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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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selbst, wie ich dar­un­ter lei­de. Von un­ge­fähr acht Uhr abends bis ge­gen sie­ben Uhr mor­gens bin ich in die­sem ver­damm­ten Ap­par­te­ment ge­fan­gen. Ich kann nicht ein­mal …«
    »Be­ru­hi­gen Sie sich doch, Mr. Muns­ter«, warf Dr. Jo­nes ein. »Wis­sen Sie ei­gent­lich, daß Sie nicht der ein­zi­ge sind, der die­sen Zu­stand er­tra­gen muß?«
    Muns­ter seufz­te. »Na­tür­lich. Ins­ge­samt wur­den drei­un­dacht­zig Ter­ra­ner wäh­rend des Kriegs in Blo­bels ver­wan­delt. Ein­und­sech­zig von ih­nen über­leb­ten, und jetzt gibt es ei­ne Ver­ei­ni­gung, die Ve­te­ra­nen un­na­tür­li­cher Krie­ge heißt, der fünf­zig von die­sen Über­le­ben­den an­ge­hö­ren. Ich üb­ri­gens auch. Wir tref­fen uns zwei­mal im Mo­nat und ver­wan­deln uns ge­mein­sam …« Er woll­te auf­hän­gen. Das war al­so al­les, was er für sein Geld be­kom­men hat­te – die­se ent­täu­schen­de Nach­richt. »Auf Wie­der­se­hen, Dok­tor«, mur­mel­te er.
    Dr. Jo­nes summ­te ver­är­gert. »Mr. Muns­ter, ich ha­be nichts von Ter­ra­nern ge­sagt. Mei­ne Er­kun­di­gun­gen ha­ben er­ge­ben, daß wäh­rend des Krie­ges fünf­zehn Blo­bels in Pseu­do-Ter­ra­ner ver­wan­delt wur­den, um für die an­de­re Sei­te zu spio­nie­ren. Ver­ste­hen Sie das?«
    »Nicht rich­tig«, sag­te Muns­ter nach ei­ner Pau­se.
    »Sie wol­len sich nur nicht hel­fen las­sen«, warf Dr. Jo­nes ihm vor. »Aber hö­ren Sie mir trotz­dem zu. Ich möch­te, daß Sie mich mor­gen früh um elf Uhr auf­su­chen. Dann kön­nen wir noch ein­mal dar­über spre­chen. Gu­ten Abend.«
    »Ent­schul­di­gen Sie bit­te, Dok­tor«, bat Muns­ter. »Wenn ich mich in einen Blo­bel ver­wan­delt ha­be, den­ke ich im­mer et­was lang­sa­mer. Gut, ich kom­me mor­gen.« Er leg­te auf. So, dann gab es al­so fünf­zehn Blo­bels, die im Au­gen­blick auf Ti­tan her­um­lie­fen und ih­re mensch­li­che Ge­stalt nicht los­wer­den konn­ten. Und was hat­te er da­von?
    Viel­leicht er­hielt er die Ant­wort mor­gen um elf.
     
    Als er am nächs­ten Mor­gen das War­te­zim­mer des Psy­cho­the­ra­peu­ten be­trat, fiel sein Blick auf ei­ne au­ßer­ge­wöhn­lich at­trak­ti­ve jun­ge Da­me, die in ei­nem der Ses­sel saß. Sie las in der neues­ten Aus­ga­be des Ma­ga­zins For­tu­ne.
    Er wähl­te in­stink­tiv einen sol­chen Ses­sel, von dem aus er sie be­ob­ach­ten konn­te, wäh­rend er an­geb­lich eben­falls ei­ne Zeit­schrift las. Ei­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter hob sie je­doch plötz­lich den Kopf und er­wi­der­te sei­nen Blick mit ei­nem fros­ti­gen Lä­cheln.
    »Die War­te­rei ist im­mer ziem­lich lang­wei­lig, fin­den Sie nicht auch?« mur­mel­te Muns­ter.
    »Kom­men Sie oft zu Dr. Jo­nes?« er­kun­dig­te sich die jun­ge Frau.
    »Nein«, gab er zu. »Heu­te erst das zwei­te Mal.«
    »Ich bin auch noch nie bei ihm ge­we­sen«, sag­te sein Ge­gen­über. »Aber ges­tern abend rief mein Psy­cho­the­ra­peut – Dr. Bing in Los An­ge­les – mich an und emp­fahl mir, heu­te mor­gen hier­her zu flie­gen und Dr. Jo­nes auf­zu­su­chen. Ist er gut?«
    »Hmm«, mein­te Muns­ter. »Ver­mut­lich.« Das wer­den wir bald er­fah­ren, dach­te er. Ge­nau das kön­nen wir näm­lich noch nicht be­ur­tei­len.
     
    Die Tür des Sprech­zim­mers öff­ne­te sich, und Dr. Jo­nes wur­de sicht­bar. »Miß Ar­ras­mith«, sag­te er und nick­te der jun­gen Frau zu. »Mr. Muns­ter.« Dies­mal wur­de Ge­or­ge mit ei­nem Kopf­ni­cken be­dacht. »Kom­men Sie doch gleich bei­de her­ein.«
    »Wer be­zahlt denn dann die zwan­zig Dol­lar?« woll­te Miß Ar­ras­mith wis­sen, als sie sich er­hob.
    Aber der Psy­cho­the­ra­peut schwieg; er hat­te sich aus­ge­schal­tet.
    »Ich zah­le«, er­klär­te Miß Ar­ras­mith und such­te in ih­rer Hand­ta­sche nach dem Por­te­mon­naie.
    »Nein, nein«, wi­der­sprach Muns­ter. »Las­sen Sie mich das er­le­di­gen.« Er hol­te ein Zwan­zig­dol­lar­stück aus der Ta­sche und steck­te es in den Schlitz. »Sie sind ein Ka­va­lier, Mr. Muns­ter«, sag­te Dr. Jo­nes so­fort. Er führ­te sie lä­chelnd in sein Sprech­zim­mer. »Set­zen Sie sich doch, bit­te. Miß Ar­ras­mith, darf ich Mr. Muns­ter Ih­re – äh – et­was pre­kä­re

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