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900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

Titel: 900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Johnathan Davis
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die Hüften trug. Dann erklärte er mir einige Grundlagen: Wie man ruhig atmete, wo man die Füße hinstellte und wie man die Waffe mit beiden Händen sicher hielt. Innerhalb kürzester Zeit traf ich acht von zehn Flaschen.
    »Warum hast du das Militär verlassen?«, fragte ich neugierig. »Du scheinst das alles drauf zu haben und gute Freunde hattest du dort offensichtlich auch.«
    Kyle atmete tief durch. Ich reichte ihm die Waffe und wortlos zerschoss er selbst ein paar Glasflaschen. Während der letzten Tage waren wir uns sehr nah gekommen. Ich ahnte, dass er mich in eine Geschichte einweihen würde, über die er nicht oft sprach.
    Er starrte auf das Feld, dann blickte er zu Michael, der im Schatten des Hummer saß. Er wollte wohl sicher sein, dass Michael außer Hörweite war.
    »Meine militärische Laufbahn war gut. Damit hatte es nichts zu tun.« Er bohrte eine Stiefelspitze in den Boden und seufzte.
    Ich sagte nichts, und beschloss, einfach zuzuhören.
    »Bei meiner Mutter wurde Krebs diagnostiziert. Ungeachtet ihrer Chancen war sie eine Kämpferin und machte eine Chemotherapie.« Er sprach langsam, während er auf das Gras starrte. »Du wirst es nicht durch meine verdammten feinen Manieren erkennen können, aber mein Vater hatte Geld.«
    Seine Stimme wurde boshaft, als er seinen Vater erwähnte.
    »Man sagt, dass die Therapie schlimmer wäre als die Erkrankung selbst. Erst war ihr nur übel, aber das änderte sich bald und sie wurde bettlägerig. Sie musste rund um die Uhr gepflegt werden. Mein Dad war mit seiner Arbeit beschäftigt; viel zu beschäftigt, um sich um seine Frau zu kümmern. Er hatte sie in einem verdammten Heim abgeladen, wo man Leute hinbringt, die dem Tode geweiht sind.
    Als ich das herausfand, rief ich ihn aus der gottverlassenen Einöde an, wo ich gerade stationiert war und stellte ihn zur Rede. Er erzählte mir, dass sie in der besten Einrichtung wäre, die man für Geld bekommen konnte.
    Ich flehte ihn an und sagte ihm, dass sie ihn an ihrer Seite braucht, mehr als alles andere. Ich erzählte ihm, dass sein Geld es dieses Mal nicht in Ordnung bringen würde …« Kyle verstummte, hob erneut seine Waffe und schoss einige weitere Male auf die Flaschen. Es war schmerzhaft für ihn, darüber zu reden. Er war wütend auf seinen Vater und ich erkannte, dass darin der Grund lag, warum er auch so ungehalten auf Michael reagierte. Dieser war schließlich auch ein wohlhabender Geschäftsmann, der es gewohnt war, sich von Unannehmlichkeiten freizukaufen.
    »Auf jeden Fall hat der Bastard sie nie mehr besucht. Sie war in diesem Heim, und er hatte für sich beschlossen, dass sie schon tot war. Ich versuchte nach Hause zu kommen, aber die Army wollte mir keinen längeren Urlaub gewähren. Also musste ich meine Entlassung aufgrund eines Härtefalls beantragen, damit ich mich um sie kümmern konnte.« Er verschränkte seine Arme und hielt die Schusswaffe seitwärts über seine Schulter. Ich sah keine Tränen in seinen Augen, aber sein Antlitz war voller Schmerz.
    »Ich war jede Minute an ihrer Seite, doch am Ende ist Krebs ein wirklich fieses Arschloch … und dies war eine Art von Krebs, von der sich die Leute nicht erholen.«
    Ich selbst hatte meine Eltern bei einem Autounfall verloren, als ich ein Kind war. Ich kannte den Schmerz, von dem er sprach. Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt, als seine Familie zu verlieren.
    »Der Bastard hat ein Haufen Geld für die Beerdigung ausgegeben, ist dann aber gar nicht aufgetaucht.« Er hob die leere Schusswaffe, ließ die Trommel aufschnappen und lud nach. »Ich nahm das Geld, das er geschickt hatte, und leitete es an die American Cancer Society weiter. Der Bastard hatte meiner Mutter nicht geholfen, aber wenigstens sein Geld sollte dazu beitragen, dass es jemand anderem eines Tages besser ging.
    Für einen Moment saßen wir schweigend da, während Kyle die Waffe weiter nachlud. Jede Kugel fiel mit einem Klicken an ihren Platz.
    »Hast du ihn seitdem wiedergesehen? Habt ihr Kontakt?«, fragte ich schließlich.
    Er ließ die Trommel wieder einrasten, sah nach den sechs verbliebenen Wasserflaschen und drückte kurz sechs Mal ab. Er verfehlte keine von ihnen. Während er mir die Waffe reichte, sagte er nur: »Für mich ist dieser Mann gestorben …«
    Ich dachte über seine Wut nach und verstand seine Reaktion. Welcher Bastard würde seine Frau sterben lassen? Dieser Gedanke brachte mich zu Jenn. Mit hängenden Schultern blickte ich über das Feld und gestand

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