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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Au­ge se­hen, und von so emi­nen­ter Be­deu­tung für sie, daß ei­ne Ver­pfle­gungs­lis­te Auf­schluß über ein gan­zes Ka­pi­tel Schif­fahrts­ge­schich­te ge­ben kann.
    Der­einst, bei­spiels­wei­se, als See­fah­rer noch In­seln kar­to­gra­phier­ten und auf Rob­ben­fang gin­gen, nann­ten sich die Män­ner der Back­schaft »Labs­kau­ser«, ein­ge­denk des breii­gen Misch­maschs, der zur da­ma­li­gen Zeit füh­rend war un­ter den See­manns­ge­rich­ten. Der »Li­mey« wie­der be­kam sei­nen Na­men vom Zi­trus­saft, der zur Skor­but­ver­hü­tung in sei­ne Kost ge­träu­felt wur­de, und zwar aus ei­ner Frucht, die wir nur als Gar­nie­rung für un­se­ren Gin-and-To­nic ken­nen. Und heut­zu­ta­ge wer­den wir Mars­leu­te »Schleim­köp­fe« ge­nannt, zu Eh­ren der Chlo­rel­la- und Sce­ne­des­mus-Al­gen, die, in­dem sie die klei­ne­ren Räu­me drin­nen ver­stop­fen, das Tor öff­nen zum grö­ße­ren Raum drau­ßen.
    Soll­te ir­gend­ein Ebener­di­ger die ge­schicht­li­che Be­deu­tung von Ma­gen­fül­lern zur Dis­kus­si­on stel­len – lie­ge sie nun dar­in, daß die Wal­fi­sche aus­ge­rot­tet wur­den; oder die Fi­dschi-In­su­la­ner Be­kannt­schaft mit der Sy­phi­lis mach­ten; oder aber das aus­tra­li­sche Küs­ten­land nun von Kreu­zun­gen aus Midd­le­sex und Hamps­hi­re förm­lich wimm­le –, so sei er hin­ge­wie­sen auf das hun­dert­un­ders­te Ka­pi­tel von Mo­by Dick, ei­nem Buch, das spu­len­wei­se in den Ver­gnü­gungs­tanks al­ler Raum­er vor­liegt. Doch will ich stark an­neh­men, daß kein Mars­mann ma­so­chis­tisch ge­nug ist, die­ses Re­per­toire er­fri­schen­der Köst­lich­kei­ten durch­zua­ckern; nicht, ehe un­ser Land­gang vor der Tür steht, al­len­falls in der letz­ten Wo­che. Die Lek­tü­re ei­nes Ka­ta­logs über Dut­zen­de Fleisch- und Kä­se­sor­ten wür­de je­der­mann schwer im Ma­gen lie­gen, der da­zu ver­ur­teilt ist, sich mit Chlo­rel­la-Kul­tu­ren ab­zu­fin­den. Die Mann­schaft der Pe­quod aß wurm­sti­chi­gen Zwie­back und Gepö­kel­tes; Ni­mitz’ Leu­te kämpf­ten an­ge­füllt mit Boh­nen und Speck; die Tri­ton mach­te ih­re Un­ter­was­ser-Erd­um­schif­fung, und das bei ei­ner Kom­bü­se voll Piz­za und kon­zen­trier­tem Ap­fel­saft. Dann aber, als die Schif­fer Mee­re ge­gen Him­mel ein­tausch­ten, be­gann der große Ab­stieg.
    Wel­che An­nehm­lich­keit des ebener­di­gen Da­seins zu­al­ler­erst ge­stri­chen wer­den soll­te, lag auf der Hand: ver­nünf­ti­ges Es­sen! Die Pio­nie­re des Va­ku­ums schlürf­ten Pro­te­in­säf­te aus Alu­mi­ni­um­tu­ben – und über­glück­lich kehr­ten sie heim zu Mut­ters Kochtöp­fen.
     
    Lan­ge be­vor ich auf der Uni war und es mich da­nach juck­te, durch ein Bull­au­ge ins All zu bli­cken, hat­te die Kom­bü­sen­wis­sen­schaft das Ex­or­di­um von Je­sa­ja 36I12 er­füllt, näm­lich den Schleim­köp­fen zum heu­ti­gen Früh­stück das auf­zu­ti­schen, was Vor­vor­ges­terns Tel­ler­res­te und Ab­wasch­was­ser wa­ren.
    Der Schiffs­koch, je­ner Mann, der das täg­li­che Wun­der voll­bringt, Ab­fall zu Eß­ba­rem zu ver­wan­deln, ist in vie­ler­lei Hin­sicht die wich­tigs­te Per­son an Bord ei­nes Raum­ers. Er kann für ge­sun­de Mo­ral sor­gen oder aber ei­ne Meu­te­rei an­fa­chen. Sei­ne Macht ist enorm. Schleim­köp­fe er­in­nern sich noch gut des Fias­kos, bei­spiels­wei­se, auf dem Schiff Ih­rer Ma­je­stät, Ajax, wo ein Kom­bü­sen­jun­ge sei­ne Chlo­rel­la-Tanks mit schwe­rem Was­ser von der Ab­schir­mung des Schif­fes ni­vel­lier­te … Vier Of­fi­zie­re und ein­und­zwan­zig Mann­schaf­ten wur­den im tie­fen Raum aus der Ajax ge­bor­gen, halb tot durch Deu­te­ri­um­ver­gif­tung. Auch wis­sen wir um die Ben­jo Ma­ru- Af­fä­re, aus­ge­löst von ei­nem Schiffs­koch, der zuließ, daß sein Al­gen-Le­bens­brot mit ei­nem rasch wu­chern­den Sac­cha­ro­my­co­des -Pilz ver­seucht wur­de … Der ja­pa­ni­sche Raum­er tor­kel­te nach zwan­zig­wö­chi­ger Trun­ken­heit zu sei­ner Ram­pe in Pia­no West: der frem­de Pilz war an Bord des Schif­fes in al­ler Ma­gen ge­langt, wo er je­den dar­auf­fol­gen­den Bis­sen zu

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