900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
tief ein, als ich hinüberging und das Telefon erspähte, das auf einem Beistelltisch stand.
Meine Finger zitterten, als ich die Mobilfunknummer wählte. Sofort ging die Mailbox dran. Hallo, hier ist Jenn. Hinterlasst eine Nachricht und ich werde so schnell es geht zurückrufen. Schönen Tag noch.
»Verdammt«, fluchte ich. Was hatte ich denn auch erwartet? Ich beschloss, eine Nachricht zu hinterlassen.
»Jenn, ich bin in Ordnung. Wir wurden in einem Haus in Jersey aufgehalten. Ich weiß, dass ist immer noch weit entfernt, aber ich reise mit ein paar Leuten, denen ich vertraue. Wir werden bald da sein. Es soll einen sicheren Ort in West Virginia geben. Einer der Jungs sagt, dass er uns alle da reinbringen kann. Ich habe keine Zeit das jetzt zu erklären. Wenn du irgendwie an ein CB-Funkgerät kommst, stelle es auf Kanal 14 und sorge dafür, dass es jeden Mittag eingeschaltet ist. Wir werden in der Lage sein, miteinander zu sprechen, sobald ich in Reichweite bin. Ich liebe dich so sehr. Ich werde dich finden.«
Beep.
Ich ließ den Kopf hängen und hielt einen Moment lang inne, bevor ich meine eigene Festnetznummer wählte. Das Telefon klingelte, dann wieder und dann ein drittes Mal. Anrufbeantworter.
John. Wenn du das bist, ich bin in Ordnung. Ich habe nicht viel Zeit für diese Nachricht, also hör aufmerksam zu. Sue ist tot! Sie kam als eines dieser Dinger zurück. Joe war zum Glück in der Lage, sie aus dem Wagen zu stoßen. Wir haben es bis zu einer Hütte in der Nähe geschafft. Es ist nicht die von Joe, aber sie war unbewohnt. Das Baby ist noch nicht da … nun, ich fühle, lange kann es nicht mehr dauern. Die Adresse ist 127 Brown Bear Rd., Blue Ridge, GA. In der Hütte gibt es kein Telefon, aber einem funktionierenden Festnetzanschluss an einer kleinen Tankstelle die Straße runter. Bitte lass mich wissen, ob es dir gut geht! Ich liebe dich!
Mein Körper zitterte und ich schwitzte. Dann wählte ich die Nummer noch einmal und hinterließ ihr dieselbe Nachricht, die ich schon auf die Mailbox des Handys gesprochen hatte. Ich nannte ihr die Nummer des Anschlusses, den ich gerade nutzte, und bat sie, mich zurückzurufen, falls sie die Nachricht abhören sollte, bevor wir hier verschwinden würden.
Ich legte auf und wischte mir Tränen aus den Augen. Sie lebte und ich hatte die Geburt unseres Kindes noch nicht verpasst.
Es gab nicht viele Momente in meinem Erwachsenenleben, in denen ich wahre Freude empfand. Es schien so, als würden die Menschen mit jedem Jahr, das sie altern, immer mehr Freude verlieren. Doch in diesem Moment war ich beinahe überwältigt, so als wäre ein Gewicht von meiner Brust, von meinem Herzen gefallen. Die Stimme meiner Jenn zu hören …
Ich hörte, wie Kyle, Michael und Sophia in der Küche lachten. Wir waren in einer Einöde, umgeben von wandelnden Toten, und dennoch fanden sie etwas, über das sie lachen konnten. Anscheinend war noch nicht alles verloren.
Ich rieb mir die letzten Tränen aus den Augen und schaute mir ein Bild an, das an der Wand hing. Es war ein Gemälde, das eine Frau und einen Mann zeigte. Sie trug ein gelbes Kleid und einen weißen Blumenhut, er einen grauen Anzug mit einer Uhrkette, die aus der vorderen Tasche hing. Es waren aber nicht Sophia und Richard.
Ich schaute mir auch die anderen gerahmten Bilder an; die meisten zeigten zwei Kinder, die im Garten mit einem großen Cockerspaniel spielten.
Da bemerkte ich die geöffnete Badezimmertür am Ende des Ganges. Mir kam in den Sinn, dass ich seit Tagen keine richtige Toilette mehr benutzt hatte. Also ging ich ins Bad, öffnete den Reißverschluss meiner Hose und seufzte vor Erleichterung, als ich mein Geschäft verrichtete. Danach wusch ich gründlich meine mit Blut und Schmutz bedeckten Hände.
Zum ersten Mal seit fast fünf Tagen betrachtete ich mich im Spiegel. Der Anblick war genauso ekelhaft wie die Zombies, die ich getötet hatte. Ich sah aus, als käme ich direkt aus der Hölle. Mein weißes Hemd war mit getrockneten schwarz-roten Blutstropfen bedeckt, die Hose an mehreren Stellen zerrissen. Meine Haare waren ganz durcheinander und voller Schweiß, klebten wie vollgewichst am Schädel. Ich hatte offensichtlich ein paar Pfund verloren, worüber ich mich wirklich nicht beschweren wollte, obwohl es eindeutig keine gute Diät war, Gewicht durch den nahen Hungerstod zu verlieren.
Ich war erstaunt, dass man innerhalb kürzester Zeit wie ein Haufen Scheiße aussehen konnte. Dann bemerkte ich den
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