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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Hau­se; er muß­te Vi­vi­an an­ru­fen, da­mit sie ihn ab­hol­te. Das war be­schä­mend.
    Selbst­mord, ent­schloß er sich. Die ein­zig rich­ti­ge Lö­sung.
    Wie ließ sich die­ses Vor­ha­ben ver­wirk­li­chen? Als Blo­bel emp­fand er kei­ne Schmer­zen, des­halb war das der bes­te Zeit­punkt. Be­stimm­te che­mi­sche Mit­tel lös­ten je­den Blo­bel­kör­per auf … er brauch­te sich zum Bei­spiel nur in das mit Chlor ver­setz­te Was­ser des Schwimm­be­ckens in dem Ap­par­te­ment Ge­bäu­de QEK-604 zu stür­zen.
    Vi­vi­an – in mensch­li­cher Form – ent­deck­te ihn ei­nes Abends, als er zö­gernd am Rand des Schwimm­be­ckens ent­lang­kroch.
    »Ge­or­ge, ich bit­te dich – du mußt noch ein­mal zu Dr. Jo­nes ge­hen!«
    »Nein«, er­klang es dumpf durch den Stimm­ap­pa­rat, den er aus ei­nem Teil sei­ner Kör­per­mas­se form­te. »Es hat kei­nen Sinn mehr, Vi­vi­an. Ich will ein­fach nicht mehr wei­ter­le­ben.’‹ Je­der Tag mach­te das Un­glück deut­li­cher. An­de­rer­seits konn­te ein letz­ter Ver­such nicht scha­den.
    »Schön, ich wer­de mich mor­gen noch ein­mal er­kun­di­gen«! ent­schloß er sich. »Viel­leicht gibt es ei­ne neue Me­tho­de, mit de­ren Hil­fe ich mich sta­bi­li­sie­ren las­sen kann.«
    »Aber was wird aus mir, wenn du als Ter­ra­ner sta­bi­li­siert wirst?« woll­te Vi­vi­an wis­sen.
    »Dann hät­ten wir acht­zehn Stun­den pro Tag ge­mein­sam!«
    »Aber du wür­dest be­stimmt nicht mit mir ver­hei­ra­tet blei­ben wol­len, Ge­or­ge. Dann könn­test du dir ei­ne Frau su­chen, die im­mer ein Mensch ist.«
    Das wä­re ihr ge­gen­über nicht fair, über­leg­te er sich. Des­halb ließ er den Ge­dan­ken fal­len.
    Im Früh­jahr des Jah­res 2041 kam ihr drit­tes Kind auf die Welt – ein Mäd­chen, das wie Mau­ri­ce ei­ne Hy­bri­de war. Es war nachts ei­ne Blo­bel und tags­über ein Mensch.
    Un­ter­des­sen hat­te Ge­or­ge ei­ne Lö­sung für ei­ni­ge sei­ner Pro­ble­me ge­fun­den. Er hat­te sich ei­ne Ge­lieb­te ge­nom­men und fühl­te sich glück­lich da­bei.
     
    Ni­na Glaub­man und er tra­fen sich re­gel­mä­ßig in ei­nem schä­bi­gen Ho­tel im Her­zen von Los An­ge­les, wo sie si­cher sein konn­ten, daß nie­mand ih­re An­we­sen­heit zur Kennt­nis nahm. Ge­or­ge hat­te es un­ter­des­sen zu ei­ner klei­nen Fa­brik mit fünf­zehn An­ge­stell­ten ge­bracht und hät­te ein wohl­ha­ben­der Mann sein kön­nen, wenn die Steu­ern et­was nied­ri­ger ge­we­sen wä­ren. Er über­leg­te sich ge­le­gent­lich, wie hoch sie auf den von Blo­bels be­wohn­ten Pla­ne­ten sein moch­ten – auf Io, zum Bei­spiel.
    Ei­nes Abends un­ter­hielt er sich mit Rein­holt in der Bar des VUK-Ge­bäu­des dar­über. Rein­holt Glaub­man war Ni­nas Mann.
    »Rein­holt«, sag­te Ge­or­ge in sein Bier­glas hin­ein, »ich ha­be große Plä­ne. Die­ser Von-der-Wie­ge-bis-zur-Bah­re-So­zia­lis­mus, den die Ver­ein­ten Na­tio­nen ein­ge­führt ha­ben – das ist nichts für mich. Er be­engt mich zu sehr. Der Muns­ter-Gür­tel ist auf die Dau­er zu teu­er, als daß man ihn auf der Er­de her­stel­len könn­te. Ver­stehst du, was ich sa­gen will?«
    Rein­holt sah ihn kalt an. »Aber, Ge­or­ge, du bist doch ein Ter­ra­ner. Wenn du dei­ne Fa­brik auf einen Blo­bel­pla­ne­ten ver­legst, ver­rätst du dein …«
    »Hör zu«, un­ter­brach Ge­or­ge ihn. »Ich ha­be ein Blo­bel­kind, zwei Misch­lin­ge, und ein vier­tes ist un­ter­wegs. Ich füh­le mich mit die­sen Leu­ten dort drau­ßen auf Ti­tan und Io ge­fühls­mä­ßig ver­bun­den.«
    »Du bist ein Ver­rä­ter«, stell­te Rein­holt fest und schlug ihm ins Ge­sicht. »Und nicht nur das«, fuhr er fort, wäh­rend er Ge­or­ge einen Ma­gen­schlag ver­setz­te, »du treibst dich auch mit mei­ner Frau her­um. Am liebs­ten möch­te ich dich auf der Stel­le um­brin­gen.«
    Ge­or­ge ver­wan­del­te sich rasch in einen Blo­bel; Rein­holts Box­hie­be dran­gen tief in die gal­lert­ar­ti­ge Mas­se ein, oh­ne den ge­rings­ten Scha­den an­zu­rich­ten. Dann ver­wan­del­te auch Rein­holt sich und kroch auf Ge­or­ge zu, als wol­le er des­sen Zell­kern zer­stö­ren.
    Glück­li­cher­wei­se ris­sen die üb­ri­gen die bei­den

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