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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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gar nicht, was er sah: den trü­ben Be­lag auf der Un­ter­sei­te der Plat­te, die aus ei­ner an­geb­lich un­zer­stör­ba­ren Le­gie­rung be­stand. Dann er­schrak er zu­tiefst, als er einen Fuß auf die stei­ner­ne Trep­pe des Schach­tes setz­te …
    Das Uhr­werk war to­tal ab­ge­lau­fen!
    Was aber, wenn sie hier so­gar noch län­ger ge­le­gen hat­ten? Es ließ sich nicht fest­stel­len. Ab­so­lut nicht.
    Rasch stieg er die Trep­pe hin­ab, froh zu­min­dest dar­über, daß die Luft drun­ten in der Pum­pen­kam­mer bes­ser war. »Das müß­te na­tür­lich auch dann der Fall sein«, rief er sich ins Ge­dächt­nis, »wenn die Pum­pe still­stün­de. Die Luft hier wür­de nie zir­ku­lie­ren, nie Ge­le­gen­heit ha­ben, durch un­se­re Aus­düns­tun­gen ver­pes­tet zu wer­den.« Und dann ka­men sei­ne Über­le­gun­gen zu ei­nem jä­hen En­de, als er die Pum­pe er­reich­te. Oder das, was von ihr noch üb­rig war …
    Wo sich einst sta­bi­le, glit­zern­de Me­tall­zy­lin­der be­fun­den hat­ten, la­gen jetzt in ei­nem Kreis ver­streut ein paar za­cki­ge Split­ter am Bo­den, brü­chig und braun und ros­tig. Mit den Kol­ben war es nicht bes­ser be­stellt. Die Haupt­wel­le lag in Form ei­ner lan­gen Schicht flo­cki­gen Pul­vers zwi­schen den ein­zel­nen Kol­ben, und der wand­di­cke Fil­ter­satz – ein Ge­bil­de aus Me­tall- und Syn­t­ho­fa­sern – zer­brö­ckel­te un­ter dem Druck sei­nes Fin­gers.
    Er such­te und fand das mas­si­ve Ge­häu­se, in dem das ra­dio­ak­ti­ve Ele­ment – Herz der gan­zen An­la­ge – ge­le­gen hat­te, und die mäch­ti­gen Wan­dun­gen ga­ben in sei­nen Hän­den nach wie Zel­lu­lo­se. Das Ele­ment selbst war, wie er ent­deck­te, be­reits zu ei­nem kal­ten, grau­en Blei­klum­pen ge­wor­den. Und da­bei hat­te es ei­ne Halb­werts­zeit von Jahr­hun­der­ten ge­habt!
    Rik sank lang­sam zu Bo­den, schloß die Au­gen, ver­such­te, nicht an die Äo­nen zu den­ken, die ver­stri­chen sein muß­ten, wäh­rend sie hier un­ten ge­schla­fen hat­ten …
    Was moch­te in der Zwi­schen­zeit aus der Welt ge­wor­den sein?
     
    Ein küh­ler Luft­strom traf plötz­lich sein Ge­sicht. Au­gen­blick­lich ruck­te sein Kopf hoch, und er sah sich for­schend um.
    Ein Flat­tern der ris­si­gen Fil­ter­rän­der zeig­te ihm, daß der Luft­strom durch die Lücke drang, die er dort ver­ur­sacht hat­te. Da sprang er auf die Bei­ne, stürz­te zum Fil­ter und zer­fetz­te ihn mit bei­den Hän­den, so daß hin­ter ihm wah­re Staub­fah­nen em­por­wir­bel­ten. Der Luft­zug wur­de stär­ker, schnel­ler, als Rik den Rost und Mo­der zur Sei­te schleu­der­te, und dann hat­te er freie Sicht auf den Tun­nel da­hin­ter.
    Keu­chend vor An­stren­gung – wie lan­ge moch­te es her sein, da er zu­letzt ge­ges­sen hat­te? – wank­te er zu­rück von der Öff­nung und dann die Trep­pe hin­auf in die Kam­mer der Al­ten. Nun, da er rei­ne, fri­sche Luft ge­at­met hat­te, emp­fand er den Ver­we­sungs­ge­ruch stär­ker; aber er hielt den Atem an, rann­te zur Lücke im ein­ge­stürz­ten Bo­gen­gang und zwäng­te sich hin­durch.
    Oh­ne lau­fen­de Pum­pe konn­te kei­ne Fri­schluft bis hier­her ge­lan­gen, doch hoff­te er, in der La­ge zu sein, ei­ni­ge sei­ner Ge­fähr­ten hin­un­ter zum zer­fetz­ten Fil­ter zu schlep­pen und wie­der­zu­be­le­ben – um dann, mit de­ren Un­ter­stüt­zung, die an­de­ren zu ho­len. Es wür­de schon al­les glatt­ge­hen. Noch ein paar Stun­den, und ih­re Ret­tung wä­re si­cher­ge­stellt … Er be­dau­er­te den Ver­lust der Al­ten. Doch ei­ner­lei. Sie wa­ren die Herr­scher. Er und die an­de­ren aber die Che­mi­ker, Wis­sen­schaft­ler, In­ge­nieu­re. Neue Herr­scher konn­ten an ih­rer Statt er­nannt wer­den, wenn sie erst ein­mal das Le­ben wie­der­auf­ge­nom­men und die Zi­vi­li­sa­ti­on in Schwung ge­bracht hat­ten.
    Zi­na war die ers­te, zu der er ging. Sie wür­de ihm kei­ne so große Hil­fe sein wie ei­ner von den an­de­ren, aber Zi­na und er stan­den ein­an­der zu na­he, als daß er ih­re Wie­der­be­le­bung noch län­ger hin­aus­schie­ben könn­te. Oh­ne Zi­na war das Le­ben nichts wert. Er trug sie aus dem Ge­wöl­be, durch die Lücke und das

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