­ne Dro­hung muß glaub­haft sein, und ein Klans­mann greift ei­ne Frau nicht tät­lich an. Aber ich wür­de mich ver­zwei­felt weh­ren, falls mei­ne Geg­ner hier auf­tau­chen soll­ten. Da­bei be­stün­de na­tür­lich im­mer die Aus­sicht, daß Sie zu­fäl­lig in die Schuß­bahn ge­ra­ten. Ver­ste­hen Sie, was ich da­mit sa­gen will?«
    Sie schluck­te tro­cken und nick­te.
    »Ich brau­che nicht sehr lan­ge«, fuhr Se­vi­gny fort. »Wir wer­den uns in et­wa ei­ner hal­b­en Stun­de hin­aus­schlei­chen, um einen Brief an mei­nen Boß in Port Kep­ler auf­zu­ge­ben. Wie ich ihn ken­ne, wird er kei­ne Se­kun­de zö­gern, son­dern so­fort han­deln.« Er schwieg nach­denk­lich. »Und dann, Mau­ra, sind Sie viel­leicht heil­froh dar­über, daß ich hier ge­we­sen bin – da­mit ich ein gu­tes Wort für Sie ein­le­gen kann oder auch weg­se­he, wenn Sie den Dü­sen­klip­per nach Dja­kar­ta be­nüt­zen.«
    Sie sah ab­schät­zend zu ihm hin­über. »Dja­kar­ta …«, mein­te sie dann. »Viel­leicht gar kei­ne schlech­te Idee, nach­dem ich als Ma­ry Staf­ford in Chi­ca­go auf die Welt ge­kom­men bin.« Se­vi­gny schüt­tel­te sprach­los den Kopf. Mau­ra lach­te. »Oder wie wä­re es mit der Ve­nus?«
    »Um Got­tes wil­len«, mur­mel­te Se­vi­gny ent­setzt.
    Die jun­ge Frau er­hob sich. »Sie ha­ben be­stimmt Hun­ger«, stell­te sie fest. »Ich wer­de uns Früh­stück ma­chen. Und spä­ter …«
    Ihr Blick ruh­te auf ihm. »Ehr­lich ge­sagt – die Fern­seh­pro­gram­me sind doch lang­wei­lig.«
     
    »Dann blieb ich al­so in mei­nem Ver­steck, bis Sie im Fern­se­hen er­schie­nen und be­stä­tig­ten, daß ich un­ge­fähr­det wie­der auf­tau­chen konn­te, weil die An­kla­ge ge­gen mich nie­der­ge­schla­gen wor­den war«, schloß Se­vi­gny sei­nen Be­richt.
    »Bei wem hat­ten Sie ei­gent­lich Zu­flucht ge­fun­den?« frag­te der

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