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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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beim Klettern an und rutschen ab und stürzen in den Tod.«
    »Was ist besser, Führer?«
    »Such dir aus, Papa Garamask, wie du Heber sterben willst. Das wird für dich das Beste sein.«
    »Ich habe nicht die Absicht, im Berg zu sterben!«
    »Sollen wir hier umkehren, Papa Garamask? Du bist der zwölfte Welt-Mann, der bisher hier gejagt hat. Bis jetzt starben alle im Berg. Keiner schaffte die ganze Jagd.«
    »Ein Mann, Allyn, ging den ganzen Weg, Chavo. Und dann wurde er ermordet. Ich bin mit ihm geklettert und habe mit ihm gejagt, und ich bin ein so guter Mann wie er. Ich habe die Absicht, den ganzen Weg zu gehen, aber ich habe nicht die Absicht, mich ermorden zu lassen.«
    Sie kletterten rüstig weiter, Garamask schweigend, Chavo unter unaufhörlichem, dröhnendem, krächzendem Gerede. Garamask überhörte es. Der Oganta kletterte mit seinen Klauen, Reißzähnen und Panzern; Garamask desgleichen. Er beneidete den Oganta nicht um seine Jugend und ragende Stärke. Garamask hatte seine eigene Kraft, und es freute ihn, sie auf die Probe zu stellen. Aber er beneidete den Oganta, ein bißchen wenigstens, um seine Eckzähne. Garamask besaß nicht solche riesigen Eckzähne, an denen die künstlichen Säbelzähne besser hielten. Er hatte auch keinen so bulligen Nacken, keine so massive Schädeldecke, keinen so knochengepanzerten und eckigen Oberkiefer, an denen solche mächtigen Säbelklingen fester saßen. Aber der Satz Fangzähne, den er angelegt hatte, war auch ganz brauchbar, und er würde sie zu benutzen wissen.
    Von einer schroffen Kehre aus konnte Garamask einen verwischten Blick auf die ferne Stadt Daingean werfen. Die edlen Rogha waren Baumeister gewesen, deren Können dem der Menschen wenigstens gleichkam. Jetzt gab es kaum noch Rogha in diesen Städten, und die grobschlächtigen Oganta lebten darin wie die Tiere in ihren Höhlen. Dann wurde die schroffe Kehre noch schroffer, und Garamask konnte die Stadt nicht mehr sehen.
    Sie aßen Aran-Moos und Kopfstein-Moos, und die Samenkörner des Tigergrases. Sie kauten grüne, wasserhaltige Coill-Nüsse. Es war ein schweres Klettern. Weiter oben roch Garamask die Witterung der gespenstischen Tiere und ahnte ihre Spuren, und das Wissen darum stieg aus dem Keller seines Geistes hoch.
    »Ah, dort ist die Welt, in der du lebst«, flüsterte er, »und du bist keineswegs ein bloßes Phantasiegebilde. Du Tier, das kein Tier ist – ich weiß, was du bist.« Der Speichel lief Garamask beim Sprechen aus dem Munde, wegen der großen künstlichen Reißzähne, die er über den eigenen Eckzähnen trug. »Die alten Griechen nannten dich das All-Tier und bildeten dich ab aus den Teilen vieler Tiere. Und die Menschen sagten, du seist der asiatische Löwe, oder der Leopard, oder der Tiger, oder der Berg-Löwe, der amerikanische Puma. Und immer warst du nur du selbst – das Tier der Sage.«
    »Mit wem redest du, Papa Garamask?« fragte Chavo etwas ängstlich. »Sprichst du zu Sineks Großvater?«
    »Zu Sineks Ur-Ur-Großvater, Dummkopf. In den Regenwäldern sagten sie den armen Leuten, dein Name sei Jaguar, aber die wußten es besser. Im alten Süden der Konglomerat-Staaten der Erde nannte man dich Puma oder Cuguar, aber die armen Waldläufer wußten immer, wer du wirklich warst. Geister-Tier, ich jage dich!«
    »Papa Garamask, wirf nur einen Stein in das Dickicht, und es wird sich wegschleichen. Es ist nur einer von den Sineks, nicht der richtige Sinek selbst. Der jagt selten so früh und so weit unten. Und sprich nicht mit Sineks Großvater, sonst kommt er in deinen Traum und frißt sich durch deine lebendige Kehle und tötet dich!«
    »Doch, du verdammter Dummkopf, es ist Sinek selbst! Heute jagt er früher und auf halber Höhe! Großvater aller Tiere, ich kämpfe mit dir! Panther!«
    Und Garamask rannte bergan über eine Halde moosbedeckter Felsbrocken, hinein in ein Dickicht von hohem Tigergras und Coill-Büschen, um mit Panther zu kämpfen, dem Tier, das in der Sage lebt und einen falschen Namen hat. Hier auf dem Paravath trug es den Namen Sinek.
    Es war ein mächtiges schwarzes Männchen. Das war bestimmt kein Sinek, der wegspringen, nicht standhalten würde. Es war Sinek selbst, und jetzt begriff Garamask, warum es immer nur einen Sinek zur Zeit geben konnte. Gespenstisches füllte dieses Tier so vollkommen aus, daß da für kein anderes Tier noch etwas übrigblieb.
    Garamasks Hieb brachte das erste Blut; der Riß der Klaue blendete den Schwarzen Panther auf einem Auge, und sein

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