Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
Vom Netzwerk:
sei­nem rech­ten Ohr, der das Zähl­werk aus­schal­te­te.
    »Ha­ben Sie im Jah­re 2037 ei­nem Paar den Rat er­teilt, es sol­le so rasch wie mög­lich hei­ra­ten?« er­kun­dig­te sich der Ju­rist. »Ei­nem Ge­or­ge Muns­ter und ei­ner Vi­vi­an Ar­ras­mith, jetzt Mrs. Muns­ter?«
    »Ja, na­tür­lich«, ant­wor­te­te Dr. Jo­nes, nach­dem er sei­nen Zah­len­spei­cher über­prüft hat­te.
    »Ha­ben Sie sich da­mals we­gen der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten kei­ne Ge­dan­ken ge­macht?«
    »Hmm, das fällt nicht un­ter mei­ne Zu­stän­dig­keit«, mein­te Dr. Jo­nes.
    »Sie kön­nen aber be­straft wer­den, wenn Sie Maß­nah­men emp­feh­len, die mit den be­ste­hen­den Ge­set­zen un­ver­ein­bar sind.«
    »Ich ken­ne kein Ge­setz, das ei­ne Ehe zwi­schen Blo­bels und Ter­ra­nern ver­bie­tet.«
    »Schon gut, Dok­tor«, lenk­te der an­de­re ein. »Ich bin auch mit ei­nem Blick auf Ih­re Auf­zeich­nun­gen über die­sen Fall zu­frie­den.«
    »Das kann ich auf gar kei­nen Fall zu­las­sen«, pro­tes­tier­te Dr. Jo­nes. »Als Arzt bin ich ver­pflich­tet, kei­ne und wenn noch so …«
    »Dann er­wir­ken wir eben ei­ne einst­wei­li­ge Ver­fü­gung und be­schlag­nah­men das Zeug«, droh­te der Rechts­ex­per­te.
    »Bit­te, ver­su­chen Sie es ru­hig.« Dr. Jo­nes woll­te sich ab­schal­ten.
    »War­ten Sie einen Au­gen­blick. Viel­leicht in­ter­es­siert es Sie, daß die Muns­ters jetzt vier Kin­der ha­ben. Und nach den re­vi­dier­ten Men­del­schen Ge­set­zen ist das Ver­hält­nis ge­nau eins zu zwei zu eins. Ein Blo­bel­mäd­chen, ein hy­bri­der Jun­ge, ein hy­bri­des Mäd­chen, ein Ter­ra­ner­jun­ge. Die An­ge­le­gen­heit wird da­durch kom­pli­ziert, daß die Obers­te Rats­ver­samm­lung das Mäd­chen als Staats­bür­ge­rin des Ti­tan an­sieht und gleich­zei­tig be­haup­tet, daß auch ei­ner der bei­den Hy­bri­den die ti­ta­ni­sche Staats­bür­ger­schaft er­hal­ten müs­se.« Der Ju­rist mach­te ei­ne be­deu­tungs­vol­le Pau­se. »Se­hen Sie, mit der Ehe der Muns­ters ist nicht mehr al­les in Ord­nung. Sie wol­len sich schei­den las­sen, und wir sol­len ein Gut­ach­ten dar­über er­stel­len, wel­che Ge­set­ze auf sie und ih­re ge­mein­sa­men Kin­der zu­tref­fen.«
    »Das ist be­stimmt nicht ein­fach«, gab Dr. Jo­nes zu. »Warum ist die Ehe über­haupt aus­ein­an­der­ge­gan­gen?«
    »Ich weiß es nicht, und au­ßer­dem ist es mir auch gleich­gül­tig. Wahr­schein­lich ha­ben sie die dau­ern­den Ver­wand­lun­gen nicht mehr er­tra­gen. Wenn Sie glau­ben, daß Sie ih­nen hel­fen kön­nen, ru­fen Sie doch ru­hig ein­mal bei ih­nen an.« Der Mann von der Rechts­ab­tei­lung leg­te auf. Dr. Jo­nes über­leg­te, ob er tat­säch­lich einen Feh­ler ge­macht hat­te, als er den bei­den zur Ehe riet. Soll­te er sie nicht doch an­ru­fen? Viel­leicht war er ih­nen zu­min­dest das schul­dig.
    Er schlug das Te­le­phon­buch von Los An­ge­les auf und such­te un­ter dem Buch­sta­ben M nach.
    Für die Muns­ters wa­ren die ver­gan­ge­nen sechs Jah­re nicht leicht ge­we­sen.
    Zu­nächst war Ge­or­ge von San Fran­zis­ko nach Los An­ge­les um­ge­zo­gen. Vi­vi­an und er hat­ten nur un­ter großen Mü­hen ein Kon­do­mi­ni­um-Ap­par­te­ment mit drei Räu­men aus­fin­dig ge­macht, in dem sie sich wohn­lich ein­rich­te­ten. Nach­dem Vi­vi­an acht­zehn Stun­den pro Tag mensch­li­che Ge­stalt be­saß, hat­te sie ei­ne gu­te Stel­lung be­kom­men; sie ar­bei­te­te in der In­for­ma­ti­on des Flug­ha­fens Los An­ge­les – in al­ler Öf­fent­lich­keit. Ge­or­ge je­doch …
    Sei­ne Pen­si­on be­trug nur ein Vier­tel des Ge­halts, das sei­ne Frau er­hielt, und er war sich die­ser Tat­sa­che pein­lich be­wußt. Auf der Su­che nach ei­ner zu­sätz­li­chen Ver­dienst­mög­lich­keit hat­te er in ei­ner Zeit­schrift fol­gen­de An­zei­ge ent­deckt:
    WOL­LEN SIE IN KÜR­ZES­TER ZEIT VIEL GELD IN IH­REM EI­GE­NEN KON­DO VER­DIE­NEN? ZÜCH­TEN AUCH SIE UN­SE­RE RIE­SE­NOCH­SEN­FRÖSCHE VOM JU­PI­TER, DIE BIS ZU ZWAN­ZIG ME­TER WEIT SPRIN­GEN! AUS­GE­ZEICH­NET FÜR WETT­BE­WER­BE! GE­EIG­NET UND …
    Im Jah­re 2038 hat­te er al­so ein Paar Rie­se­noch­sen­frösche

Weitere Kostenlose Bücher