9 SCIENCE FICTION-STORIES
erreicht hatte, war es ihm gelungen, das Ding aufzubrechen, aber dessen Inhalt – zermatscht durch die Schläge gegen einen Felsbrocken – eignete sich kaum noch zum Essen.
»Es übertrifft alle meine Hoffnungen«, sagte er zu Zina, als sie und die anderen den Inhalt des Dinges heißhungrig verschlangen. »Das Leben verspricht ungemein aufregender, unendlich sportlicher zu werden, hier in dieser neuen Ära außerhalb der Gewölbe. Bei einiger Vorsicht können wir überleben, bis unsere Ingenieure wieder ein paar Peitschenstrahler und Treibklauen zurechtgebastelt haben.«
»Das wird ein Spaß!« stimmte Zina zu, bei dem Gedanken daran grimmig lächelnd. »Ich liebe es, wenn die Jagd nicht gar so leicht ist! Wer hätte gedacht, daß die Tiere seit ihrem Höhlendasein ein so großes Stück Weges zurücklegen würden?!«
Stunden später erst bekamen es die Leute vom Reisebüro mit der Angst zu tun. Beunruhigt über das abgängige Fahrzeug, leiteten sie eine Suchaktion ein. Doch von dem Bus war keine Spur zu finden, und so blieb das Ganze ein Rätsel – bis zu dem Tage, als plötzlich allen klar wurde, was sich abgespielt hatte.
Aber da war es längst zu spät!
Er führte ein Leben voller Komplikationen. Seine Frau war nur zeitweise eine Frau – und er war nur zeitweise ein Mann!
Philip K. Dick
Wenn man ein Blobel ist …
Er steckte das Zwanzigdollarstück aus Platin in den dafür vorgesehenen Schlitz, und kurze Zeit später war der Psychotherapeut betriebsbereit. Seine Augen glühten vor mühsam unterdrücktem Tatendrang. Er zog den Stuhl näher an seinen Schreibtisch heran, nahm einen Notizblock zur Hand, setzte den Bleistift an und sagte:
»Guten Morgen, Sir. Sie können gleich anfangen, wenn es Ihnen recht ist.«
»Guten Morgen, Dr. Jones. Ich nehme an, daß Sie nicht der gleiche Dr. Jones sind, der die berühmte Freudbiographie verfaßt hat; das liegt bereits hundert Jahre zurück.« Er lachte nervös. Da er in bescheidensten Umständen leben mußte, war er an den Umgang mit den neuen homöostatischen Psychotherapeuten nicht gewöhnt. »Äh … wo soll ich anfangen?« erkundigte er sich unsicher. »Wollen Sie zuerst meinen Lebenslauf? Oder andere Informationen?«
»Vielleicht beginnen Sie am besten damit, daß Sie mir sagen, wer Sie sind, und weshalb Sie zu mir gekommen sind.«
»Ich heiße George Munster und wohne in dem San Franzisko Kondominium, das 1996 erbaut worden ist – Gebäude WEF-395, Aufgang vier.«
»Sehr erfreut, Mr. Munster.« Dr. Jones streckte die Hand aus, und George Munster schüttelte sie. Er stellte fest, daß die Hand sich angenehm weich und warm anfühlte. Der Händedruck war jedoch durchaus männlich fest.
»Wissen Sie«, fuhr Munster fort, »ich bin ein ehemaliger GI, ein Kriegsteilnehmer. Deshalb habe ich das Appartement in WEF-305 überhaupt bekommen. Veteranen werden bei der Wohnraumzuteilung bevorzugt.«
»Ja, richtig«, stimmte Dr. Jones zu und tickte leise, während er den Lauf der Zeit nach Sekunden maß. »Der Krieg mit den Blobels.«
»Ich habe drei Jahre lang daran teilgenommen«, berichtete Munster und fuhr sich nervös durch die spärlichen schwarzen Haare. »Ich haßte die Blobels und meldete mich deshalb freiwillig. Ich war erst neunzehn und hatte eine gute Stellung – aber der Kreuzzug zur Vertreibung der Blobels aus unserem Sonnensystem war mir wichtiger als alles andere.«
»Hmmm«, meinte Dr. Jones tickend und nickend.
George Munster erzählte weiter. »Ich war kein schlechter Soldat. Zwei Tapferkeitsauszeichnungen und eine Erwähnung im Tagesbefehl. Unteroffizier. Weil ich ganz allein einen Beobachtungssatelliten heruntergeholt hatte, der voller
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