900 Großmütter Band 1
ersums.
Auc h i n andere r Hinsich t wa r di e Bellot a ein Scherzbold : Frü c ht e mac h te n Krach , Dorne n waren saftig , Rind e un d S c hale n eßb a r , abe r da s Fru c ht fleisch nicht. P r oto - Sch m etterlinge stach e n wie Ho r nissen, Eidechs e n sonderten honigartig e s Man n a ab . Un d da s Wass er – da s Wasse r wa r Sodawasser , schiere s kohl e n säurehaltige s Sodawasser.
Wen n ma n andere s Wasse r habe n wollte , mußte ma n Reg e nwasser auffang e n, un d da s hatt e e i ne n so hoh e n Salpetergehalt, daß e s ei n Erlebni s war , davo n z u trinken ; den n d i e Gewitte r ware n äußerst heftig.
Nein , si e ware n ke i nesweg s äußers t heftig , behauptet e Phelan , si e ware n no r mal . All e ander e n Planete n mi t Atmosphär e hat t en bek a nn t lich ein merkwürdige s Defizi t a n Gewitterschauern.
Hie r bestan d zu m mindeste n kei n Defizit ; e s regnet e i n jede r Viertelstun de etw a fün f Minu t e n lang, un d unaufhörlic h zuckte n Blitz e i n alle n Farben über d e n Himm el. Während d e r ganze n Zeit , i n der sic h di e Expeditio n au f de r Bellot a befand , war ständig nahes oder f e rnes Donnerg r ollen zu ver nehmen , un d pausenlo s b litzt e es . Au s diesem Grunde konnte es auch ni e gan z dunke l werden, auc h nich t zwische n de n einzelne n Blitzen . Denn zwische n dene n wetterleucht e t e e s auc h noch . Hier wa r konz e ntriert e Meteoro l ogie , unve r w ässert , ohne Füllsel.
» A ber es ist im m e r anders«, sagte Georgina, »je de r Blit z leuchte t anders , s o wi e jed e Schneeflocke ander s al s di e andere n ist . O b e s hie r auc h schneit?«
»Siche r «, sagt e Phe l an , »e s h a t zwa r gestern nach t nich t geschneit , abe r heut e nach t müßt e es eigentlic h schneien . Schne e vo r Mitternach t und Nebel g e gen M org e n . Schließl i c h liegt zwischen
Mitternach t un d Morge n nu r ein e Stunde.«
Z u diese m Zeitpunk t hatte n si e ers t ei n paar Stund e n au f de r Bellot a verbracht.
»Un d hie r is t de r Zyklu s normal , abe r überal l andersw o is t e r nich t nor m al« , sagt e Phelan . »Für Mensch e n und andere L e bewese n is t e s n aturge m ä ß, zwei Stund e n zu s c hlafen und zwei S t und e n wac h z u sein ; da s is t de r fundamental e Zyklus . Vie les von unserem Fehl verh alte n un d unsere r allgemeine n Verkehrthei t is t auf diesen blöden Tag- Nacht-Rhythmu s zurückzuführen , de r zufälli g auf diese r irre n Wel t besteht , i n di e wi r hine i n gebor e n sind. Hier werden wir inn e rhal b eine r Woch e z u der Normalitä t zurückkehren , di e wi r ni e gekann t ha ben . «
»Innerha l b wa s fü r eine r Woche ? « fragt e H a rdy.
»Eine r Bellota-Achtund z wanzig-Stunden-Woche. Und sind Si e sich darüber klar, daß die pro j ektierte Arbeitswoch e hie r nu r sechszweidritte l Stunden betrage n würde ? Ic h wa r imme r de r Ansicht , daß m i r s o ein e Arbeitswo c he durch a u s reiche n würde . « E s ga b hie r kein e M eere , nu r di e Sod a w a sser- Seen , di e insgesam t etw a ei n Dritte l de r Oberfläche bedeckten . Tier e un d Pflanze n ware n hie r völlig ander s al s au f de r E r d e ode r ein e r ähnliche n Wel t – eher ein Witz. Die Bäu m e waren weder Laub- noch Nadelb ä u m e – w e nn a uch Carrol l meinte , si e seien i mm ergrün –, no c h Pa l m en. Es waren B ä u m e, wie si e ei n Karikaturis t zeichne n würde . Un d d a waren Tiere , di e di e ganz e Ide e de r Tierwel t in s Lächerlich e zogen.
Und d a nn Sc hnoffel.
Schnoffe l wa r möglicherweis e ein e Ar t Bär . Bä ren sind s owieso K a rikatur e n i n de r Tierwelt , irgendwa s wi e riesig e Hun d e , Zottelmänner , Oge r – und dazu wie S pielzeug. Un d Schnoffe l wa r die Karikatu r eine s Bären.
Bill y Cros s versuchte , de n andere n etwa s über Bäre n z u erzählen . Bill y wa r ei n alte r Bären-Mann.
»De r Bä r i s t da s einzig e Tier , vo n de m K i nder träumen , ohn e e s vo m Sehe n ode r nac h Beschreibunge n z u kennen . Moncr i e f ha t i m Lauf e seiner Tiefengedächtnisforschun gen T a usende frühk i ndli che r Träum e analysiert . Überal l au f de r ganzen Welt träu me n K i nder von B ä ren . Tahitaner-Kinder, di e selbs t ode r vo n ihre n V orfahren her n i cht das Geringst e vo n Bäre n wisse n; australische Kinde r ; Stadt-Kinder , eh e si e überhaup t eine n Spielzeug- Bären ges e hen hab e n – alle träu me n sie von Bären. De r
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