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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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auch frü­her kaum wel­che. Mein Kör­per wür­de ein paar Jahr­hun­der­te über­ste­hen; ich war be­reit und wil­lens, den gan­zen lan­gen Weg ge­mein­sam mit ihr zu ge­hen.
    Aber es kommt dann im­mer an­ders, stimmt’s?
    Was uns pas­sier­te, wie den meis­ten auch, war, daß sie En­de des drit­ten Jah­res schwan­ger wur­de. Ein ganz nor­ma­les weib­li­ches Merk­mal, könn­te man sa­gen, und nicht be­son­ders über­ra­schend. Nein, das nicht. Nur war sie kei­ne nor­ma­le Frau.
    Ei­nes Abends – an un­se­rem letz­ten ge­mein­sa­men Abend, wie sich dann her­aus­stell­te – la­gen wir im Bett, als sie es mir er­öff­ne­te.
    »Lieb­ling«, mein­te sie und gab mir einen Kuß, »ich muß dir et­was sa­gen«.
    »Mmm?« Ich war schon schläf­rig.
    »Ich ha­be ge­hofft und ge­hofft, daß es pas­sie­ren wür­de, aber ich war nicht si­cher, ob es ging.«
    »Eh? Was denn?«
    »Lieb­ling, wir – be­kom­men Zu­wachs.«
     
    »Was?« Mit ei­nem­mal war ich hell­wach. »Wir krie­gen ein Ba­by? Na, das ist ja präch­tig. Wun­der­bar! Glaubst du, wird er nach mir ge­ra­ten?« Als ich es mir ge­nau­er über­leg­te, schi­en es ei­ni­ger­ma­ßen pro­ble­ma­tisch.
    »Mach dir des­we­gen kei­ne Sor­gen, Lieb­ling«, sag­te sie lei­se. »Das ist Frau­en­sa­che, weißt du. Die Ein­zel­hei­ten über­laß nur mir.«
    Ich küß­te sie. Wir wa­ren sehr lieb und zärt­lich zu­ein­an­der. Ich schlief ein und träum­te die gan­ze Nacht lang.
    Tags dar­auf wach­te ich mit ei­nem ei­si­gen, ver­lo­re­nen und lee­ren Ge­fühl auf, als wä­re ein Teil von mir ge­stor­ben. Ich streck­te hil­fe­su­chend die Hand aus – und schrie.
    Der sanft ge­run­de­te Kör­per ne­ben mir im Bett war kalt und starr.
    »Bit­te, hab’ kei­ne Angst! Es ist al­les in Ord­nung. Wirk­lich, es ist al­les in Ord­nung!« Das war ei­ne Stim­me und doch wie­der kei­ne Stim­me, wie ganz zu An­fang. Sie klang ver­traut und gleich­zei­tig un­be­kannt. Nichts war in Ord­nung! Ich sah auf, übers Bett. Da wa­ren zwei win­zi­ge grel­le Licht­punk­te.
    »Was? Wo?«
    »Va­ter«, sag­ten sie, »wir sind dei­ne Kin­der«.
    So hat­te ich sie mir ge­wiß nicht vor­ge­stellt!
    »Nein. O nein! Ster­nen­ba­by, wo bist du?«
    »Hier. Wir wa­ren sie. Nun ist sie plus dir zu uns ge­wor­den. Sie hat sich ge­teilt, und jetzt sind wir zwei, die Kin­der von dir und ihr.«
    »Un­sinn! Hört auf mit dem zwei­deu­ti­gen Ge­re­de und sprecht ver­nünf­tig!« Zwei­deu­tig war’s bei Gott.
    Wenn aber Un­sinn, dann von ei­ner Art, die mir gar nicht ge­fiel.
    Doch es blieb mir nichts an­de­res üb­rig, als es zu ak­zep­tie­ren – als die rei­ne, bru­ta­le Wahr­heit. Es war ein­fach die Art und Wei­se, in der sich ih­re Le­bens­form ver­mehr­te. Mei­ne au­ßer­ir­di­sche Frau hat­te sich ge­teilt, um zu zwei halb-au­ßer­ir­di­schen Nach­kom­men zu wer­den.
    Ich fühl­te mich elend. Ich woll­te kei­ne strah­len­den Licht­punkt­kin­der! Ich woll­te mei­ne Frau! »Schaut, warum könn­te nicht ei­ner von euch …«
    »Aber Va­ter!« rie­fen sie. »Das wä­re ja Blut­schan­de! Nein. – Wir müs­sen jetzt ge­hen. Des­halb kam Mut­ter hier­her – um ihr Volk durch die Bei­men­gung ei­nes fri­schen, neu­en Kraft­stroms wie­der­zu­be­le­ben und zu stär­ken.«
    »Meint ihr mich?« Es war schmei­chel­haft, der Ge­dan­ke, mein Stamm­baum wür­de die Be­völ­ke­rung ei­nes fer­nen Son­nen­sys­tems zu neu­em Ta­ten­drang an­re­gen, aber kein Heil­mit­tel für die Ein­sam­keit, die nun über mich her­ein­ge­bro­chen war. »Ihr kehrt wie­der zu­rück durch den Welt­raum – und laßt mich hier al­lein?«
    »Ja, Va­ter. Wir müs­sen so­fort heim.«
    »Oh, Mo­ment, war­tet noch ein biß­chen! Ihr sagt, ich sei eu­er Va­ter. Nun, dann ver­bie­te ich euch …«
    »Va­ter, bit­te, es hat kei­nen Zweck, uns zu­rück­zu­hal­ten.«
    »Aber – kommt ihr spä­ter ein­mal zu­rück?«
    »Si­cher. Der Er­folg ih­rer Missi­on läßt hof­fen, daß sich die Frak­tio­nen da­heim auf ei­ne Po­li­tik der wei­te­ren Ver­mi­schung ei­ni­gen. Wir und an­de­re von un­se­rer Fa­mi­lie wer­den kom­men. Bald, hof­fen wir. Viel­leicht fin­det sich so­gar ei­ne Mög­lich­keit, dich in un­se­re Form

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