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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Mi­as­ma der Ver­we­sung, dann hin­un­ter in die Pum­pen­kam­mer. Dort setz­te er sie am Bo­den ab, und wäh­rend die Bri­se mit ih­ren Haa­ren spiel­te, ging Rik zu­rück, um die nächs­te Per­son zu ho­len.
    Nach­dem er drei sol­cher­art er­schöp­fen­de We­ge ge­tan hat­te, saß er in­mit­ten sei­ner Ka­me­ra­den und lausch­te freu­dig dem Flat­tern des zu­rück­keh­ren­den Atems – und Le­bens. Zi­na hob als ers­te die Li­der. Sie schi­en er­staunt dar­über, daß sie nicht län­ger an ih­rem Platz lag, und dann be­glückt, als ihr Au­ge auf ihn fiel.
    »So ha­ben wir es ge­schafft!« seufz­te sie. »Wir sind durch­ge­kom­men!« Sie ver­such­te, sich auf­zu­set­zen, fiel dann schwer zu­rück. »Rik – ich, ich bin so schwach …«
    »Wir brau­chen Nah­rung, wir al­le«, sag­te er. »Ich selbst bin ganz er­schöpft.« Er rich­te­te sich aus sei­ner Hocke ne­ben ihr auf und starr­te den Tun­nel ent­lang. »Ich weiß nicht, wie es dort drau­ßen aus­sieht, viel­leicht fin­den wir über­haupt nichts zum Es­sen. Wenn der Krieg so ver­hee­rend war wie pro­phe­zeit, mag ich nichts wei­ter an­tref­fen als kah­len Fels, glü­hen­de Son­ne und dräu­en­den Tod, wo­hin ich auch bli­cke.«
    »Wie lan­ge?« be­gann Zi­na, doch da fiel ihr Blick auf die rost­zer­fres­se­ne Pum­pen­an­la­ge, und sie hielt in­ne, ganz blaß im Ge­sicht. »So lan­ge?!« hauch­te sie. »Oh, Rik! Glaubst du?«
    »Ich wer­de es wis­sen, wenn ich mich um­ge­se­hen ha­be«, sag­te er. Ih­re Bli­cke tra­fen sich für einen lan­gen Mo­ment, dann dreh­te er sich um und be­gann, den Tun­nel em­por­zu­stei­gen.
    Drei­hun­dert Schrit­te brach­ten ihn zu der Bar­rie­re, je­ner fein durch­lö­cher­ten Stein­plat­te, die als Ver­schluß und Tar­nung diente, um die La­ge der un­ter­ir­di­schen Kam­mern vor dem Feind zu ver­ber­gen. Rik lehn­te sich mit der Schul­ter da­ge­gen. Die Wand, seit Jahr­hun­der­ten durch Ver­wit­te­rung ge­schwächt, zer­brö­ckel­te und fiel in sich zu­sam­men. Hel­ler gel­ber Mond­schein brei­te­te sich drau­ßen über das gan­ze Land. So weit sein Au­ge reich­te, er­streck­te sich ei­ne Ebe­ne un­glaub­lich fei­nen San­des, aber in der Nacht­luft lag ein Ge­ruch von fri­schem Was­ser und grü­nem Wachs­tum. Vor ih­rer Flucht in die Ge­wöl­be war hier kei­ne Ein­öde ge­we­sen. Der Krieg hat­te sei­ne Spu­ren der Ver­wüs­tung hin­ter­las­sen, das sah Rik, als er ver­geb­lich nach der im­po­san­ten, him­mel­stür­men­den Stadt Aus­schau hielt, die einst un­weit von hier ge­stan­den hat­te.
    Er schüt­tel­te sei­ne Ent­täu­schung ab und mach­te sich an die Auf­ga­be, de­ret­we­gen er den Un­ter­schlupf ver­las­sen hat­te.
    Die Tie­re muß­ten noch am Le­ben sein, oder aber sie wä­ren ver­lo­ren! Stets hat­te er mit Be­dau­ern die Hast in ih­ren Vor­be­rei­tun­gen re­gis­triert, als de­ren Re­sul­tat kei­ne Schutz­ge­wöl­be für das Schlacht­vieh er­rich­tet wor­den wa­ren; das Äu­ßers­te je­doch was sie hat­ten un­ter­neh­men kön­nen vor je­nem Tag der Ver­wüs­tung, war ge­we­sen, die dum­men Din­ger in Höh­len zu trei­ben und de­ren Ein­gän­ge mit lo­sem Ge­stein zu ver­schlie­ßen, in der Hoff­nung, die Tie­re wür­den sich erst dann her­aus­bud­deln, wenn das Ärgs­te vor­bei wä­re. Rik schob die bit­te­re Er­in­ne­rung dar­an bei­sei­te, ganz un­ver­mit­telt, als sei­ne Oh­ren ein lei­ses Brum­men re­gis­trier­ten.
    Er ließ sich zu Bo­den fal­len und lag reg­los da, die Au­gen zu­sam­men­ge­knif­fen, um zu se­hen, was für ein Tier auf­tau­chen wür­de. »Ir­gend­wo in der Nä­he muß sich ei­ne Trän­ke be­fin­den. Es ist ein Pfad da – von vie­len Tie­ren, die hier des Weges ka­men …«, sann er, den schma­len, aus­ge­tre­te­nen Pfad mus­ternd, den er im nacht­küh­len Sand ent­deckt hat­te.
    Erst nach ei­nem lan­gen Au­gen­blick er­kann­te er, was es war, und da brei­te­te sich ein Lä­cheln über sei­ne Lip­pen. Hier­auf streck­te er die Ar­me aus – und schon hat­te er es, beim ers­ten Griff. Es knurr­te laut in sei­nen Hän­den, bis er es dann mit ei­ni­gen Schlä­gen zum Schwei­gen brach­te. Als er schließ­lich die Pum­pen­kam­mer

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